- Beratungsstelle für Unfallverhütung
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Die bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung (französisch bpa – Bureau de prévention des accidents, italienisch upi – Ufficio prevenzione infortuni) ist eine privatrechtlich organisierte Stiftung mit dem Ziel, in der Schweiz die Unfälle in Strassenverkehr, Sport sowie Haus und Freizeit zu verhindern respektive die Folgen solcher Unfälle zu mindern. Zudem koordiniert sie Bestrebungen von Organisationen mit ähnlicher Zielsetzung. Sie wurde 1938 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Bern.
Inhaltsverzeichnis
Auftrag
Der Auftrag der bfu bezieht sich auf alle Nichtberufsunfälle der gesamten Bevölkerung. Neben den unfallbedingten Todes- und Invaliditätsfällen beschäftigt sich die bfu in erster Linie mit der Prävention von schweren Verletzungen.
Ziele, Schwerpunkte und Arbeitsprogramm legt die bfu aufgrund des Handlungsbedarfs (Unfallschwerpunkte) und des Wissens über die Wirkung von Präventionsmassnahmen (Good-Practice-Wissen) fest. Mitberücksichtigt werden das gesellschaftliche und politische Umfeld sowie die zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Die bfu orientiert sich bei ihrem Engagement am Präventionskreislauf. Sie analysiert den Handlungsbedarf, formuliert Ziele bezüglich des Unfallgeschehens, sucht nach geeigneten Interventionen, führt Massnahmen durch und überprüft diese wissenschaftlich. Die Evaluation am Ende soll Erkenntnisse für neue Massnahmen liefern.
Die bfu vermittelt ihr Wissen über Ausbildung, Beratung sowie Kommunikation an Private, Fachkreise und Multiplikatoren. Sie ist sowohl in der Verhältnisprävention (Infrastruktur, Technik, Produktesicherheit, Recht und Normen) als auch der Verhaltensprävention tätig. Die bfu berücksichtigt weder wirtschaftliche noch politische Partikularinteressen. Sie arbeitet eng mit Präventionspartnern, Behörden, Verbänden und der Wirtschaft zusammen und koordiniert die Tätigkeiten. Sie pflegt ihre nationalen und internationalen Kontakte und ist regional verankert.
Die Tätigkeit der bfu wird in erster Linie durch einen Zuschlag auf der Prämie der Nichtberufsunfallversicherung finanziert, dessen Höhe vom Bundesrat festgelegt wird. Hinzu kommen Einnahmen aufgrund von Leistungsaufträgen des Fonds für Verkehrssicherheit (FVS) und des Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) sowie durch die Weiterverrechnung von Dienstleistungen.
Unfallschwerpunkte und Schwerpunktprogramme
Die bfu engagiert sich im Strassenverkehr, Sport sowie in Haus und Freizeit. Folgende Unfallschwerpunkte (Unfälle, die besonders häufig und/oder folgenschwer sind) hat sie im Fokus:
- Strassenverkehr: Personenwageninsassen, Motorradfahrer, Fahrradfahrer, Fussgänger
- Sport: Skifahren, Snowboardfahren, Radfahren/Biken, Bergwandern/-steigen, Baden/Schwimmen, Fussball
- Haus und Freizeit: Stürze auf gleicher Ebene, Stürze aus der Höhe, Stürze auf der Treppe, Unfälle mit Werkzeugen/Geräten, Unfälle mit Scherben/Blech, Unfälle durch Ersticken
Zudem befasst sich die bfu mit der Produktesicherheit. Im Auftrag des Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) ist die bfu das Kontrollorgan für Produkte im Nichtberufs-Unfallbereich.
Die bfu führt Schwerpunktprogramme durch. Diese laufen entsprechend dem Präventionskreislauf in fünf Phasen ab. Ein Schwerpunktprogramm dauert in der Regel vier bis sechs Jahre. Aktuell führt die bfu Schwerpunktprogramme zu den Themen Neulenker, Schneesport, Fahrrad, Stürze, Motorrad, Bergsport (Sommer) und Geschwindigkeit durch.
Partner
Die bfu betreibt Unfallprävention gemeinsam mit Partnern. Dazu gehören auch folgende Multiplikatoren:
- 1200 bfu-Sicherheitsdelegierte in Gemeinden und Städten als Bindeglied zwischen der bfu und der Bevölkerung.
- 3500 Sicherheitsbeauftragte in den Betrieben
- 270 Verkehrsinstruktoren der Polizeien
- Lehrpersonen in Schulen
- Verbände und Institutionen
- Medien
Auszeichnungen
Die bfu vergibt alle zwei Jahre den Preis «Engagierte Gemeinde» an eine Stadt oder Gemeinde, die sich besonders für die Unfallprävention engagiert.
Die bfu ist Partnerin der Aktion «Ritter der Strasse», bei der Menschen ausgezeichnet werden, die sich durch vorbildliches Verhalten im Strassenverkehr auszeichnen. Die Aktion wird mitgetragen von SRG SSR, Automobil Club der Schweiz (ACS), Touring Club Schweiz (TCS), Schweizerischer Nutzfahrzeugverband (ASTAG), Arbeitsgemeinschaft der Chefs der Verkehrspolizeien der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein (ACVS), Fond für Verkehrssicherheit (FVS).
Weblinks
Kategorie:- Stiftung in der Schweiz
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