- Trinkbranntwein für Bergarbeiter
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Trinkbranntwein für Bergarbeiter war ein Branntwein in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR, der als Deputatlohn an Bergleute ausgegeben wurde.
Zu beziehen war ein Liter Trinkbranntwein für Bergarbeiter steuerfrei zu einem Preis von 1,60 Mark über Berechtigungsscheine, die in der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut auch als Talons bezeichnet wurden. Abgefüllt wurde er in Flaschen zu jeweils 0,5 oder 0,7 Liter. Hergestellt wurde der Branntwein mit einem Alkoholgehalt von 32% meist in Brennereien, die in der Nähe von Bergbaubetrieben lagen, wie zum Beispiel in Nordhausen, Senftenberg, Lübben oder Aue. Jedem Bergmann stand monatlich zwei, über Tage Beschäftigten ein Liter des Branntweins zu, in der Realität wurden jedoch Mengen verkauft, die deutlich über das Ein-Liter-Limit hinausgingen.[1] In der SAG Wismut standen ab 1947 den Arbeitern über Tage ein Liter und Arbeitern unter Tage zwei Liter im Monat zu. Ebenfalls war der Trinkbranntwein für Bergarbeiter zum Beispiel auch für Schiffsbesatzungen der Handelsmarine der DDR verfügbar. Der Weiterverkauf des Branntweins oder der Berechtigungsscheine war verboten und ein Verstoß gegen dieses Verbot wurde strafrechtlich verfolgt.
Inhaltsverzeichnis
Umgangssprachliche Bezeichnungen
- Kumpeltod
- Grubenfusel
- Schachtschnaps
- Wismutfusel
Literatur
- Thomas Kochan: Blauer Würger. So trank die DDR. Aufbau-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-351-02730-8
- Gundula Barsch: Von Herrengedeck und Kumpeltod: Die Drogengeschichte der DDR. Band 1: Alkohol – der Geist aus der Flasche. Neuland Verlagsgesellschaft mbH, Geesthacht 2009, ISBN 978-3-87581-273-2
- Evelyne Lungwitz: Trinkbranntwein „Kumpeltod“ für den Eierlikör. In: Lausitzer Rundschau. 16. Februar 2009 (mit Abbildung zweier Etikettenbilder)
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Spirituose
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