- Café frappé
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Café frappé (griechisch Kafes frape Καφές φραπέ, meist nur kurz frapes φραπές oder frape φραπέ genannt) ist ein überwiegend in Griechenland und Zypern servierter kalt aufgeschäumter Kaffee mit Eiswürfeln. Dabei sollte es sich optimalerweise bei der Kaffeesorte um einen sprühgetrockneten grobkörnigen Kaffee und nicht um gefriergetrockneten Pulverkaffee handeln.
Das Wort frappé stammt aus dem Französischen und heißt so viel wie „geschüttelt“.
Inhaltsverzeichnis
Zubereitung
Kaffee wird zusammen mit etwas kaltem Wasser und, je nach Geschmack, mit Zucker in einem Shaker schaumig geschüttelt. Der Kaffee wird im Vergleich zum heißen Kaffee doppelt dosiert, also zwei gehäufte Teelöffel Kaffee und je nach Geschmack Zucker. Danach wird mit kaltem Wasser und Eiswürfeln aufgefüllt. Er wird in hohen Gläsern mit Strohhalm und einem Glas kaltem Wasser serviert. Analog zum Griechischen Kaffee wird er meistens entweder γλυκός (glykos, „süß“), μέτριος (metrios, „mittel[-süß]“) oder σκέτος (sketos, „bloß“, „ohne Zucker“) serviert. Er wird mit oder ohne Milch getrunken, bevorzugt wird dabei Kondensmilch; in diesem Fall nennt sich der Frappé mit Milch (Frappé me Gala) umgangssprachlich sehr oft auch Φραπόγαλο (Frapogalo). Die Milch darf erst nach dem Schütteln zugegeben werden, da sonst kein stabiler Schaum entsteht.
In den Sommermonaten wird der Frappé gerne als Eiskaffee (Frappé Pagotó) mit einer Kugel Vanille-Eis serviert. Kombinieren kann man den Frappé mit einem Schuss Kahlúa oder Baileys. In Folge der griechischen Begeisterung für kalten Kaffee ist nach dem Frappé, sowie den Espresso- bzw. Cappuccino-Freddo-Varianten, neuerdings auch der traditionelle griechische Mokka-Kaffee kalt zu haben.[1][2]
Geschichte
Die Entstehung des Frappé war zufällig. Während der jährlich stattfindenden internationalen Herbstmesse Thessaloniki 1957 stellte die Firma Nestlé ein neues Produkt für Kinder vor: ein schokoladenhaltiges Getränk, das durch Auflösung eines Pulvers und Durchmischung mit einem Shaker in Milch hergestellt wird.
Dimitrios Vakondios, ein Angestellter der Firma, hatte die Gewohnheit, Instant-Kaffee zu trinken. In einer Pause während der Messe wollte er Kaffee trinken, fand aber kein heißes Wasser und kam so auf die Idee den Shaker zu benutzen, um seinen Kaffee kalt herzustellen. Er nahm den Instant-Kaffee, Zucker und Wasser, schüttelte alles und stellte so den ersten Café frappé der Geschichte her. Nach Jahren sagte er, dass er es nicht fassen könne, dass ein einfaches Experiment ihn zur Erfindung des berühmtesten kalten Getränks in Griechenland geführt hatte.
Ausbreitung
Neben seiner erstrangigen Beliebtheit in Griechenland und Zypern (wo er allerdings dünner genossen wird), hat sich vor allem in den letzten Jahren der Frappé auch im Ausland einigermaßen durchgesetzt. Dank der Nähe und der relativen Freizügigkeit der dortigen Bevölkerung ist er in den Nachbarstaaten des Balkans und in der Türkei aufzufinden, wobei es auch zu lokalen Varianten kommen kann wie in Serbien, wo er meist als Eiskaffee serviert wird. Frappé findet man sowohl in Nord- und Mitteleuropa (Norwegen, Dänemark, Deutschland, Polen u.a.), hauptsächlich dank der griechischen Emigranten, als auch im fernen Osten, wie Indonesien oder Thailand. Charakteristisch für die zunehmende Ausbreitung ist die Tatsache, dass man den Frappé selbst in einer tunesischen Oase[3] genießen kann.
Siehe auch
Weblinks
- Café Frappé: Rezept und Anleitung
- Amerikanischer Einblick ins Thema „Frappe“ anlässlich des Athenbesuchs zur Olympiade 2004 (Artikel der Los Angeles Times)
- Heimseite von „Frappe Nation“ zum gleichnamigen Buch des englischen Journalisten (und Food-Specialist) Daniel Young und seiner Frau Vivian Constantinopoulos
- Geschichtliches um den Frappe
Referenzen
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