- Bernard Derrida
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Bernard Derrida (* 1952) ist ein französischer theoretischer Physiker, der sich mit statistischer Physik beschäftigt.
Derrida studierte ab 1971 an der Ecole Normale Superieure, wo er 1974 seinen DEA in theoretischer Physik und im selben Jahr seine Agrégation (Lehramtsexamen) erhielt. 1976 erhielt er sein Diplom (Thèse de troisieme cycle) am Forschungsinstitut des CEA in Saclay (Lösung eines Dreikörperproblems: Untersuchung der Diffusion). 1979 promovierte er am Institut Laue-Langevin in Grenoble (Thèse d´Etat) (Unordnungseffekte und Frustration in magnetischen Systemen, Kritische Eigenschaften der Bifurkationen eindimensionaler Abbildungen). Nach dem Militärdienst 1979/79 war er Physiker am Institut für theoretische Physik Forschungsinstitut in Saclay. Seit 1993 ist er Professor an der Universität Paris VI (Pierre et Marie Curie) und der Ecole Normale Superieure. Seit 2007 ist er Mitglied des Institut Universitaire de France.
1985 erhielt er den IBM Preis der französischen physikalischen Gesellschaft und 1977 deren Prix Daniel Guinier. 2001 erhielt er den Prix Ampère der Academie des Sciences, deren Mitglied er seit 2004 ist. 2010 erhielt er mit John Cardy die Boltzmann-Medaille.
Derrida befasste sich mit dynamischen Systemen (z.B. Julia-Menge, Untersuchung der fraktalen Struktur der Nullstellen der Verteilungsfunktion in hierarchischen Systemen mit Claude Itzykson), Lokalisation, Lyapunow-Exponenten, Phasenübergängen, Spin-Gläsern und neuronalen Netzwerken, ungeordnete Systeme (wo er 1980 das Random Energy Model vorschlug), Nichtgleichgewichts-Systeme, Theorie der Evolution und anderen mathematischen Problemen der Biologie.
Schriften
- Gittergase (französisch), Pour la Science 1993 (französische Ausgabe von Scientific American)
- The random energy model, Physics Reports Bd.67, 1980 Common trends in particle and condensed matter physics, Les Houches Lectures
- Physical Review Letters, Bd.45, 1980, S.79 (Random Energy Model)
Weblinks
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