Bockwindmühle Liebenburg

Bockwindmühle Liebenburg
Bockwindmühle Liebenburg

Die Bockwindmühle an der Klappe 2[1] bzw. in der Lehmkuhle[2] in Liebenburg ist eine Bockwindmühle aus dem 19. Jahrhundert. Sie hat zwei Segel- und zwei Jalousienflügel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Mühle wurde wohl zwischen 1840 und 1860 in Immenrode gebaut. Sie stand dort am Mühlenweg, der von Weddingen nach Immenrode führt, und trug damals den Namen „Schraders Windmühle“. 1889 ließ der Müller Gustav Tappe sie abbauen und nach Liebenburg versetzen.[3]

Vor diesem Umzug hatte sie nur zwei Mahlgänge gehabt; jetzt kam ein Walzenstuhl mit Elevator und Zentrifugalsichter von der Firma Wetzig aus Wittenberg hinzu. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde die Mühle nochmals modernisiert. Seitdem sind zwei Steingänge, zwei Walzenstühle, zwei Sichtmaschinen, ein Quetschstuhl, eine Schäl- und Bürstmaschine, eine Mehlmischmaschine und fünf Elevatoren vorhanden. Später kam noch ein Dieselmotor als Hilfsantrieb hinzu, der in der Umhausung des Bockes untergebracht wurde. Rund um den Bock wurde eine Laufbahn angelegt, auf der Rollen liefen, mittels derer die Steertwand – als Steert bzw. Sterz wird der Steuerbalken von Bockwindmühlen bezeichnet – der Mühle abgestützt wurde. Damit sollte verhindert werden, dass der schwere Mühlenkasten in den Boden einsank, was zu einem Schiefstand hätte führen können.

Bis in die 1970er Jahre wurde die Bockwindmühle gewerblich betrieben, danach nutzte der Eigentümer Heinrich Minning sie noch zum Schroten für seinen eigenen Bedarf. Seine Erben restaurierten die Windmühle ab 1991. Sie bauten ein Paar Segelflügel von der Windmühle in Wichtringhausen ein. 1993 wurde das Gegenflügelpaar mit Jalousien erneuert.

Besichtigungsmöglichkeiten und Veranstaltungen

Die Mühle kann nach Absprache besichtigt werden. Sie nahm 2010 am Deutschen Mühlentag teil. Die Kirchengemeinde Liebenburg feiert an der Windmühle am 24. Juni 2010 einen ökumenischen Gottesdienst.

Literatur

  • Rüdiger Hagen: Historische Mühlen und ihre Technik, Leipzig 2004, ISBN 978-3826208225, S. 78

Einzelnachweise

  1. http://www.geolife.de/navigator/poi-1001691-1.html
  2. http://www.muehlen-dgm-ev.de/pages/Detailed/747.php
  3. http://www.immenro.de/geschichte/flurnamen/index.htm - laut dieser Seite wurde die Mühle erst 1890 an Gustav Tappe verkauft, während Hagen die Umsetzung auf 1889 datiert.
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