Wolfgang Beltracchi

Wolfgang Beltracchi

Wolfgang Beltracchi (* 1951 in Höxter als Wolfgang Fischer) ist ein deutscher Maler und Kunstfälscher.[1] Er wurde am 27. Oktober 2011 in einem der größten Kunstfälscher-Prozesse in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt.[2]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Beltracchi wurde 1951 in der Kleinstadt Höxter in Nordrhein-Westfalen geboren. Im Alter von 17 Jahren wurde er vom Gymnasium verwiesen. Später gab er außerdem den Besuch der Kunstschule auf und begann ein Wanderleben durch Wohngemeinschaften und Kommunen mit „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“.[1] Beltracchi reiste durch Europa und Nordafrika, verkaufte hin und wieder ein eigenes Gemälde und wurde schließlich mit erster Frau und erstem Kind auf einem Hof in Viersen sesshaft. Seine heutige Frau und Mittäterin Helene Beltracchi traf er im Jahr 1992. Später nahm er ihren Namen an.[1]

Kunstfälschungen

Beltracchi hatte über Jahre hinweg Bilder im Stile bekannter Maler wie Max Pechstein und Max Ernst gemalt und sie zusammen mit seiner Frau Helene Beltracchi, Otto Schulte-Kellinghaus und einer weiteren Komplizin als Originale jener Künstler in den internationalen Kunstmarkt geschleust und bis zu einstellige Millionenbeträge pro Bild kassiert.[1] Bei den betrügerischen Geschäften gab Beltracchi unter anderem vor, die Bilder stammten aus einer in Wahrheit nicht existierenden „Sammlung Werner Jägers“ (Werner Jäger war der Großvater Helene Beltracchis) beziehungsweise einer ebenfalls fingierten „Sammlung Wilhelm Knops“. Die Fälschungen waren jahrelang nicht aufgefallen und über renommierte Auktionshäuser und Galerien verkauft worden. Die Staatsanwaltschaft hatte die Gewinne auf 16 Millionen Euro geschätzt.[2] Beltracchi besaß unter anderem Villen in Freiburg und Frankreich.[3]

Er wurde am 27. Oktober 2011 vor dem Landgericht Köln wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Einzelnachweise

  1. a b c d Keiner will's gewesen sein art - das Kunstmagazin, 22. September 2011.
  2. a b Kunstfälscher muss sechs Jahre in Haft. In: Spiegel Online vom 27. Oktober 2011
  3. Kunstfälscher plant schon sein neues Leben. In: Express vom 27. September 2011

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