- 1861
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Dai-Kalender (Vietnam) 1223/24 (Jahreswechsel April) Iranischer Kalender 1239/40 (um den 21. März) Islamischer Kalender 1277/78 (8./9. Juli) Jüdischer Kalender 5621/22 (4./5. September) Koptischer Kalender 1577/78 (10./11. September) Malayalam-Kalender 1036/37 Rumi-Kalender (Osmanisches Reich) 1276/77 (1. März) Seleukidische Ära Babylon: 2171/72 (Jahreswechsel April) Syrien: 2172/73 (Jahreswechsel Oktober)
Im Jahr 1861 wendet sich die weltpolitische Aufmerksamkeit dem amerikanischen Kontinent zu: Nach der Wahl von Abraham Lincoln zum Präsidenten der Vereinigten Staaten im November des Vorjahres erklären Anfang des Jahres mehrere Südstaaten ihren Austritt aus der Union und gründen wenig später die Konföderierten Staaten von Amerika. Jefferson Davis wird zum Präsidenten der Konföderation gewählt. Mit dem Angriff auf Fort Sumter beginnt am 12. April schließlich der Amerikanische Bürgerkrieg, bei dem beide Seiten noch mit einem baldigen Ende innerhalb eines Jahres rechnen.
In Mexiko ist gleichzeitig der Bürgerkrieg zugunsten des verfassungsmässig gewählten Präsidenten Benito Juarez zu Ende gegangen. Doch der Krieg hat das Land an den Rand des wirtschaftlichen Ruins geführt. Die Erklärung, dass die Bezahlung von Staatsschulden im Ausland eingestellt werden, ruft die europäischen Mächte Großbritannien, Spanien und Frankreich auf den Plan. Im Dezember landet ein spanisches Expeditionskorps in Veracruz, die Vorhut der europäischen Invasion in Mexiko.
In Europa wird Wilhelm I. neuer König von Preußen, Kaiser Franz Joseph I. von Österreich erlässt das Februarpatent und das Protestantenpatent und Zar Alexander II. hebt die Leibeigenschaft im Russischen Reich auf. Nach dem erfolgreichen Einigungskampf wird das Königreich Italien unter Viktor Emanuel II. ausgerufen und Fürst Alexandru Ioan Cuza proklamiert das neue Fürstentum Rumänien.
Ereignisse
Politik und Weltgeschehen
Chronologie 1. Januar 2. Januar Wilhelm I. wird König von Preußen.
9. Januar Vereinigte Staaten: Mississippi erklärt als zweiter der Südstaaten seinen Austritt aus der Union.
10. Januar Vereinigte Staaten: Florida erklärt seinen Austritt aus der Union.
11. Januar Vereinigte Staaten: Georgia erklärt seinen Austritt aus der Union.
14. Januar Bolivien: José María Achá stürzt Staatspräsident José María Linares.
19. Januar Vereinigte Staaten: Alabama erklärt seinen Austritt aus der Union.
26. Januar Vereinigte Staaten: Louisiana erklärt seinen Austritt aus der Union.
29. Januar Vereinigte Staaten: Kansas wird als Bundesstaat in die Union aufgenommen.
1. Februar Vereinigte Staaten: Texas verabschiedet seine Austrittserklärung aus der Union.
4. Februar Gründung der Konföderierten Staaten von Amerika.
13. Februar Italien: Franz II. von Neapel und Sizilien kapituliert vor den Truppen des Königreichs Sardinien.
26. Februar Kaisertum Österreich: Franz Joseph I. erlässt das Februarpatent.
28. Februar Vereinigte Staaten: Das Colorado-Territorium wird gegründet.
2. März Vereinigte Staaten: Das Dakota-Territorium und das Nevada-Territorium werden gegründet.
17. März Viktor Emanuel II. proklamiert das Königreich Italien.
2. April Gabriel García Moreno wird Präsident von Ecuador.
8. April Kaisertum Österreich: Franz Joseph I. erlässt das Protestantenpatent.
17. April Vereinigte Staaten: Virginia verabschiedet seine Austrittserklärung aus der Union.
6. Mai Vereinigte Staaten: Arkansas erklärt seinen Austritt aus der Union.
20. Mai Vereinigte Staaten: North Carolina erklärt seinen Austritt aus der Union.
Juni Tomás Cipriano de Mosquera erobert Santa Fé de Bogotá und wird Präsident der Granada-Konföderation.
8. Juni Vereinigte Staaten: Per Referendum tritt Tennessee als letzter Staat aus der Union aus.
25. Juni Abdülaziz wird Sultan des Osmanischen Reiches.
17. September Argentinische Föderation: Schlacht von Pavón
18. September José Joaquín Pérez wird Präsident von Chile.
8. Dezember Mexiko: Ein spanisches Expeditionskorps landet in Veracruz.
Andauernde Ereignisse Bürgerkrieg in Kolumbien (seit 1860) Preußischer Verfassungskonflikt (seit 1860) während der Neuen Ära (seit 1858) Rotativismo in Portugal (seit 1856) Nian-Aufstand (seit 1853) und Taiping-Aufstand (seit 1850) gegen die Qing-Dynastie in China (seit 1644) Zweites Kaiserreich in Frankreich (seit 1852) Gründerzeit in Deutschland und Österreich (seit etwa 1840) Tanzimat-Reformen im Osmanischen Reich (seit 1839) Viktorianisches Zeitalter in Großbritannien (seit 1837) Edo-Zeit in Japan (seit 1603) Nordamerika
Sezessionskrieg
Nachdem im Vorjahr der für seine strikten Prinzipien in der Sklavenfrage bekannte Abraham Lincoln zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden ist, hat am 20. Dezember der Staat South Carolina seinen Austritt aus der Union erklärt. Obwohl Lincoln, dem bis zu seiner Amtseinführung am 4. März die Hände gebunden sind, seinen Amtsvorgänger James Buchanan eindringlich zum Handeln auffordert, bleibt dieser mit dem Argument untätig, dass die Sezession aus seiner Sicht zwar illegal sei, er aber keine verfassungsrechtliche Handhabe habe, militärisch einzugreifen. Von dieser Untätigkeit ermutigt, kehren am Beginn des Jahres weitere Südstaaten den Vereinigten Staaten den Rücken.
Innerhalb weniger Tage erklären Mississippi (9. Januar), Florida (10. Januar), Alabama (11. Januar) und Georgia (19. Januar) ihren Austritt aus den Vereinigten Staaten, gefolgt von Louisiana am 26. Januar. Am 4. Februar konstituiert sich in Montgomery, Alabama, ein Provisorischer Kongress aus Vertretern der bis dahin ausgetretenen Staaten, die die Konföderierten Staaten von Amerika gründen. Der Kongress, der eine Verfassung ausarbeiten und einen Präsidenten wählen soll, wählt Robert Woodward Barnwell aus South Carolina auf Vorschlag von William Parish Chilton zum vorläufigen Vorsitzenden, der das Amt jedoch noch am selben Tag an Howell Cobb aus Georgia weiterreicht.
Am 8. Februar wird eine provisorische Verfassung beschlossen, auf deren Basis am nächsten Tag Jefferson Davis zum provisorischen Präsidenten der Konföderierten Staaten von Amerika gewählt wird. Davis wird am 18. Februar vereidigt. Im Lauf des Februar wird vom Kongress noch der Aufbau einer Confederate States Navy und einer Confederate States Army beschlossen, Ende März auch ein Confederate States Marine Corps.
Texas, dessen auf einem Konvent in Austin am 1. Februar beschlossene Austrittserklärung am 23. Februar per Referendum gebilligt wird und damit zum 2. März in Kraft tritt, ist der letzte Staat, der noch vor dem Amtsantritt Abraham Lincolns am 4. März und dem Beginn des Sezessionskrieges aus der Union aus- und den Konföderierten Staaten beitritt. Im Lauf des Jahres wechseln schließlich noch Virginia, Tennessee, Arkansas und North Carolina zu den Konföderierten.
- 29. Januar: Der Ostteil des Kansas-Territoriums wird unter dem Namen Kansas als Free State in die Union aufgenommen. Es ist offiziell der 34. Bundesstaat der Vereinigten Staaten.
- 4. März: Abraham Lincoln tritt sein Amt als 16. Präsident der Vereinigten Staaten gemeinsam mit Vizepräsident Hannibal Hamlin an. Er löst James Buchanan ab. Lincoln und sein Kabinett sehen sich mit der Frage der Abspaltung des Südens konfrontiert.
- 4. März: The Stars and Bars wird die erste Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika.
- 11. März: Verfassung der Konföderierten Staaten
- 12. April: Mit dem Angriff auf Fort Sumter beginnt der Amerikanische Bürgerkrieg. Das von den Nordstaaten gehaltene Fort ergibt sich nach einem Tag dem Südstaatengeneral Pierre Gustave Toutant Beauregard.
- 17. April: In Virginia verabschiedet die im Februar einberufene State Convention die Austrittserklärung aus den Vereinigten Staaten, die am 23. Mai per Referendum bestätigt wird.
- 27. April: George B. McClellan legt einen Feldzugsplan gegen die Konföderation vor.
- 27. April: Mehrere westliche Counties spalten sich von Virginia ab und erklären den Wiedereintritt in die Union.
- 3. Mai: Winfield Scott legt seinen Anakonda-Plan vor.
- 6. Mai: Arkansas tritt aus den Vereinigten Staaten aus.
- 6. Mai: Tennessee tritt aus den Vereinigten Staaten aus.
- 7. Mai: Virginia tritt den Konföderierten Staaten von Amerika bei. Wenig später wird die Hauptstadt der Konföderation von Montgomery, Alabama, nach Richmond, Virginia, verlegt.
- 16. Mai: Tennessee tritt den Konföderierten Staaten von Amerika bei.
- 18. Mai: Arkansas tritt den Konföderierten Staaten von Amerika bei.
- 20. Mai: North Carolina tritt aus den Vereinigten Staaten aus.
- 3. Juni: Der Sieg der Union im Gefecht bei Philippi bildet eine wichtige Voraussetzung für die Gründung West Virginias.
- 10. Juni: Im etwa eine Stunde dauernden Gefecht bei Big Bethel werden die angreifenden Unionstruppen unter Benjamin Franklin Butler von den Konföderierten unter John Bankhead Magruder zurückgeworfen.
- 11. Juni: In Wheeling tritt die Wiederhergestellte Regierung Virginias zusammen und erklärt den Austritt Virginias aus der Union für ungültig.
- 2. Juli: Auch im Gefecht am Hoke Run erreicht die Union einen Sieg.
- 11. Juli: Die Unionstruppen siegen in der Schlacht am Rich Mountain.
- 18. Juli: Die konföderierte Army of Northeastern Virginia siegt im Gefecht bei Blackburns Ford über die Army of the Potomac der Union.
- 21. Juli: Die Konföderierten siegen in der Ersten Schlacht am Bull Run und zerstören damit die Hoffnungen des Nordens, rasch auf die konföderierte Hauptstadt Richmond marschieren und dem Krieg damit ein schnelles Ende bereiten zu können.
- 22. Juli: United States Army im Sezessionskrieg: Ein Freiwilligen-Heer von 500.000 Mann wird vom Kongress bewilligt.
- 10. August: Schlacht am Wilson's Creek
- 26. August: Im Gefecht bei Kessler's Cross Lanes im Amerikanischen Bürgerkrieg besiegen die Konföderierten die Unionstruppen im westlichen Virginia.
- 10. September: In der Schlacht bei Carnifex Ferry im Amerikanischen Bürgerkrieg besiegen die Unionstruppen unter William Starke Rosecrans die Konföderierten und erobern die Herrschaft über das Kanawha-Tal im westlichen Virginia zurück.
- 12.–15. September: Nach dreitägigen Kämpfen schlagen die Unionstruppen den Angriff der Konföderierten am Cheat Mountain im westlichen Virginia zurück.
- 3. Oktober: Das Gefecht am Greenbrier River endet ohne Entscheidung.
- 21. Oktober: Im Gefecht bei Balls Bluff besiegen die Südstaaten die Nordstaaten.
- 6. November: Die Bevölkerung wählt Jefferson Davis zum Präsidenten der Konföderierten Staaten von Amerika.
- November: Die Trent-Affäre führt beinahe zum Eintritt Großbritanniens in den Krieg auf Seiten der Konföderierten.
- 13. Dezember: Das Gefecht um Camp Allegheny im Amerikanischer Bürgerkrieg endet unentschieden, jedoch gelingt es den Unionstruppen, die Konföderierten endgültig aus dem Territorium West Virginias zu vertreiben.
Westliche Territorien der Vereinigten Staaten
Mit der Aufnahme des Ostteils des bisherigen Kansas-Territoriums unter dem Namen Kansas als Bundesstaat am 29. Januar anerkennt die Bundesregierung der Vereinigten Staaten de facto die Ostgrenze des 1859 gegründeten und seither eigenständig organisierten Jefferson-Territoriums. Bei der Aufnahme werden keine Angaben gemacht, was mit der Westhälfte des Kansas-Territoriums geschehen soll, was einer Anerkennung des gesamten Jefferson-Territoriums gleichkommt, das Anspruch auf diesen Teil des Territoriums erhoben hat. Eine formale Anerkennung umgeht die Bundesregierung jedoch, indem es am 28. Februar das Colorado-Territorium in den Grenzen des Jefferson-Territoriums organisiert. Gouverneur wird William Gilpin, zur Hauptstadt wird an Stelle der bisherigen Hauptstadt Golden das neu errichtete Colorado City erhoben, das Territoriumsmotto lautet Nil sine numine. Zehn Tage zuvor haben die Völker der Arapaho und Cheyenne den Großteil ihrer dortigen Gebiete an die Vereinigten Staaten abgetreten. Der Pike's Peak Gold Rush flaut allerdings langsam ab, nicht zuletzt, weil viele Goldsuchende sich weiter nach British-Columbia begeben, wo ein neuer Goldrausch ausgebrochen ist.
Aus Teilen des Minnesota-Territoriums und des Nebraska-Territoriums wird am 2. März das Dakota-Territorium als Territorium der Vereinigten Staaten zusammengefasst. Territoriale Hauptstadt des Gebiets, das neben den heutigen US-Staaten South und North Dakota auch große Teile Montanas und Wyomings umfasst, ist Yankton, zum ersten Gouverneur wird William Jayne ernannt.
Am gleichen Tag wird auch der westliche Teil des Utah-Territoriums abgetrennt und als Nevada-Territorium neu organisiert. Zum Gouverneur wird James W. Nye ernannt. Die Hauptstadt, ursprünglich in Genoa, wird bald nach Carson City verlegt. Die Abtrennung des Territoriums erfolgt unter anderem wegen der starken Spannungen zwischen den Mormonen im Osten des bisherigen Utah-Territorium und den Angehörigen anderer christlicher Strömungen im Westen.
Britisch-Nordamerika
Als bekannt wird, dass es in den letzten beiden Jahren im Cariboo-Gebiet in British Columbia zu Goldfunden gekommen ist, beginnt der Cariboo-Goldrausch. Um den Strom der Goldsucher unter Kontrolle zu bekommen, der sich unter anderem aus Enttäuschten des gerade abgeebbten Fraser-Canyon-Goldrauschs zusammensetzt, dem aber auch viele Neuankömmlinge aus Europa angehören, beginnen die Royal Engineers mit dem Bau der Cariboo Road, die 1865 fertiggestellt wird.
Mexiko
Die liberalen Truppen des gewählten Präsidenten Benito Juárez erobern im Januar Mexiko-Stadt, die Hauptstadt der Konservativen, und entscheiden damit den seit 1858 andauernden Mexikanischen Bürgerkrieg für sich. Die gewählte liberale Regierung wird daraufhin von Veracruz nach Mexiko-Stadt verlegt und Juárez kann seine verfassungsgemäße Amtszeit als Staatspräsident antreten.
Doch der Bürgerkrieg hat das Land finanziell ausgeblutet. Am 17. Juli beschließt die Regierung daraufhin, die Bezahlung der mexikanischen Auslandsschulden für zwei Jahre einzustellen. Der Staatsbankrott ruft Mexikos Hauptgläubiger Frankreich, Großbritannien und Spanien auf den Plan. Diese drei Länder unterzeichnen am 31. Oktober den Londoner Vertrag, der festlegt, dass die unterzeichnenden Nationen gemeinsam die ausstehenden Schulden mit allen notwendigen Mitteln eintreiben werden. Am 8. Dezember landen spanische Truppen als erstes Expeditionskorps einer europäischen Intervention in Veracruz. Unter den verbündeten Großmächten verfolgt der französische Kaiser Napoléon III. jedoch eigene Pläne.
Südamerika
In einem Staatsstreich stürzt Kriegsminister José María Achá am 14. Januar den bolivianischen Staatspräsidenten und „Diktator auf Lebenszeit“ José María Linares, der vier Jahre zuvor selbst bei einem Putsch an die Macht gekommen ist. Linares geht ins Exil nach Chile, wo er noch im selben Jahr stirbt. Bolivien erhält am 5. August eine neue Verfassung.
Der Konservative Gabriel García Moreno, der mit Unterstützung von Juan José Flores im Vorjahr die Macht in Ecuador übernommen hat, beruft für Januar eine Nationalversammlung in die Hauptstadt Quito ein. Von dieser wird er nahezu einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt und tritt seine offizielle Amtszeit am 2. April an. Er restituiert und stärkt zunächst die Rechte der katholischen Kirche in Ecuador. Darüber hinaus gelangt er zu einem Ausgleich mit Peru, nachdem die Beziehungen während der letzten Jahre gelitten haben, unter anderem weil Peru den von Moreno gestürzten Präsidenten Guillermo Franco Herrero aufgenommen hat und dieser einen Vertrag über die Angliederung der Provinz Guayaquil an Peru unterzeichnet haben soll, um Unterstützung zu gewinnen.
In der 1858 aus der Republik Neugranada hervorgegangenen Granada-Konföderation, dem späteren Kolumbien, endet die verfassungsmäßige Amtszeit von Präsident Mariano Ospina Rodríguez, der das Land wegen des Bürgerkriegs zwischen Konservativen und Liberalen kaum unter seine Kontrolle hat. Da es aus diesem Grund unmöglich ist, Präsidentschaftswahlen abzuhalten, übernimmt der bisherige Generalprokurator Bartolomé Calvo ab dem 1. April interimistisch das Präsidentschaftsamt. Bei den Präsidentschaftswahlen im Juni wird schließlich Julio Arboleda Pombo zum neuen Präsidenten gewählt. Doch schon wenige Tage später wird die Hauptstadt Santa Fé de Bogotá vom liberalen General Tomás Cipriano de Mosquera eingenommen, der Calvo und Pombo gefangennimmt und selbst das Amt des Präsidenten übernimmt. In seiner Amtszeit wird eine neue Verfassung ausgearbeitet, die 1863 zur Gründung der Vereinigten Staaten von Kolumbien führt.
Der 60-jährige Diplomat José Joaquín Pérez wird von einflussreichen Kreisen in Chile zum Kandidaten „von allen und für alle“ für die abstehenden Präsidentschaftswahlen ausgerufen und gewinnt in der Folge auch alle 216 Wahlmännerstimmen. Verfassungsgemäß tritt er sein Amt am 18. September an und bemüht sich von Anfang an, seine Regierungszeit von den Jahren unter seinem Vorgänger Manuel Montt Torres abzuheben. Seine erste Amtshandlung ist eine Amnestie für politische Gefangene, wenig später stellt er auch die Versammlungs- und Pressefreiheit wieder her.
Bartolomé Mitre, Gouverneur der erst 1859 gewaltsam in die Argentinische Föderation eingegliederten Provinz Buenos Aires, besiegt am 17. September die argentinische Armee unter dem ehemaligen Präsidenten Justo José de Urquiza in der Schlacht von Pavón. Der verfassungsgemäße Präsident Santiago Derqui tritt daraufhin zurück und wird ab dem 5. November vom bisherigen Vizepräsidenten Juan Esteban Pedernera interimistisch abgelöst, der Präsidentschaftswahlen für das kommende Jahr ausschreibt. General Urquiza zieht sich als Gouverneur in die Provinz Entre Ríos zurück.
Karibik
Wegen anhaltender militärischer Übergriffe durch das benachbarte Haiti bittet der Präsident der Dominikanischen Republik, Pedro Santana, Spanien um eine militärische Intervention und neuerliche Übernahme der Verwaltung des Karibikstaates. Spanien, das eine Möglichkeit zur Rückgewinnung seiner ehemaligen Kolonie sieht, geht über eine Übernahme der Verwaltung jedoch hinaus. Am 18. März kommt es zur Proklamation der Annexion, was zu landesweiten Unruhen führt. Pedro Santana, der zwar zum Generalgouverneur und Generalkapitän in Santo Domingo ernannt wird, muss jedoch bald erkennen, dass wichtige Entscheidungen nur noch in Spanien getroffen werden.
Preußen
- 2. Januar: Wilhelm I. wird nach dem Tod seines Bruders Friedrich Wilhelm IV. König von Preußen.
- 6. Juni: Liberale Abgeordnete um Max von Forckenbeck gründen die Deutsche Fortschrittspartei. Die Fraktion der Altliberalen um Georg von Vincke wird dadurch deutlich geschwächt.
- 14. Juli: In Baden-Baden wird Preußens König Wilhelm I. bei einem Attentat durch den Studenten Oskar Becker leicht verletzt.
- 18. Oktober: Selbstkrönung Wilhelms I. in Königsberg.
- 12. Dezember: Bei der Wahl zum Preußischen Abgeordnetenhaus wird die Deutsche Fortschrittspartei auf Anhieb stärkste Fraktion.
- Preußischer Verfassungskonflikt: Das Preußische Abgeordnetenhaus bewilligt neuerlich provisorisch 5 Millionen Reichstaler für die Heeresreform von Kriegsminister Albrecht von Roon.
Kaisertum Österreich
Das Februarpatent
Erzherzog Rainer Ferdinand Maria Johann Evangelist Franz Ignaz von Österreich löst Anton von Schmerling als Ministerpräsident im Kaisertum Österreich ab. Schmerling wird jedoch von Kaiser Franz Joseph I. zum Staatsminister ernannt und bleibt damit der einflussreichste Politiker im Reich. Am 26. Februar erlässt Kaiser Franz Joseph I. das von Schmerling entworfene Februarpatent für die gesamte Monarchie. Das Oktoberdiplom vom Vorjahr, das auf heftigen Widerstand sowohl durch die Deutschliberalen als auch durch die Magyaren im Reichsrat gestoßen ist, wird damit aufgehoben. Mit dem Gesetz wird unter anderem das Land Vorarlberg mit eigenem Landtag und Landesausschuß, jedoch als Verwaltungseinheit mit der gefürsteten Grafschaft Tirol geschaffen.
In der Februarverfassung wird die Gesetzgebung zwischen dem Kaiser und den zwei Kammern des Reichsrates geregelt. Der Reichsrat, der am 29. April erstmals zusammentritt, wird damit zu einem echten Parlament, das neben dem Kaiser, der ein Vetorecht besitzt, mitbeschließend für die Reichsgesetzgebung zuständig ist. Das Abgeordnetenhaus des Reichsrates soll durch die Landtage gewählt werden. Auch diese Regelung wird wegen ihrer zentralistischen Ausrichtung vor allem von den ungarischen Abgeordneten kritisiert.
Weitere regionale politische Entwicklungen
Das Königreich Dalmatien wird vom Königreich Kroatien und Slawonien abgetrennt und erhält einen eigenen Landtag. Auch diese Regelung wird nach längerer Diskussion in der Februarverfassung festgelegt. Kaiserlicher Statthalter im Kronland Dalmatien wird Lazarus Freiherr von Mamula. Am 9. Oktober verlangt die slawisch-nationale Partei ohne Erfolg im Sabor die Wiederherstellung des dreieinigen Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slawonien.
Ante Starčević und Eugen Kvaternik gründen die Hrvatska stranka prava (Kroatische Partei des Rechts). Ziel der neuen Partei ist die weitgehende politische Selbständigkeit Kroatiens, das eine nur durch Personalunion mit dem Kaisertum Österreich verbundene konstitutionelle Monarchie werden soll.
Der Jurist und bisherige Vizepräsident des Gemeinderats Andreas Zelinka wird neuer Bürgermeister von Wien, nachdem der seit 1851 regierende Johann Kaspar Freiherr von Seiller eine Wiederwahl abgelehnt hat. Bei den ersten Wahlen nach dem Ende des Neoabsolutismus siegen die Liberalen.
Risorgimento in Italien
Franz II., König von Neapel und Sizilien, der sich nach der verlorenen Schlacht am Volturno im Vorjahr auf die Festung Gaeta zurückgezogen hat, unterzeichnet dort am 13. Februar die Kapitulation gegenüber der Armee König Viktor Emanuels. Er übergibt sein Reich damit dem Königreich Sardinien-Piemont und begibt sich ins Exil in den Kirchenstaat nach Rom.
Der bisherige sardinische König Viktor Emanuel II. proklamiert ein Monat später, am 17. März das Königreich Italien mit der Hauptstadt Turin. Camillo Benso von Cavour wird zum Ministerpräsidenten des neuen Staates ernannt, eine Tätigkeit, die er bis zu seinem Tod am 6. Juni ausübt. Sein Nachfolger wird Bettino Ricasoli.
An die Stelle des im letzten Jahr so erfolgreichen Risorgimento tritt in den folgenden Jahren der Irredentismus, der Ruf nach der Befreiung der „noch unerlösten italienischen Gebiete“. Vor allem im Süden des Landes kämpfen jedoch noch sogenannte briganti wie Carmine Donatelli Crocco, ehemalige Mitkämpfer Giuseppe Garibaldis, die vom neuen Staat Italien und von Versprechungen enttäuscht sind, für eine Wiedererrichtung der Herrschaft der Bourbonen.
Russisches Kaiserreich
- 25./27. Februar: Anlässlich des 30. Jahrestages der Schlacht bei Grochów kommt es im russischen Teil Polens zu Massendemonstrationen.
- 3. März: Zar Alexander II. hebt die Leibeigenschaft im Russischen Reich auf.
Übriges Europa
In einem Vertrag mit dem französischen Kaiser Napoleon III. verzichtet Fürst Charles III. von Monaco am 2. Februar auf die Städte Menton und Roquebrune. Für den Verlust von 80% seines Staatsgebietes erhält er vier Millionen Francs von Frankreich. Gleichzeitig erkennt Frankreich die Unabhängigkeit des Fürstentums unter der alleinigen Souveränität des Fürsten an. Zum ersten Mal in seiner Geschichte ist das Fürstentum damit nicht mehr an eine Schutzmacht gebunden. Frankreich und Monaco vereinbaren weiters die Errichtung einer Zollunion, und Frankreich erklärt sich bereit, eine Küstenstraße zwischen Menton und Nizza zu errichten, und auf der Eisenbahnstrecke Nizza-Genua, die von der Compagnie des Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée gemeinsam mit italienischen Eisenbahngesellschaften gebaut werden soll, einen Bahnhof in Monaco einzurichten.
- 31. Mai: Im Zuge des Basler Stadterweiterungsgesetz von 1859 wird das Aeschentor abgerissen.
- 11. November: Der überraschende Tod Peters V. von Portugal und zwei seiner Brüder lässt Gerüchte aufkommen, der König sei ermordet worden. Dies führt zu Aufständen, die sich insbesondere gegen den Ministerpräsidenten Nuno José Severo de Mendonça Rolim de Moura Barreto richten. Peters jüngerer Bruder Ludwig I. besteigt den Thron.
- 14. Dezember: Der britische Prinzgemahl Albert von Sachsen-Coburg und Gotha stirbt. Königin Victoria wird seinen Tod nie verwinden.
- Der französische Kaiser Napoleon III. lässt Truppen ins Schweizer Dappental einmarschieren.
Osmanisches Reich
Der 31-jährige Abdülaziz folgt seinem am 25. Juni verstorbenen Bruder Abdülmecid I. als 32. Sultan auf den Thron des Osmanischen Reiches. Er setzt unter dem Einfluss der Großwesire Mehmed Emin Ali Pascha und Mehmed Fuad Pascha den innenpolitischen Reformkurs und die Annäherung an Europa fort. Zu seiner Thronbesteigung stiftet er den Osmanje-Orden und beauftragt den armenischen Architekten Sarkis Balyan mit dem Bau des Beylerbeyi-Palastes auf der asiatischen Seite Istanbuls. Der Bau, der einen dort befindlichen Holzpalast aus dem 16. Jahrhundert ersetzt, wird 1865 fertiggestellt.
Nachdem die beiden Donaufürstentümer Moldau und Walachei ihn 1859 zum Fürsten ihres jeweiligen Staates gewählt haben, proklamiert Alexandru Ioan Cuza am 24. Dezember das neue vereinigte Fürstentum Rumänien unter osmanischer Oberhoheit. Hauptstadt wird vorläufig Iași.
Kaiserreich China
Knapp ein Jahr nach der verheerenden Niederlage Chinas im Zweiten Opiumkrieg gegen die europäischen Mächte stirbt der dreißigjährige Kaiser Xianfeng am 22. August im Kaiserlichen Sommerpalast in Chengde, in den er sich zurückgezogen hat. Als sein Nachfolger besteigt am 11. November sein fünfjähriger Sohn Tongzhi den Kaiserthron.
Seine Mutter Cixi, eine der Nebenfrauen des bisherigen Kaisers, übernimmt als „Kaiserinwitwe“ die Regentschaft für den Minderjährigen. Gemeinsam mit dem Beamten Zeng Guofan initiiert sie in den nächsten Jahren die Tongzhi-Restauration. Darin wird unter Berufung auf die Überlegenheit Chinas gegenüber dem Westen in weltanschaulichen und moralischen Dingen eine Rückbesinnung auf seine konfuzianischen Traditionen gefordert, gleichwohl aber ein Aufholbedarf des Landes auf wirtschaftlichem, militärischem und technologischem Gebiet anerkannt. Cixi wird für das nächste halbe Jahrhundert die mächtigste Person des Landes. Vorerst hat die Qing-Dynastie aber weiterhin mit zwei gefährlichen Revolutionen, dem Taiping-Aufstand und dem Nian-Aufstand zu kämpfen.
Australien
- Die Expedition von Burke und Wills, die Australien erfolgreich von Süden nach Norden durchquert hat, endet bei der Rückreise in einer Katastrophe. Nur ein Expeditionsteilnehmer kehrt lebend wieder nach Melbourne zurück.
- September: John McDouall Stuart kehrt von seiner Expedition wieder in bewohntes Gebiet zurück. Im Oktober bricht er zu einer neuerlichen Forschungsreise auf.
- Der Lambing Flat Riot geht weiter und erlebt seinen Höhepunkt am 14. Juni. Die australische Regierung erlässt in der Folge den Chinese Immigration Act.
Neuseeland
- Nach einem erfolgreichen Misstrauensantrag gegen Edward Stafford wird William Fox zum zweiten Mal Premierminister Neuseelands. Im gleichen Jahr wird Thomas Gore Browne von George Edward Grey als Gouverneur von Neuseeland abgelöst.
Afrika
- 10. März: Mit der Einnahme der Hauptstadt Ségou durch muslimische Kämpfer aus den Reihen der Tukulor und anschließenden Pressionen gegenüber der Bevölkerung, zum Islam zu konvertieren, endet nach rund 150 Jahren das afrikanische Reich Bambara im Gebiet des heutigen Mali.
- 16. August: Radama II. folgt seiner verstorbenen Mutter Ranavalona I. auf den Thron von Madagaskar. Er beginnt die Insel wieder zu öffnen und Kontakte mit dem Ausland aufzunehmen.
- 18. August: Nach dem Tod von Jonker Afrikaner wird sein Sohn Christian Afrikaner Kaptein der Orlam-Afrikaner und gerät damit in Konflikt mit seinem Halbbruder Jan Jonker Afrikaner. Etwa zur gleichen Zeit wird Maharero durch den Tod seines Vaters Tjamuaha Häuptling eines anderen Herero-Stammes, der diesen Konflikt für sich zu nutzen weiß.
Wirtschaft
Handel
- 11. Februar: Die Börse Stuttgart wird gegründet, nachdem schon im Vorjahr ein örtlicher „Industrie-Börseverein“ gegründet worden ist.
- 13. Mai: In Heidelberg tagt erstmals der „Allgemeine Deutsche Handelstag“, der Vorläufer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags.
- 31. Mai: Die Bundesversammlung des Deutschen Bundes beschließt das Allgemeine Deutsche Handelsgesetzbuch (ADHGB).
- 25. Oktober: In Kanada wird die Toronto Stock Exchange eröffnet.
Verkehr
- Die AG der bayerischen Ostbahnen stellt am 1. September in Passau eine erste Verbindung mit dem österreichischen Bahnnetz durch Anschluss an die Kaiserin-Elisabeth-Bahn her. Bereits am 7. Januar gibt es die Verbindung von Schwandorf über Cham, die am 20. September nach Furth im Wald und am 15. Oktober zur Grenze an die Böhmische Westbahn nach Pilsen verlängert wird. Damit hat man innerhalb von fünf Jahren das in der Gründungskonzession von 1856 genehmigte Bahnnetz mit 446 Kilometern Länge erstellt.
- 20. Februar: Die Generaldirektion der Bayerischen Verkehrsanstalten eröffnet den Betrieb auf der Strecke Hochstadt-Marktzeuln–Kronach–Gundelsdorf. Eigentümer sind die Stadt Kronach und der Nürnberger Fabrikant v. Cramer-Klett.
- 29. August: Die Compagnie Grande Luxembourg eröffnet in Luxemburg die Mosel-Syrtal-Strecke.
Unternehmensgründungen
- 12. Januar: In Rio de Janeiro wird die Sparkasse Caixa Econômica e Monte de Socorro gegründet.
- Die Saalbau AG in Frankfurt am Main wird gegründet.
- Der Uhrenhersteller Junghans wird in Schramberg im Schwarzwald gegründet.
- Der Knopfmacher und Posamentenmeister Ludwig Beck gründet in München einen eigenen Betrieb.
- In Wuppertal wird die Flechtmaschinenfabrik August Herzog gegründet (heutiger Firmensitz Oldenburg in Oldenburg).
Medien
Der dänische Geologe und Grönlandforscher Hinrich Johannes Rink gründet Atuagagdliutit (Lesenswertes), die erste grönländische Zeitung. Sie hat großen Einfluss auf die Entstehung der modernen grönländischen Schriftsprache sowie die Förderung der grönländischen Kultur und Identität. Inhalte in dieser Zeit sind neben praktischen Ratschlägen zur Robbenjagd und zum Fischfang vor allem auch politische Berichte, die die Grönländer zu politischer Mitarbeit motivieren sollen. Kinder werden durch die Zeitung erstmals mit passender Literatur in ihrer Sprache versorgt. Außerdem enthält die Atuagagdliutit Illustrationen von einheimischen Künstlern wie Aron von Kangeq und trägt so wesentlich zur Unterstützung der grönländischen Kunst bei. Ihrem Ziel, der politischen Bildung und Emanzipation der Grönländer, entsprechend ist die Zeitung für Grönländer gratis, nur Dänen müssen dafür bezahlen. Wegen der schwierigen Transportwege erscheint die Atuagagdliutit anfänglich nur zweimal pro Jahr.
Die Národní listy (Volksblätter) wird auf Initiative František Ladislav Riegers ins Leben gerufen. Das Organ der tschechischen Nationalpartei Národní strana mit seinem Herausgeber Julius Grégr entwickelt sich in den nächsten Jahren zur einflussreichsten politischen Tageszeitung im Königreich Böhmen.
- Ottokar Franz Ebersberg gründet in Wien die Satirezeitschrift Kikeriki.
Sonstiges
- 17. Mai: Thomas Cook organisiert die erste Auslands-Pauschalreise mit Unterkunft und Verpflegung. Britische Arbeiter reisen per Schiff und Bahn nach Paris.
- 17. September: Der Straßburger Buchhändler Oscar Berger-Levrault gibt in einer Auflage von wenigen Dutzend den weltweit ersten Briefmarkenkatalog heraus.
- Das amerikanische Unternehmen Western Union stellte auf Basis des Pacific Telegraph Act von 1860 die erste transkontinentale Telegraphenleitung fertig.
- 22. Oktober: Der Pony-Express wird durch eine transkontinentale Telegraphenleitung ersetzt.
- In England wird die Papiersteuer abgeschafft.
- Die Sardische Lira wird durch die Italienische Lira ersetzt.
Wissenschaft und Technik
Afrikaforschung
Thomas Baines unternimmt zusammen mit James Chapman eine Expedition durch das Gebiet des heutigen Botsuana und Namibia und malt im Gebiet des heutigen Nxai-Pan-Nationalparks eine Gruppe von Baobabs, die heute noch existieren und Baines Baobabs genannt werden.
Theodor von Heuglin setzt seine im Vorjahr begonnene Expedition fort, die das Schicksal des seit 1855 verschollenen Afrikaforschers Eduard Vogel aufklären soll. Am 17. Juni erreicht die Expedition Massawa und bleibt während der Regenzeit in den hohen Bogosländern, geht dann aber nicht direkt nach Khartum, sondern macht einen weiten Umweg durch Abessinien bis über Gonder hinaus, worauf Werner Munzinger und Gottlob Kinzelbach, die am 1. Juli in Massawa zu der Expedition gestoßen sind, sich am 11. November von Heuglin trennen und den vergeblichen Versuch machen, über Darfur in Wadai einzudringen.
- Karl Klaus von der Decken erreicht gemeinsam mit dem Geologen Richard Thornton als zweiter Europäer den Kilimandscharo und bestätigt damit die Entdeckung von Johannes Rebmann 13 Jahre früher, dessen Berichte von Eis und Schnee in der Nähe des Äquators jahrelang keinen Glauben gefunden haben.
- Die Abenteurerin Alexandrine Tinné begibt sich über Syrien und Palästina nach Kairo, wo sie sich niederlässt.
Archäologie
- Der französische Archäologe Léon Heuzey beginnt mit Ausgrabungen in der antiken makedonischen Stadt Aigai.
- Das Hügelgrab Kummerhy bei Süderbrarup wird ausgegraben.
Astronomie
Sternwarten
In Lissabon erfolgt am 11. März die Grundsteinlegung für die von König Pedro V. gestiftete Sternwarte. Die vom französischen Architekten Jean Colson entworfenen Baupläne sind durch den Bau der Sternwarte in Pulkowo in Russland inspiriert. Friedrich Georg Wilhelm Struve, Direktor des Pulkowo-Observatoriums, bietet der portugiesischen Regierung seine Dienste an und wird in den nächsten Jahren der wichtigste und einflussreichste Berater. Die ersten astronomischen Beobachtungen beginnen 1867.
In Leipzig wird nach rund einjähriger Bauzeit am 8. November die von Direktor Karl Christian Bruhns geplante neue Sternwarte im Johannistal eröffnet, und unter der Leitung von Direktor Frederik Kaiser erfolgt auch in Leiden der Bau einer neuen Sternwarte.
Der Große Komet von 1861
Der australische Astronom John Tebbutt entdeckt am 13. Mai von New South Wales aus den Himmelskörper C/1861 J1, den Großen Kometen von 1861. Der Periheldurchgang des Kometen ist am 11. Juni, ab dem 29. Juni ist er auch in der nördlichen Hemisphäre sichtbar. Bis Mitte August ist er mit bloßem Auge sichtbar. Die Helligkeit des Kometen ist dabei so groß, dass Gegenstände nachts in seinem Licht Schatten werfen und der Komet auch am Taghimmel sichtbar bleibt.
Weitere astronomische Entdeckungen
- 30. September: Der deutsch-dänische Astronom Heinrich Louis d’Arrest entdeckt im Sternbild Pegasus die später als NGC 1 bezeichnete Galaxie.
- 8. Oktober: Heinrich Louis d’Arrest findet im Sternbild Andromeda die später als NGC 109 bezeichnete Galaxie.
- 10. Oktober: Johann Friedrich Julius Schmidt entdeckt im Sternbild Pegasus den Doppelstern NGC 32.
Liste der 1861 entdeckten Asteroiden
Nr. und Name Durchmesser
(km)Datum der Entdeckung Entdecker (63) Ausonia 103,1 10. Februar Annibale De Gasparis (64) Angelina 98 4. März Ernst Wilhelm Leberecht Tempel (65) Cybele 237,3 8. März Ernst Wilhelm Leberecht Tempel (66) Maja 71,8 9. April Horace Parnell Tuttle (67) Asia 58,1 17. April Norman Robert Pogson (68) Leto 122,6 29. April Karl Theodor Robert Luther (69) Hesperia 138,1 26. April Giovanni Schiaparelli (70) Panopaea 122,2 5. Mai Hermann Mayer Salomon Goldschmidt (71) Niobe 83,4 13. August Karl Theodor Robert Luther (72) Feronia 85,9 29. Mai Christian Heinrich Friedrich Peters Biologie und Paläobiologie
Humanbiologie
Der französische Anthropologe und Arzt Paul Broca entdeckt das Broca-Areal, eine Region in der Großhirnrinde, die wahrscheinlich vor allem für die grammatischen Aspekte von Sprachen zuständig ist. Kinder im Alter von bis zu etwa drei Jahren bilden ihre Sprache in diesem Zentrum aus. Später erlernte Zweitsprachen werden separat in benachbarten Hirnarealen nahe dem Broca-Areal gespeichert. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass das Broca-Zentrum für die Sprachmotorik, Lautbildung, Lautanalyse, Artikulation und die Bildung abstrakter Wörter zuständig ist.
Paläontologie
Der im Vorjahr im Solnhofener Plattenkalk gefundene Abdruck einer Schwungfeder dient dem Paläontologen Hermann von Meyer als Grundlage für seine Erstbeschreibung des von mit dem Gattungsnamen Archaeopteryx (Alte Feder) bezeichneten „Urvogels“. In der Zwischenzeit wird in Langenaltheim bei Solnhofen ein nahezu vollständiges Skelett des Archaeopterix lithographica gefunden, das in Meyers Werk jedoch nur kurz erwähnt wird. Das Exemplar wird wenige Monate nach seiner Entdeckung an das British Museum in London verkauft. Ob die beiden Funde tatsächlich zur selben Gattung gehören, ist heute umstritten.
Zoologie
Der deutsche Entomologe Hermann August Hagen beschreibt erstmals zahlreiche Libellen-Gattungen wie Celithemis, Erythemis, Orthemis, Pantala, Perithemis und Tramea sowie die Arten Erythrodiplax funerea, Sympetrum madidum.
Der deutsche Zoologe Albert Günther beschreibt mehrere Fischarten erstmals, darunter den Kreisdorn-Doktorfisch, den Mondscheinfadenfisch und mehrere Arten der Lippfische.
Chemie
Bei der Untersuchung von Dürkheimer Mineralwasser mittels Spektralanalyse an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg entdecken Robert Wilhelm Bunsen und Gustav Robert Kirchhoff zwei bisher unbekannte Linien im blauen Spektralbereich. In der Folge gelingt es ihnen, die neugefundenen Alkalimetalle Caesium und Rubidium in Form von Caesium- und Rubidiumchlorid zu isolieren. In der Sitzung vom 10. Mai wird die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien über diese Entdeckung informiert. Durch diese Studien wird es zudem möglich, die Fraunhoferlinien im Sonnenspektrum zu erklären und somit eine wesentliche Grundlage für die moderne Astronomie zu legen.
Medizin
- Ignaz Semmelweis veröffentlicht in Pest das Werk Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Seine Thesen stoßen bei einem Großteil seiner Kollegen auf Unverständnis und Widerstand, da vor allem Hygiene als Zeitverschwendung angesehen wird.
Philosophie / Politikwissenschaften
- Der englische Philosoph John Stuart Mill veröffentlicht das demokratietheoretische Werk Considerations on Representative Government.
Forschung und Lehre
- April: Nachdem der englische Naturwissenschaftler Michael Faraday zum Jahreswechsel eine sechsteilige Vorlesungsreihe zur Naturgeschichte einer Kerze abgehalten hat, erscheint die Erstausgabe des populärwissenschaftlichen Werks unter dem vollständigen Titel A Course of Six Lectures on the Chemical History of a Candle: To Which is Added a Lecture on Platinum im Verlag von Griffin, Bohn & Co. im Druck.
- 4. November: In Seattle nimmt die University of Washington ihren Lehrbetrieb auf.
- Das Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, USA wird gegründet.
Technische Errungenschaften
- 17. Mai: Der schottische Physiker James Clerk Maxwell führt im Rahmen eines Vortrags über die additive Farbmischung an der Royal Institution das erste Farbfoto vor.
- 16. September: Der größte dampfgetriebene Schmiedehammer Deutschlands nimmt in Essen bei der Firma Krupp unter der Leitung von Alfred Krupp seine Arbeit auf. Mit Bezug auf den Firmengründer Friedrich Krupp bekommt er den Namen „Fritz“. Der Schmiedehammer verfügt über ein Fallgewicht von 50 Tonnen. Im selben Jahr gründet Krupp eine eigene Abteilung für Photographie.
- 24. Oktober: Die HMS Warrior, das erste ozeantaugliche Panzerschiff mit eisernem Rumpf, wird in Dienst gestellt.
- 26. Oktober: Erfindung des Telefons: Johann Philipp Reis führt das von ihm erfundene Telephon dem Frankfurter Physikalischen Verein vor.
- Der französische Bauingenieur Charles Joseph Minard veröffentlicht eine Grafik zu den Verlusten der französischen Armee während Napoleons Russlandfeldzug 1812, die Carte figurative des pertes successives en hommes de l'Armée Française dans la campagne de Russie 1812–1813. Diese Form der Darstellung wird etwa ein halbes Jahrhundert später als Sankey-Diagramm bekannt.
- Die Gatling Gun wird von Richard Gatling erfunden.
- Beim Bau des Mont-Cenis-Tunnels werden erstmals Bohrmaschinen mit Druckluftantrieb (Drucklufthammer) eingesetzt.
- Der ehemalige britische Marineoffizier Robert FitzRoy gibt ab 1861 Sturmwarnungen und einfache Wettervorhersagen heraus, die jedoch meistens falsch sind und ihm viel Spott eintragen. Trotzdem gilt FitzRoy als einer der ersten Meteorologen.
Kultur
Kultur Musik
- 1. Januar: Die Oper Verbum nobile von Stanisław Moniuszko auf ein Libretto von Jan Chęciński hat in Warschau ihre Uraufführung.
- 5. Januar: Die Uraufführung der nur 50 Minuten dauernden Operette Le Chanson de Fortunio von Jacques Offenbach auf ein Libretto von Hector Crémieux und Ludovic Halévy am Théâtre des Bouffes-Parisiens in Paris hat einen derartigen Erfolg, dass das Publikum mit seinem Applaus eine komplette Wiederholung erzwingt.
- 16. Januar: Am Théâtre-Lyrique auf dem Boulevard du Temple in Paris erfolgt die Uraufführung der Oper La Madone von Louis Lacombe.
- 25. Januar: Die Uraufführung der Operette Les Musiciens d'orchestre von Léo Delibes findet am Théâtre des Bouffes-Parisiens in Paris statt.
- März: Die Erstaufführung der Pariser Fassung von Richard Wagners Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg, die von Pierre-Louis Dietsch als Dirigent geleitet wird, gerät zu einem derartigen Fiasko, dass die Produktion nach nur drei Aufführungen abgesetzt werden muss. Hauptgrund dafür ist, dass Wagner bei der Bearbeitung seiner Oper als Zugeständnis an den Geschmack des französischen Publikums zwar eine Balletteinlage eingebaut hat, aber untypischerweise gleich zu Beginn der Oper, und nicht wie in französischen Opern in dieser Zeit üblich, im zweiten Akt. Schon vor der Aufführung ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Wagner und dem Dirigenten gekommen.
- 9. März: Die Uraufführung der Oper Bánk-Bán von Ferenc Erkel erfolgt in Budapest.
- 29. August: Nach einer konzertanten Uraufführung durch den Wiener Singverein am 1. März erfolgt die szenische Uraufführung des Singspiels Die Verschworenen oder Der häusliche Krieg von Franz Schubert fast 33 Jahre nach dem Tod des Komponisten in Frankfurt am Main. Das Libretto stammt von Ignaz Franz Castelli. Schubert hat auf die Aufführung des 1823 entstandenen Werks verzichtet, nachdem der Berliner Komponist Georg Abraham Schneider mit dem gleichen Stoff einen Erfolg gefeiert hat.
- 30. November: Die Oper The Puritan's Daughter von Michael William Balfe wird in der Italienischen Oper im Covent Garden in London uraufgeführt.
Literatur
- 9. Februar: Charles Baudelaire bringt eine zweite zensierte Fassung seines Gedichtbandes Les Fleurs du Mal heraus.
- Nach dem 19. April: James Ryder Randall schreibt das Gedicht Maryland, My Maryland.
- Fjodor Michailowitsch Dostojewski veröffentlicht in der Zeitschrift Wremja (Zeit) in St. Petersburg den Roman Erniedrigte und Beleidigte.
- George Eliot veröffentlicht den Roman Silas Marner.
Bildende Kunst
- Februar - Mai: Der Hogarth Club veranstaltet in 6 Waterloo Place, London, seine letzte Ausstellung.
- 1. Juli: In Köln wird das von Johann Heinrich Richartz für Ferdinand Franz Wallrafs Kunstsammlungen gestiftete Wallraf-Richartz-Museum nach fünfjähriger Bauzeit eröffnet.
- Paul Cézanne kommt im April aus seiner Heimatstadt Aix-en-Provence nach Paris. Nachdem er an der École des Beaux-Arts abgelehnt worden ist, schreibt er sich an der Académie Suisse ein. Dort trifft er unter anderem Armand Guillaumin, Achille Emperaire und den zehn Jahre älteren Camille Pissarro. Er fühlt sich jedoch in Paris nicht zuhause und kehrt schon im September nach Aix-en-Provence zurück, um in der Bank seines Vaters zu arbeiten.
- Pierre-Auguste Renoir beginnt mit dem Studium der Malerei in der Klasse des Schweizer Malers Charles Gleyre.
- 1. Oktober - 24. November: Allgemeine Deutsche Kunstausstellung in Köln: Unter anderem stellen hier Arnold Ferdinand Ewald, Ferdinand Georg Waldmüller, Marie Wiegmann und Reinhard Sebastian Zimmermann aus.
- Dezember: Auf Grund interner Streitigkeiten löst sich der Hogarth Club der Präraffaeliten auf.
- Mit der testamentarischen Überlassung seiner Sammlung durch den Bankier J.H.W. Wagener entsteht die Nationalgalerie in Berlin.
Sonstiges
- 2. April: Der Sarg Napoleon Bonapartes wird nach mehr als 20 Jahren Bauzeit von der Seitenkapelle in den Sarkophag im Untergeschoss der fertiggestellten Krypta des Invalidendoms umgebettet.
- 9. Mai: Nach zweijähriger Bauzeit wird der auf Anregung des Dresdner Vereins für Hühnerzucht von den Architekten Carl Adolph Canzler und Peter Joseph Lenné entworfene Zoo Dresden eröffnet, einer der ältesten Zoos in Deutschland. Erster Direktor wird Albin Schoepf.
- In Hamburg wird das von Johan Cesar VI. Godeffroy gestiftete Museum Godeffroy und das erste öffentlich zugängliche Aquarium im deutschsprachigen Raum eröffnet.
- Ende des Jahres: Der Bau der Neuen Hofoper an der Wiener Ringstraße beginnt.
Gesellschaft
- 2. März: In Emden wird ein Verein zur Menschenrettung auf See gegründet, der vier Jahre später in die neu gebildete Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger eingebracht wird.
- 12. April: Bei einer Schießerei tötet Bill Hickok bei der Rock Creek Station am Oregon Trail den Bandenführer David McCanles und zwei weitere Männer und erhält in der Folge den Namen Wild Bill.
- Alfred Krupp beginnt mit dem Bau von Meisterhäusern für seine leitenden Angestellten. Das ist der Beginn des Kruppschen Wohnungsbaus.
- Der Bayerische Lehrerverein wird nach Verbot in Regensburg wiedergegründet.
- Der gesamtdeutsche Schützenbund wird in Gotha gegründet.
Religion
- 18. März: In der Allokution Iamdudum cernimus an das Kardinalskollegium verurteilt Papst Pius IX. nicht nur die geistigen Strömungen seiner Zeit, sondern auch die politischen Bestrebungen, die Macht des Papstes weiter zu verringern. Er greift damit insbesondere den Risorgimento in Italien an.
- 8. April: Das Protestantenpatent des Kaisers Franz Joseph I. bringt im Kaisertum Österreich erstmals eine relative rechtliche Gleichstellung der Evangelischen Kirche A.B. und der Evangelischen Kirche H.B. mit der römisch-katholischen Kirche.
- 30. Mai - 5. Juni: Auf einer Kirchenkonferenz in Eisenach wird das Eisenacher Regulativ beschlossen, ein Vorschriftenkatalog zur Gestaltung von protestantischen Kirchenbauten in Deutschland, mit der eine grundsätzliche Normung der Kirchenbauten im 19. Jahrhundert angestrebt wird. Es löst das Dresdener Regulativ von 1856 ab.
Mit dem Untertitel giornale politico morale (politisch-moralische Zeitung) erscheint in Rom am 1. Juli erstmals L’Osservatore Romano, das amtliche Organ des Vatikans. Die ersten Nummern der vom stellvertretenden „Innenminister“ der päpstlichen Regierung, Marcantonio Pacelli, ins Leben gerufenen Zeitung haben einen Umfang von vier Seiten. Am Ende des Jahres wird der Untertitel aufgegeben. Unter dem Zeitungskopf taucht erstmals das noch heute verwendete Motto auf: „Unicuique suum – non praevalebunt“ („Jedem das Seine – sie werden sie nicht überwältigen“; vgl. Mt. 16, 18). Der Kirchenstaat unter Papst Pius IX., der sich insbesondere durch den Risorgimento in seiner Unabhängigkeit bedroht fühlt, verwendet die Zeitung als Kampforgan gegen antiklerikale Kräfte.
Katastrophen
Schiffskatastrophen
Der erst im Vorjahr in Dienst gestellte kanadische Passagierdampfer Canadian der Allan Line legt am 1. Juni in Québec ab und nimmt Kurs Richtung Liverpool. Obwohl sie wegen des starken Eisaufkommens nur fünf Knoten fährt und zeitweise überhaupt stoppt, läuft sie am 4. Juni um 11:50 mittags in der Belle-Isle-Straße vor Neufundland auf einen Eisberg und sinkt innerhalb einer halben Stunde. In dieser Zeit können alle Personen an Bord in Rettungsbooten untergebracht werden, aber eines von ihnen kentert, wobei 35 Menschen ums Leben kommen. Die übrigen 266 Überlebenden werden von vier Fischkuttern geborgen und in der Hafenstadt Quirpon an Land gebracht.
Die seit 1843 in Dienst befindliche Korvette SMS Amazone der preußischen Marine geht auf einer Ausbildungsfahrt mit dem Ziel Portugal am 14. November mit ihrer gesamten Besatzung in einem Orkan vor der niederländischen Küste unter. Die Angaben über die Zahl der Opfer schwanken zwischen 114 und 143. Nach dem Untergang gibt es Gerüchte, die Amazone sei - womöglich absichtlich - von einem anderen Schiff gerammt worden.
Weitere Katastrophen
Die westargentinische Stadt Mendoza wird bei einem Erdbeben am 20. März weitgehend zerstört, wobei etwa 6.000 Menschen, rund ein Drittel der Bevölkerung, ihr Leben verlieren.
Am 10. Mai beginnt der Brand von Glarus, der erst am nächsten Tag unter Kontrolle gebracht werden kann. Acht bis zehn Menschen kommen ums Leben, rund 600 Gebäude fallen dem Feuer zum Opfer, 2257 Personen, das sind zu diesem Zeitpunkt 47% der Stadtbevölkerung, werden obdachlos.
Beim Zugsunglück im Clayton Tunnel in der Nähe von Brighton kommen am 25. August 23 Menschen ums Leben, 176 werden verletzt.
Kleinere Unglücksfälle sind in den Unterartikeln von Katastrophe aufgeführt.
Natur und Umwelt
Der französische Kaiser Napoleon III. richtet im Wald von Fontainebleau ein erstes Naturschutzgebiet zur Bewahrung des Waldbestands ein. Der rund 50 km südlich von Paris in der Umgebung der Gemeinde Fontainebleau gelegene Wald ist bis heute eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Westeuropas.
Sport
Sport - Chronologie 19. Februar Die Turnerschaft Kronach wird gegründet. 18. Juli Der Montevideo Cricket Club wird gegründet. 19. Juli Der MTV Eintracht Hildesheim wird gegründet. 10.-12. August In Berlin wird das zweite Deutsche Turnfest abgehalten. 4. Oktober Der Mont Pourri im Vanoise-Massiv wird von Michel Croz im Alleingang erstmals bestiegen. Cricket, Fußball, Turnen, Fechten
Auch im Jahr 1861 geht der Boom des Turnens weiter, der im Vorjahr in Deutschland begonnen hat. Zahlreiche Turnvereine werden gegründet, darunter die Turnerschaft Kronach und der Männerturnverein Gifhorn. 73 bisherige Mitglieder des MTV von 1848 Hildesheim gründen am 19. Juli den Turnverein MTV Eintracht Hildesheim, der außerdem eine eigene Fechtabteilung beinhaltet. Im August wird das 2. Deutsche Turn- und Jubelfest in Berlin abgehalten. Anlass dafür ist die Errichtung des ersten deutschen Turnplatzes 50 Jahre vorher und die Grundsteinlegung für das Jahndenkmal in der Hasenheide.
Auch außerhalb Europas kommt es zu Gründungen von Sportvereinen: Am 18. Juli wird in Montevideo von Briten in Uruguay der Montevideo Cricket Club mit einer dazugehörigen Fußballabteilung gegründet. Und Bostoner Studenten gründen den Oneida Football Club als ersten Fußballverein der Vereinigten Staaten, der zwar nur knapp fünf Jahre Bestand hat, in dieser Zeit aber kein einziges Fußballspiel verliert.
Golf
Nachdem unter seinem Einfluss im Vorjahr The Open Championship im Golf in Prestwick erstmals ausgetragen worden ist, gewinnt der schottische Greenkeeper Tom Morris diese Veranstaltung erstmals.
Rudern
Oxford gewinnt das 18. Boat Race gegen Cambridge in einer Zeit von 23′03″.
Schach
Der erste Kongress des Westdeutschen Schachbundes (WDSB) wird in Düsseldorf abgehalten. Dabei wird allerdings noch kein Meister ausgespielt.
Bergsteigen
Folgende Berge werden 1861 zum ersten Mal bestiegen:
Name des Berges Höhe
(m)Region Datum der Erstbesteigung Erstbesteiger Schreckhorn 4.078 Berner Alpen 16. August Peter und Christian Michel, Leslie Stephen und Ulrich Kaufmann Weisshorn 4.505 Walliser Alpen 19. August John Tyndall, Johann Joseph Brennen und Ulrich Wenger Liskamm 4.527 Walliser Alpen 19. August William Edward Hall, Jean-Pierre Cachat, Peter Perren, Josef-Marie Perren u. a. Castor 4.223 Aostatal, Walliser Alpen 26. August F.W. Jacomb und William Mathews / Führer Michel Croz Nordend 4.609 Monte-Rosa-Massiv, Walliser Alpen 26. August T.F. und Edward N.Buxton und J.J. Cowell mit Michel Payot Monte Viso 3.841 Cottische Alpen 30. August Michel Croz, Jean Baptiste Croz, William Mathews und Frederik Jacomb Weißkugel 3.739 Ötztaler Alpen 30. September Joseph Anton Specht, Leander Klotz, Nicodem Klotz (oder Johann Raffeiner) Mont Pourri 3.779 Vanoise-Massiv, Grajische Alpen 4. Oktober Michel Croz Albertspitze 4.095 Kamerun, Zentralafrika ? Richard Francis Burton und Gustav Mann Grays Peak 4.350 Rocky Mountains, Colorado ? Charles Christopher Parry Torreys Peak 4.349 Rocky Mountains, Colorado ? Charles Christopher Parry Geboren
Januar
- 2. Januar: Wilhelm Bölsche, deutscher Schriftsteller und Naturforscher († 1939)
- 3. Januar: Ernest Renshaw, englischer Tennisspieler († 1899)
- 6. Januar: Victor Horta, belgischer Jugendstil-Architekt († 1947)
- 7. Januar: Henry Berthold von Fischer, Schweizer Architekt († 1949)
- 7. Januar: Wilhelm Hein, österreichischer Orientalist († 1903)
- 12. Januar: James Mark Baldwin, US-amerikanischer Psychologe und Philosoph († 1934)
- 13. Januar: Max Nonne, deutscher Neurologe († 1905)
- 14. Januar: Mehmed VI., osmanischer Sultan († 1926)
- 14. Januar: Wilhelm von Polenz, deutscher Schriftsteller († 1903)
- 14. Januar: Hans Tappenbeck, deutscher Offizier und Afrikaforscher († 1889)
- 18. Januar: Demetrios I. Kadi, syrischer Geistlicher und Patriarch von Antiochia († 1925)
- 19. Januar: George Whitfield Andrews, US-amerikanischer Komponist, Organist und Musikpädagoge († 1932)
- 19. Januar: Max Bewer, deutscher Dichter und Schriftsteller († 1921)
- 19. Januar: Bruno Sauer, deutscher Archäologe († 1919)
- 29. Januar: William M. Butler, US-amerikanischer Politiker († 1937)
- 30. Januar: Charles Martin Loeffler, deutsch-us-amerikanischer Komponist, Geiger und Bratscher († 1935)
Februar
- 4. Februar: Franz Winter, deutscher Archäologe († 1930)
- 5. Februar: Bryant B. Brooks, US-amerikanischer Politiker († 1944)
- 5. Februar: August von Parseval, deutscher Luftschiffkonstrukteur († 1942)
- 5. Februar: Bjarnat Krawc, sorbischer Komponist († 1948)
- 6. Februar: Nikolai Dmitrijewitsch Selinski, russischer Chemiker († 1953)
- 8. Februar: Harry Ward Leonard, US-amerikanischer Elektroingenieur († 1915)
- 9. Februar: Hans Bartsch von Sigsfeld, deutscher Luftfahrtpionier († 1902)
- 11. Februar: Friedrich Graf von der Asseburg, preußischer Major und Kammerherr († 1940)
- 11. Februar: Paul Prüssing, deutscher Chemiker († 1914)
- 12. Februar: Lou Andreas-Salomé, deutsche Schriftstellerin, Erzählerin und Essayistin († 1937)
- 15. Februar: Alfred North Whitehead, britischer Philosoph und Mathematiker († 1947)
- 15. Februar: Charles Édouard Guillaume, Schweizer Physiker († 1938)
- 15. Februar: Halford Mackinder, englischer Geograph und Geopolitiker († 1947)
- 15. Februar: Julius Wahle, österreichischer Literaturwissenschaftler († 1940)
- 15. Februar: William Adams (Gouverneur), US-amerikanischer Politiker († 1954)
- 18. Februar: William Throsby Bridges, australischer Artillerieoffizier und Divisionskommandeur († 1915)
- 21. Februar: Carl Christoph Bernoulli, Schweizer Bibliothekar († 1923)
- 21. Februar: Pierre de Bréville, französischer Komponist († 1949)
- 22. Februar: Gustav Lange, norwegischer Komponist, Geiger und Musikpädagoge († 1939)
- 22. Februar: Hans Schöttler, deutscher protestantischer Geistlicher († 1945)
- 22. Februar: Katō Tomosaburō, japanischer Premierminister († 1923)
- 22. Februar: Marie von Miller, deutsche Malerin und die Ehefrau von Oskar von Miller († 1933)
- 26. Februar: Ferdinand I., bulgarischer Fürst und Zar († 1948)
- 27. Februar: Rudolf Steiner, österreichischer Philosoph († 1925)
- 28. Februar: Julius Bergmann, deutscher Maler († 1940)
März
- 4. März: Curt von Bardeleben, deutscher Schachspieler († 1924)
- 4. März: Franz Xaver Engelhardt, deutscher katholischer Priester, Kirchenmusiker, Chorleiter und Komponist († 1924)
- 8. März: Francis Lodowick York, US-amerikanischer Organist, Komponist und Musikpädagoge († 1955)
- 11. März: Carl Ferdinand Friedrich Lehmann-Haupt, deutscher Altorientalist und Althistoriker († 1938)
- 11. März: Oscar Seifert, Leipziger Original († 1932)
- 14. März: Rudolf Krauss, deutscher Germanist und Literaturhistoriker († 1945)
- 14. März: Everett Ellsworth Truette, US-amerikanischer Organist, Komponist, Musikverleger und Autor († 1933)
- 24. März: Richard Weiskirchner, österreichischer Politiker, Wiener Bürgermeister († 1926)
- 28. März: Alfred B. Kittredge, US-amerikanischer Politiker († 1911)
April
- 2. April: Richard Reitzenstein, deutscher Altphilologe und Religionshistoriker († 1931)
- 3. April: George Curry, US-amerikanischer Politiker († 1947)
- 5. April: Fritz Encke, deutscher Gartenarchitekt und königlicher Gartenbaudirektor († 1931)
- 11. April: Émile Bouichère, französischer Organist († 1895)
- 17. April: Willard Saulsbury Jr., US-amerikanischer Politiker († 1927)
- 20. April: Hermann Muthesius, deutscher Architekt, Geheimrat im Preußischen Handelsministerium († 1927)
- 23. April: Edmund Allenby, britischer Feldmarschall († 1936)
- 23. April: Carl Moll, österreichischer Maler des Jugendstils († 1945)
- 25. April: Marco Enrico Bossi, italienischer Organist und Komponist († 1925)
- 25. April: Rudolf Dittrich, österreichischer Musiker († 1919)
- 26. April: Rudolf Freiherr Stöger-Steiner von Steinstätten, Kriegsminister Österreich-Ungarns († 1921)
- 27. April: Georgi Catoire, russischer Komponist († 1926)
- 27. April: William Lorimer, US-amerikanischer Politiker († 1934)
Mai
- 2. Mai: Johannes Geffcken, deutscher Altphilologe († 1935)
- 6. Mai: Motilal Nehru, indischer Anwalt und Staatsmann; Mitbegründer der Swaraj-Partei († 1931)
- 7. Mai: Frank C. Partridge, US-amerikanischer Politiker († 1943)
- 7. Mai: Rabindranath Thakur, bengalischer Dichter und Sozialreformer († 1941)
- 13. Mai: Honoré Jackson, kanadischer Journalist († 1952)
- 15. Mai: Augustin Savard, französischer Komponist und Musikpädagoge († 1942)
- 16. Mai: Irving Wightman Colburn, US-amerikanischer Erfinder und Fabrikant († 1917)
- 24. Mai: Johannes Gillhoff, deutscher Schriftsteller († 1930)
- 28. Mai: Siegfried Czapski, deutscher Physiker, Optiker und Unternehmer († 1907)
- 30. Mai: Walter Pierce, US-amerikanischer Politiker († 1954)
Juni
- 3. Juni: Adolf Kronfeld, österreichischer Arzt († 1938)
- 5. Juni: Charles M. Floyd, US-amerikanischer Politiker († 1923)
- 6. Juni: Joseph Terrell, amerik. Politiker Arzt († 1912)
- 7. Juni: Malcolm R. Patterson, amerik. Politiker, Gouverneur von Tennessee († 1935)
- 8. Juni: Karl Gölsdorf, österreichischer Ingenieur und Lokomotiv-Konstrukteur († 1916)
- 9. Juni: Gustav Tammann, deutscher Chemiker († 1938)
- 10. Juni: Pierre Duhem, französischer Physiker und Wissenschaftstheoretiker († 1916)
- 12. Juni: Edmond Missa, französischer Komponist († 1910)
- 15. Juni: Ernestine Schumann-Heink, österreichische Opernsängerin († 1936)
- 17. Juni: Sidney Jones, englischer Komponist und Dirigent († 1946)
- 17. Juni: Georg von Prittwitz und Gaffron, deutscher Offizier und Afrikaforscher († 1936)
- 19. Juni: Douglas Haig, 1. Earl Haig, britischer Generalfeldmarschall († 1928)
- 19. Juni: José Rizal, philippinischer Schriftsteller und Nationalheld († 1896)
- 19. Juni: Ludwig Traube, deutscher Altphilologe und Mediävist († 1907)
- 20. Juni: Frederick Gowland Hopkins, englischer Biochemiker († 1947)
- 22. Juni: John Lemmoné, australischer Flötist, Komponist und Musikmanager († 1949)
- 22. Juni: Maximilian Graf von Spee, deutscher Admiral († 1914)
- 29. Juni: Nicolas Cadi, syrischer Erzbischof († 1941)
Juli
- 12. Juli: Anton Arenski, russischer Komponist († 1906)
- 15. Juli: Hirotsu Ryūrō, japanischer Schriftsteller († 1928)
- 16. Juli: Franz von Blon, deutscher Komponist und Dirigent († 1945)
- 22. Juli: Joseph L. Bristow, US-amerikanischer Politiker († 1944)
- 23. Juli: Alexander Willem Frederik Idenburg, niederländischer Gouverneur von Suriname († 1935)
- 24. Juli: Benno von Achenbach, Begründer der deutschen Kutschfahrkunst († 1936)
- 24. Juli: Maximilian Graf von Wiser, deutscher Augenarzt († 1938)
- 28. Juli: John Albert Johnson, US-amerikanischer Politiker († 1909)
- 31. Juli: Wilhelm Busch, deutscher Instrumentenbauer († 1929)
August
- 3. August: Samuel M. Shortridge, US-amerikanischer Politiker († 1952)
- 3. August: Michel Verne, französischer Schriftsteller († 1925)
- 4. August: Daniel E. Howard, liberianischer Präsident († 1935)
- 8. August: William Bateson, britischer Genetiker († 1926)
- 11. August: Albert Boehringer, deutscher Industrieller († 1939)
- 11. August: Emil Zsigmondy, österreichischer Bergsteiger († 1885)
- 13. August: Herbert H. Turner, britischer Astronom und Seismologe († 1930)
- 14. August: Georg Haberland, deutscher Unternehmer († 1933)
- 31. August: Alexandre-M. Clerk, kanadischer Komponist und Dirigent († 1932)
September
- 1. September: Lazăr Edeleanu, rumänischer Chemiker († 1941)
- 3. September: James Hartness, US-amerikanischer Politiker († 1934)
- 11. September: Juhani Aho, finnischer Schriftsteller und Journalist († 1921)
- 16. September: Franz Matsch, österreichischer Maler († 1942)
- 17. September: Carlo Dalmazio Minoretti, italienischer Geistlicher, Erzbischof von Genua und Kardinal († 1938)
- 18. September: Walter Schott, deutscher Bildhauer († 1938)
- 20. September: Herbert Putnam, US-amerikanischer Bibliothekar († 1955)
- 21. September: Alfredo Zayas y Alfonso, Präsident von Kuba 1921–1925 († 1934)
- 23. September: Adelheid von Bennigsen, deutsche Frauenrechtlerin († 1938)
- 23. September: Robert Bosch, deutscher Industrieller und Philanthrop († 1942)
- 24. September: Walter Simons, deutscher Jurist und Politiker († 1937)
- 29. September: Carl Duisberg, Chemiker und Industrieller († 1935)
- 30. September: William Wrigley junior, US-amerikanischer Industrieller († 1932)
Oktober
- 2. Oktober: Friedrich Simon Archenhold, deutscher Astronom († 1939)
- 4. Oktober: Frederic Remington, US-amerikanischer Maler und Bildhauer († 1909)
- 7. Oktober: Carl von Dobschütz, preußischer Generalmajor († 1946)
- 10. Oktober: Édouard Dujardin, französischer Schriftsteller († 1949)
- 10. Oktober: Fridtjof Nansen, norwegischer Forscher, Philanthrop und Staatsmann († 1930)
- 14. Oktober:Alois Mrštík, tschechischer Schriftsteller und Dramaturg († 1925)
- 15. Oktober: Eduard Schmid, Oberbürgermeister von München († 1933)
- 15. Oktober: Josef Ruederer, deutscher Schriftsteller († 1915)
- 16. Oktober: John B. Bury, englischer Althistoriker und Philologe († 1927)
- 16. Oktober: Richard Sears, US-amerikanischer Tennisspieler († 1943)
- 17. Oktober: Woldemar Lippert, deutscher Archivar und Historiker († 1937)
- 20. Oktober: Maximilian Harden, deutscher Publizist, Kritiker und Schauspieler († 1927)
- 23. Oktober: Rudolf Köselitz, deutscher Maler und Illustrator († 1948)
- 23. Oktober: Wilhelm August Wrage, deutscher Maler († 1941)
- 30. Oktober: Emile Antoine Bourdelle, französischer Bildhauer und Lehrer († 1929)
November
- 2. November: Georgi Jewgenjewitsch Lwow, russischer Politiker († 1925)
- 2. November: Maurice Blondel, französischer Philosoph († 1949)
- 2. November: Charles W. Waterman, US-amerikanischer Politiker († 1932)
- 6. November: Thomas Watt Gregory, US-amerikanischer Politiker († 1933)
- 6. November: James Naismith, kanadischer Erfinder der Sportart Basketball († 1939)
- 7. November: Lesser Ury, deutscher Maler († 1931)
- 9. November: James A. Reed, US-amerikanischer Politiker († 1944)
- 11. November: Erich von Falkenhayn, deutscher Offizier und Militärpolitiker († 1922)
- 13. November: Viktor Weber von Webenau, österreich-ungarischer General († 1932)
- 14. November: Frederick Jackson Turner, US-amerikanischer Historiker († 1932)
- 16. November: Arvid Järnefelt, finnischer Schriftsteller († 1932)
- 17. November: Erich Marcks, deutscher Historiker († 1938)
- 20. November: Camillo Kardinal Laurenti, italienischer Geistlicher, Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche († 1938)
- 26. November: Albert B. Fall, US-amerikanischer Politiker († 1944)
- 28. November: Verena Conzett-Knecht, Schweizer Gewerkschafterin und Frauenrechtlerin († 1947)
- 30. November: Ludwig Thuille, österreichischer Komponist († 1907)
Dezember
- 1. Dezember: Carl Legien, deutscher Gewerkschaftsführer († 1920)
- 5. Dezember: Armando Diaz, italienischer Generalstabschef († 1928)
- 8. Dezember: Aristide Maillol, französischer Bildhauer, Maler und Grafiker († 1944)
- 8. Dezember: Georges Méliès, französischer Magier und Filmregisseur († 1938)
- 10. Dezember: Elisabeth von Heyking, deutsche Schriftstellerin und Malerin († 1925)
- 10. Dezember: Karl Groos, deutscher Philosoph und Psychologe († 1946)
- 15. Dezember: Pehr Evind Svinhufvud, finnischer Präsident († 1944)
- 17. Dezember: Arthur Edwin Kennelly, britisch-amerikanischer Elektroingenieur († 1939)
- 19. Dezember: Italo Svevo, italienischer Schriftsteller († 1928)
- 20. Dezember: Ludwig Sauer, deutscher Organist († 1940)
- 21. Dezember: Karl August Lingner, deutscher Unternehmer und Philanthrop († 1916)
- 26. Dezember: Friedrich Engel, deutscher Mathematiker († 1941)
- 26. Dezember: Karl Hillebrand, österreichischer Astronom († 1939)
- 26. Dezember: Ludolf von Krehl, deutscher Mediziner († 1937)
- 29. Dezember: Kurt Hensel, deutscher Mathematiker († 1941)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
- Bagher Khan, militärischer Führer und Freiheitskämpfer der Konstitutionellen Revolution Irans († 1916)
- John Frederick Abercromby, britischer Golfarchitekt († 1935)
Gestorben
Erstes Quartal
- 2. Januar: Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen (* 1795)
- 16. Februar: Ernst Casimir II. zu Ysenburg und Büdingen, Fürst zu Ysenburg und Büdingen (* 1806)
- 17. Januar: Lola Montez, irische Hochstaplerin und Tänzerin (* 1821)
- 17. Januar: Malla Montgomery-Silfverstolpe, schwedische Schriftstellerin (* 1782)
- 19. Januar: Albert Niemann, deutscher Chemiker (* 1834)
- 20. Januar: Adolf Theodor Roscher, deutscher Industrieller (* 1782)
- 20. Januar: Johann Ludwig Urban Blesson, preußsischer Militärschriftsteller (* 1790)
- 21. Januar: Ernst Rietschel, deutscher Bildhauer des Spätklassizismus (* 1804)
- 22. Januar: Friedrich Tiedemann, deutscher Anatom und Physiologe (* 1781)
- 24. Januar: Robert Perkins Letcher, US-amerikanischer Politiker (* 1788)
- 1. Februar: Elisha Harris, US-amerikanischer Politiker (* 1791)
- 5. Februar: Pierre Bosquet, französischer General, Marschall von Frankreich (* 1810)
- 8. Februar: Pierre-Bienvenu Noailles, französischer Priester und Ordensgründer (* 1793)
- 9. Februar: Francis Danby, irischer Maler (* 1793)
- 12. Februar: Hippolyte Chelard, französischer Komponist (* 1791)
- 18. Februar: Theodor Mügge, deutscher Schriftsteller (* 1802)
- 21. Februar: Lars Levi Læstadius, schwedischer Erweckungsprediger in Lappland (* 1800)
- 26. Februar: Taras Schewtschenko, ukrainischer Dichter (* 1814)
- 27. Februar: Prosper Ludwig von Arenberg, Herzog von Arenberg, Aarschot und Meppen, Fürst von Recklinghausen, Graf von der Marck (* 1785)
- 16. März: Victoria von Sachsen-Coburg-Saalfeld, deutsche Adelige, Mutter der britischen Königin Victoria (* 1786)
- 17. März: Per Conrad Boman, schwedischer Komponist (* 1804)
- 22. März: Miguel Lerdo de Tejada, mexikanischer Politiker (* 1812)
Zweites Quartal
- 4. April: Franz Anton von Kolowrat-Liebsteinsky, österreichischer Staatsmann (* 1778)
- 16. April: Friedrich Landolin Karl Freiherr von Blittersdorf, badischer Beamter (* 1792)
- 18. April: Heinrich August Neithardt, deutscher Komponist (* 1793)
- 18. April: Joseph Augenstein, deutscher Lokalpolitiker (* 1800)
- 26. April: John Munroe, US-amerikanischer Offizier und Politiker (* 1796)
- 9. Mai: Ernst von Lasaulx, deutscher klassischer Philologe, Geschichtsphilosoph und Politiker (* 1805)
- 10. Mai: Christian Lange (Archivar), norwegischer Archivar (* 1810)
- 21. Mai: Eugen von Mazenod, französischer katholischer Heiliger und Ordensgründer (* 1782)
- 22. Mai: Godehard Braun, deutscher Weihbischof (* 1798)
- 29. Mai: Joachim Lelewel, polnischer Historiker und Freiheitskämpfer (* 1786)
- 30. Mai: Michail Gortschakow, russischer Feldmarschall (* 1795)
- 3. Juni: Stephen A. Douglas, US-amerikanischer Politiker (* 1813)
- 6. Juni: Camillo Benso von Cavour, italienischer Premierminister (* 1810)
- 16. Juni: Nathanael G. Pendleton, US-amerikanischer Politiker (* 1793)
- 25. Juni: Abdülmecid I., osmanischer Sultan (* 1823)
- 30. Juni: Robert O'Hara Burke, irischstämmiger australischer Entdecker (* 1821)
Drittes Quartal
- 16. Juli: Ludwig Wilhelm Anton Pernice, deutscher Rechtsgelehrter (* 1799)
- 22. Juli: Gregor Wilhelm Nitzsch deutscher Philologe (* 1790)
- 22. Juli: Barnard Elliott Bee, Brigadegeneral der Konföderierten (* 1824)
- 25. Juli: Jonas Furrer, Schweizer Bundespräsident (* 1805)
- 1. August: Johann Philipp Abresch, deutscher Demokrat (* 1804)
- 16. August: Ranavalona I., Königin von Madagaskar
- 22. August: Xianfeng, chinesischer Kaiser (Qing-Dynastie) (* 1831)
- 26. August: Johan Fredrik Berwald, schwedischer Komponist (* 1787)
- 3. September: Christian Heinrich Tramm, deutscher Architekt (* 1819)
- 7. September: Willie Person Mangum, US-amerikanischer Politiker (* 1792)
- 11. September: Karl Gottlieb Anton, deutscher Altphilologe (* 1773)
- 11. September: George N. Briggs, US-amerikanischer Politiker (* 1796)
- 13. September: Toussaint Poisson, französischer Komponist und Musikpädagoge (* 1791)
- 20. September: Maximilien Simon, französischer Komponist und Staatsbediensteter (* 1797)
- 22. September: Rose Chéri, französische Schauspielerin (* 1824)
- 22. September: Ernst Friedrich Zwirner, deutscher Dombaumeister und Architekt (* 1802)
Viertes Quartal
- 25. Oktober: Friedrich Carl von Savigny, deutscher Rechtsgelehrter (* 1779)
- 1. November: Oldwig Anton Leopold von Natzmer, preußischer General (* 1782)
- 10. November: Henri Mouhot, französischer Naturwissenschaftler und Forschungsreisender (* 1826)
- 11. November: Moritz Schreber, deutscher Arzt (Leipzig) (* 1808)
- 11. November: Peter V., König von Portugal (* 1837)
- 13. November: Arthur Hugh Clough, englischer Schriftsteller (* 1819)
- 20. November: Christian Friedrich Brendel, deutscher Bergingenieur (* 1776)
- 21. November: Jean Baptiste Henri Lacordaire, französischer Dominikaner, Prediger und Theologe (* 1802)
- 23. November: Wilhelm von Harnier, deutscher Afrikareisender (* 1836)
- 26. November: Wilhelm Hensel, deutscher Maler (* 1794)
- 27. November: Anne Bignan, französische Schriftstellerin und Übersetzerin (* 1795)
- 28. November: Richard M. Young, US-amerikanischer Politiker (* 1798)
- 4. Dezember: José María Bustamante, mexikanischer Komponist (* 1777)
- 14. Dezember: Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, deutscher Adeliger, Ehemann von Victoria von Großbritannien (* 1819)
- 16. Dezember: Heinrich Marschner, deutscher Komponist (* 1795)
- 18. Dezember: Ernst Anschütz, deutscher Lehrer, Organist, Dichter und Komponist (* 1780)
Weblinks
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