Berufskletterschule

Berufskletterschule
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Eine Berufskletterschule ist eine Schule zur Aus- und Weiterbildung von Höhenarbeitern und Seiltechnikern.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Einige Schulen sind offiziell als Bildungsstätte von der Bundesregierung anerkannt. Das erste anerkannte Schulunternehmen dieser Art in Deutschland nennt sich Kletter-Spezial-Einheit GmbH & Co. KG und befindet sich in Bad Soden-Salmünster.[1]

Seilklettertechnik SKT (Baumklettern, Baumpflege)

Die Ausbildung zum Seilklettertechniker bzw. Baumkletterer auf Basis von Seilunterstützter Baumklettertechnik (SKT) erfolgt nach Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften des Garten- und Landschaftsbau. Die Prüfung nimmt ein akkreditierter Zertifizierer der Gartenbau-Berufsgenossenschaft ab. Mit Abschluss der Ausbildung Seilklettertechnik Stufe B wird man berechtigt als Aufsichtführender eigenständig Baustellen zu betreuen.

Die Ausbildung besteht aus drei aufeinander aufbauenden Kursen (Level A, B, C). Jeder Kurs ist für die Dauer einer Woche konzipiert und schließt mit einer Prüfung ab. Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren, der Nachweis über einen Ersthelferkurs, nicht älter als 24 Monate, eine Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung G 41+, G 20 oder H 9, und jeweils das Bestehen des vorherigen Levels.

  • Level A (Basiskurs SKT A) vermittelt die Grundlagen u.a. zur Gefährdungsermittlung (Baumansprache), Arbeit im Baum, Baumschutz, Einsatz der Handsäge, und seilunterstützter Arbeitsplatzpositionierung, den Umgang mit der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA), Befestigungs- und Sicherungsknoten, Selbstsicherung, Fremdsicherung, Aufstiegs- und Abseiltechnik mit und ohne Abseilgeräte und die Aneignung der Rettungsverfahren.
  • Level B (Seilklettertechniker) vermittelt insbesondere die sicherheitsrelevanten Inhalte zum Führen einer Baustelle, es werden die von der Berufsgenossenschaft vorgeschriebenen Gefährdungsermittlungen erstellt. Im Mittelpunkt der praktischen Ausbildung steht der Einsatz von Motorsägen im Baum. Level B kann nur mit einem Nachweis von 300 Seilstunden nach Absolvierung von Level A absolviert werden. Eine Anerkennung von Seilstunden unter Anwendung von Seilzugangstechnik SZT ist teilweise möglich.
  • Der Level C besteht aus 3 speziellen Bausteinen, welche im direkten Zusammenhang mit dem Baumstammrückbau notwendig sind. Im Mittelpunkt steht die Stammfällung, Rigging und der Einsatz von Steigeisen.

Seilzugangstechnik SZT (Industrieklettern)

Die Ausbildung zum Aufsichtsführenden Höhenarbeiter auf Basis von Seilunterstützten Zugangstechniken (SZT) erfolgt nach Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (BGI 772) und den Richtlinien des Fach- und Interessenverbandes für seilunterstützte Arbeitstechniken (FISAT). Die Prüfung nimmt ein Zertifizierer des FISAT ab. Mit Abschluss der Ausbildung SZT Level 3 ist der Höhenarbeiter als Aufsichtführender berechtigt, eigenständig Baustellen zu betreuen.[2]

Die Ausbildung besteht aus drei aufeinander aufbauenden Kursen (Level 1, 2 und 3). Jeder Kurs ist konzipiert für die Dauer einer Woche und schließt ab mit einer Prüfung. Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren, der Nachweis über einen Ersthelferkurs, nicht älter als 24 Monate, eine Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung G 41, und jeweils das Bestehen des vorherigen Levels.

  • Level 1 (Grundkurs Seilzugangstechnik) vermittelt die Grundlagen u.a. zur Auswahl von Anschlagpunkten und seilunterstützter Arbeitsplatzpositionierung, den Umgang mit der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA), Befestigungs- und Sicherungsknoten, Selbstsicherung, Fremdsicherung, Aufstiegs- und Abseiltechnik mit und ohne Abseilgeräte und die Aneignung mehrerer Rettungsvarianten.
  • Level 2 (Grundkurs Höhenarbeiter) vermittelt das horizontale Arbeitsverfahren sowie die Rettung nach oben mit Flaschenzugsystemen und Schrägzugtechniken. Level 3 kann nur mit einem Abstand von zwölf Monaten zu Level 2 absolviert werden.
  • In Level 3 werden u.a. die von der Berufsgenossenschaft vorgeschriebenen Gefährdungsermittlungen erstellt, Gesetzeskunde und Rettung aus Schrägseilbahnen vermittelt.

Zusatzqualifikation

Berufskletterschulen bieten darüber hinaus Lehrgänge zur Absturzsicherung und zur Anwendung bzw. Sachkunde Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSA gegen Absturz BGR 198, 199) an. Darüber hinaus werden Lehrinhalte zum industriellen Höhenretter vermittelt und weitergegeben. Deutschlandweit ist diese Qualifikationsmöglichkeit sonst nur innerhalb der Feuerwehr möglich. Die Schulungen und Prüfungen erfolgen nach den Richtlinien der Berufsgenossenschaft, des Fach- und Interessenverbandes für seilunterstützte Arbeitstechniken (FISAT) und nach den Richtlinien des Deutschen Industrie-Kletterer und Höhenretter Verbandes e.V. (DIHV e.V.).

Einzelnachweise

  1. http://www.berufskletterschule.de/
  2. Respekt vor der Höhe. In: Personal Protection & Fashion 04/2007, S. 40

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