Leitpfosten

Leitpfosten
StVO-Zeichen 620 in Deutschland
Zeichen 620-41.svg Zeichen 620-40.svg
links rechts

Ein Leitpfosten (in Österreich Leitpflock), ist eine Verkehrseinrichtung, die der Abgrenzung der Fahrbahn und einem besseren Erkennen deren Verlaufs dient. Die deutsche StVO benennt in § 43 den Leitpfosten als Zeichen 620. In Österreich ist der Einsatz im § 57Vorlage:§/Wartung/RIS-Suche StVO geregelt.

Inhaltsverzeichnis

Beschaffenheit

Leitpfosten mit Schneezeichen
Aufsatzleitpfosten mit verschiedenen Halterungen zur Anbringung an Schutzplanken
Leitpfosten mit Wildwarnreflektor an einer Landstraße in Mecklenburg

In vielen Fällen bestehen Leitpfosten heutzutage aus Kunststoff, es gibt aber auch Leitpfosten aus Holz, Beton und Stahlblech. Neben dem Corpus machen vor allem die beidseitig angebrachten Reflektoren die Wirkung des Leitpfostens aus.

So wird in Österreich ein Leitpfosten-Modell verwendet, das u. a. eine Farbensymbolik aufweist, bei der vorne bzw. rechts ein roter rechteckiger Reflektor und hinten bzw. links ein weißer rechteckiger Reflektor montiert sind. Diese Leitpfosten kommen auch im ehemaligen Jugoslawien und Rumänien sowie in den Niederlanden zum Einsatz.

Das in Deutschland und in einigen anderen europäischen Ländern (Schweiz, Luxemburg, Schweden) verwendete Modell besteht aus einem 12 cm breiten und 1,00 m hohen (über dem Fahrbahnrand), hohlen, dreieckigen Kunststoffkorpus, der oben zur Fahrbahn hin abgeschrägt ist, einer parallel dazu angebrachten, 25 cm breiten Binde aus schwarzer Kunststofffolie (Tageskennzeichen) und den in ihr eingelassenen Reflektoren (vorne bzw. rechts ein rechteckiger Reflektor, weiß; hinten bzw. links zwei kleinere runde Reflektoren, weiß), welche das Nachtkennzeichen (Reflexzeichen) darstellen.[1]

Bei Straßeneinmündungen werden für den letzten Pfosten vor und den ersten Pfosten hinter der einmündenden Straße orangefarbene Reflektoren benutzt.

Die Leitpfosten in der DDR waren prinzipiell identisch mit den in der Bundesrepublik verwendeten. Der einzige Unterschied war, dass man in Kurven die Leitpfosten der Kurvenaußenseite mit roten Reflektoren bestückte und auch die Binde bei diesen Pfosten rot statt schwarz ausgeführt worden ist.

Funktion

Besonders bei Nebel, Schnee und Dunkelheit leisten Leitpfosten einen nicht unerheblichen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Bei Einmündungen und Kreuzungen ist ein Leitpfosten mit gelbem Nachtkennzeichen im Zuge der durchgehenden Straße an jeder Ecke aufzustellen. Bei Strecken mit vermehrter Wildwechselgefahr werden häufig rote oder blau-weiße Wildwarnreflektoren an den Leitpfosten angebracht. An Leitpfosten kann ein kleiner schwarzer Pfeil angebracht sein, der in Richtung der nächsten Notrufsäule weist. In schneereichen Gebieten werden im Winter Schneezeichen aufgestellt. Sie übernehmen die Funktion der Leitpfosten bei viel Schnee oder bei Schneeverwehungen. Leitpfosten dienen in einigen Teilen Deutschlands auch als Kilometersteine bzw. Stationszeichen. Dann ist auf der rechten Seite die Kilometerzahl und die Straßennummer sowie manchmal auch die Abschnittsnummer der Kilometrierung angebracht.

Aufstellung

Leitpfosten sind in Deutschland 50 cm von der äußersten befestigten Kante der Straßenoberfläche und in der Regel im Längsabstand in der Geraden und der Ebene von 50 m [2](in Österreich üblicherweise 33 m) aufgestellt. In engen Kurven und unübersichtlichen Kuppen je nach Radius bzw. Halbmesser in geringerem Abstand. Als Faustregel gilt: Es sollen auf jeder Straßenseite - in Krümmungen unter 200 m Halbmesser auf der Kurvenaußenseite - mindestens immer 5 Leitpfosten sichtbar sein.

Bei mehrstreifigen Straßen mit geteilter Fahrbahn z.B. Autobahnen sind nur auf der rechten Seite jeder Fahrbahn Leitpfosten aufzustellen.

Weitere Länder

  • Französische Leitpfosten sehen auf beiden Seiten gleich aus.
  • In Italien weist der rechte Leitpfosten einen roten, der linke einen weißen Reflektor auf. Das gleiche gilt für die Niederlande und Österreich.
  • Belgien und Dänemark verwenden rechts gelbe und links weiße Reflektoren.
  • Im Rahmen der Normung für europäische Produkte sind Prüfvorschriften mit EG-Norm in Arbeit[3]

Literatur

  • Urs Willie Wepf: Leitplanke und Leitpfosten als Mittel der Unfallverhütung, (Untersuchung), Veröffentlicht von Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung, 1964

Weblinks

 Commons: Leitpfosten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Henning Natzschka:Strassenbau: Entwurf und Bautechnik, Vieweg+Teubner Verlag, 2003, ISBN 3-519-15256-8, Seite 363
  2. http://www.verkehrsportal.de/stvo/anlage_4.php
  3. http://www.fgsv.de/777.html

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