Biskuitporzellan

Biskuitporzellan

Als Biskuitporzellan, parischen Marmor gleichend, wird unglasiertes Porzellan von hohem Feldspat- und niedrigem Quarzgehalt bezeichnet. Es hat ein marmorähnliches Aussehen.

Inhaltsverzeichnis

Material

Das Biskuitporzellan gehört zu den Weichporzellanen. Dieser Begriff bezieht sich nicht auf die Härte des Materials, sondern auf den Herstellungsprozess.[1] Ein echtes Biskuitporzellan wird zweimal gebrannt, wie jedes andere Porzellan auch. Jedoch werden nur einmal gebrannte, unglasierte Porzellane oder Steingutwaren häufig fälschlich als Biskuit bezeichnet.[2]

Geschichte

Biskuitporzellan wurde 1753 von Jean-Jacques Bachelier in der Manufaktur Vincennes erfunden, um die Herstellung von Figuren zu erleichtern. Es verbreitete sich nach Sevres und in der Folge schnell über ganz Europa aus und wurde dann von vielen europäischen Manufakturen erfolgreich produziert.[3]

Qualität

Die Feinheit der Modellierungsmöglichkeiten und das weiche, samtene Erscheinungsbild der Biskuitporzellane sorgten vor allem vom späten 18. Jahrhundert bis zum Ausgang des Klassizismus für höchste Beliebtheit. Man kann mit dieser Porzellanmasse (kompakt und schmiegsam oder flüssig als Schlicker) leicht lebendige und kraftvolle Porträts fertigen, die auch Details naturgetreu abbildet. Die Oberfläche erscheint oft seidig matt glänzend, sie reflektiert nicht.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken. Bd.3. S.120. Stuttgart 1986.
  2. Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken. Bd.3. S.125. Stuttgart 1986.
  3. Ludwig Danckert: Handbuch des Europäischen Porzellans. S.64. (Neuausgabe) München 1992.
  4. Friedrich H. Hofmann: Das Porzellan der Europäischen Manufakturen. Propyläen KG. Sbd.1 S.154. Berlin (u.a.) 1980.

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