Blaues Schloss Obernzenn

Blaues Schloss Obernzenn
Das Blaue Schloss

Das Blaue Schloss ist ein Schloss in Obernzenn.

Geschichte

Bereits im Mittelalter befand sich am Standort der heutigen Schlossanlage eine befestigte Anlage, die von einem Wassergraben umgeben war. Die Freiherren von Seckendorff-Gutend nutzten die Fundamente des Vorgängerbaus, um 1745 das Rote Schloss neben dem Blauen Schloss zu errichten.

Mit dem Bau des Blauen Schlosses hingegen war schon 1696 von der Familie von Seckendorff-Aberdar begonnen worden. Eine zweite Bauphase folgte in den Jahren 1711 bis 1718, eine dritte 1756 bis 1758: 1696 hatte der Ansbacher Kammerjunker Christoph Sigmund von Seckendorff-Aberdar das alte Schloss der Familie Aberdar erhalten und mit dem Bau des heutigen Nordflügels des Blauen Schlosses begonnen. Die zweite Bauphase geht auf seinen Sohn Philipp Albrecht zurück, der ebenfalls Kammerjunker in Ansbach war. Er nahm für die Planung des Osttraktes wohl den Hofbaumeister Gabriel de Gabrieli in Anspruch. Christoph Ludwig von Seckendorff-Aberdar schließlich, der Enkel Christoph Sigmunds, ließ den Westtrakt bauen. Er war Premierminister und Geheimer Ratspräsident und in dieser Funktion der wichtigste Berater des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach. Der Bau wurde 1759 mit einem Allianzwappen der Familien Seckendorff und Cronfeld geschmückt, das der Bildhauer Philipp Hochstein aus Ansbach schuf.

Die Gartenanlage wurde von Christoph Ludwig von Seckendorff-Aberdar und Franz Felix Schack geplant. Möglicherweise standen aber die Ideen des Hofbaudirektors Leopoldo Retty hinter den Entwürfen. 1742 wurde der Schlossgraben durch eine Brücke aus Eichenholz mit gusseisernem Geländer überspannt.[1]

Die beiden spätbarocken Schlösser in Obernzenn sind nach den in ihrer Fassadengestaltung vorherrschenden Farbtönen benannt.

Der Ostflügel des Blauen Schlosses kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Er enthält einen Bildersaal mit Familienportraits aus dem 17. und 18. Jahrhundert und diverse Repräsentationsräume, die mit Stukkaturen geschmückt sind. In einer Museumswerkstatt werden Projekte mit Themen rund um den Absolutismus angeboten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.freundetriesdorf.de/obernzenn.html
49.45048910.464122

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Blaues Schloss — Den Namen Blaues Schloss tragen verschiedene Schlösser: Blaues Schloss Obernzenn Blaues Schloss Tann Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Burgen und Schlössern in Bayern — Die Liste von Burgen und Schlössern in Bayern ist ein Verzeichnis von historischen Orten, wie Burgen, Schlössern, Herrensitzen, Festungen und Burgställen auf dem Territorium des heutigen Freistaats Bayern, nach Regierungsbezirken geordnet. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter deutscher Museen — In dieser Liste sind die deutschen Museen, sortiert nach Orten, aufgelistet. Literatur: Museums of the World, 15th Edition 2008, München, K. G. Saur Verlag, ISBN 978 3 598 20695 5 Liste der Museen in Baden Württemberg Liste der Museen in Bayern… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Museen nach Orten — In dieser Liste sind die deutschen Museen, sortiert nach Orten, aufgelistet. Literatur: Museums of the World, 15th Edition 2008, München, K. G. Saur Verlag, ISBN 978 3 598 20695 5 Liste der Museen in Baden Württemberg Liste der Museen in Bayern… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Museen in Bayern — nach Ortschaft: Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Abenberg …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Caspar de Gabrieli — (auch: Gaspare de Gabrieli) (* 1685; † 3. August 1713 in Unterschwaningen) war ein Stuckateur des Barock. Leben Die Eltern waren der Maurermeister Giovanni Gabrieli (* 1666; † 1716) in Roveredo im Misoxtal in Graubünden und seine Ehefrau Domenica …   Deutsch Wikipedia

  • Gabriel de Gabrieli — Gabriel de Gabrieli. Denkmal am Residenzplatz Eichstätt Gabriel de Gabrieli (* 18. Dezember 1671 in Roveredo, im italienischsprachigen Misoxtal, Graubünden; † 21. März 1747 in Eichstätt) war ein Schweizer Fürstbischöflich Eichstättischer… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”