Liebenburg

Liebenburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Liebenburg
Liebenburg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Liebenburg hervorgehoben
52.02416666666710.433888888889128
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Goslar
Höhe: 128 m ü. NN
Fläche: 78,37 km²
Einwohner:

8.777 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km²
Postleitzahl: 38704
Vorwahl: 05346
Kfz-Kennzeichen: GS
Gemeindeschlüssel: 03 1 53 008
Gemeindegliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schäferwiese 15
38704 Liebenburg
Webpräsenz: www.liebenburg.de
Bürgermeister: Hubert Spaniol (SPD)
Lage der Gemeinde Liebenburg im Landkreis Goslar
Altenau Braunlage Wildemann Clausthal-Zellerfeld Lutter am Barenberge Wallmoden Lutter am Barenberge Hahausen Seesen Liebenburg Langelsheim Goslar Vienenburg Braunlage Braunlage Bad Harzburg Langelsheim Schulenberg im Oberharz Landkreis Goslar Niedersachsen Landkreis Wolfenbüttel Salzgitter Landkreis Wolfenbüttel Landkreis Hildesheim Landkreis Northeim Landkreis Osterode am Harz Thüringen Sachsen-Anhalt gemeindefreies Gebiet HarzKarte
Über dieses Bild

Liebenburg ist eine Gemeinde im Landkreis Goslar in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Liebenburg liegt am östlichen Rand des südlichen Salzgitter-Höhenzugs im nördlichen Harzvorland zwischen Salzgitter-Bad und Schladen. Es liegt an dem 210 m hohen Burgberg. Durch den Ort fließt der Stobenbergbach, ein Nebenbach der Warne.

Nachbargemeinden

Die nächstgelegenen Städte sind Goslar, Salzgitter, Wolfenbüttel und Vienenburg.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortschaften und Ortsteilen (mit der jeweiligen Einwohnerzahl vom 7. Dezember 2009):[2]

  • Dörnten (1408)
  • Groß Döhren (985)
  • Heißum (345)
  • Klein Döhren (462)
  • Klein Mahner (373)
  • Liebenburg (2434)
  • Neuenkirchen (257)
  • Ostharingen (276)
  • Othfresen (2112) mit Ortsteilen Heimerode und Posthof
  • Upen (412)

Geschichte

Fronteingang der Gemeindeverwaltung

Die Gründung des Ortes Liebenburg geht auf Ansiedlungen von Bauarbeitern, Tagelöhnern und Handwerkern zurück, die sich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts unterhalb der verfallenden Burg „Liebenburg“ ansiedelten.[3] Der entstehende Ort wurde „Burgfreiheit Liebenburg“ genannt. Der Amtshof, die heutige Domäne, war der einzige landwirtschaftliche Betrieb.

Die Einwohner Liebenburgs waren überwiegend katholischen Glaubens. Der Landesherr, der Bischof von Hildesheim, hat die Ansiedlung katholischer Familien gefördert. Seit 1666 gibt es eine katholische Pfarrgemeinde mit eigenem Friedhof. Bis 1807 wurden hier auch die evangelisch-lutherischen Einwohner Liebenburgs bestattet.

Noch heute wird die Ortsentwicklung durch die 1882 gegründete private Nerven- und Pflegeklinik Dr. Fontheim geprägt, die mit ihren verschiedenen offenen und geschlossenen psychiatrischen Stationen heute einen Teil der Ortsfläche einnimmt, sowie durch die 1937 durchgeführte Vereinigung mit dem Dorf Lewe.

Das Gebiet der heutigen Gemeinde gehörte seit dem 19. Jahrhundert zum Königreich bzw. der preußischen Provinz Hannover. Als einzige Ausnahme bildete der Ort Ostharingen eine braunschweigische Exklave. 1941 wurden die hannoverschen Orte mit dem ganzen Landkreis Goslar in das Land Braunschweig umgegliedert [4], das 1946 dann in Niedersachsen aufging.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner
1821 4464
1848 5710
1871 5737
1885 5727
1905 6535
1925 6375
Jahr Einwohner
1933 6167
1939 8206
1946 13.208
1950 13.700
1956 12.279
1961 11.687
Jahr Einwohner
1968 11.143
1970 10.982
1975 10.405
1980 9851
1985 9502
1990 9655
Jahr Einwohner
1995 9803
2000 9693
2005 9431
2010 8777

Ab 1968 Stand jeweils zum 31. Dezember.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich nach den Kommunalwahlen vom 10. September 2006 wie folgt zusammen:

Wappen

Wappen der Gemeinde Liebenburg

Das Wappen wurde am 31. Mai 1974 genehmigt.

Mit der Zehnpassrosette sollen anhand einer Zahlensymbolik alle zusammengeschlossenen Orte gleichberechtigt repräsentiert werden. Die straff stilisierte Burg stellt die Liebenburg dar, die um 1292 vom Bischof Siegfried II. von Hildesheim als Bollwerk gegen die braunschweigischen Herzöge errichtet worden war. Die Liebenburg hat sowohl dem eigentlichen Ort als auch der heutigen Großgemeinde den Namen gegeben.

Das Wappen wurde vom Grafiker und Heraldiker Philipp Schmidt aus Vienenburg gestaltet.

Wappen des Ortsteils Liebenburg

Ortsteilwappen von Liebenburg

Das ehemalige Ortsteilwappen wurde am 17. Oktober 1960 genehmigt.

Die Burgsilhouette mit den drei Seerosenblättern erinnert an das seit 1131 bekannte Dorf Lievethe, später Lewe genannt - eine noch ältere Siedlung, die ihrerseits der Burg den Namen gegeben hatte. Neben der um die Burg herum gewachsenen Ansiedlung bestand der Ort Lewe weiter und wurde erst 1937 mit Liebenburg vereinigt.

Das Wappen wurde vom Grafiker und Heraldiker Philipp Schmidt aus Vienenburg gestaltet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In den Ortschaften Groß Döhren, Neuenkirchen und Othfresen gibt es Heimatmuseen, die nach Vereinbarung besichtigt werden können.

Liebenburg ist in der Geschichte des künstlerischen Puppenspiels von einiger Bedeutung. Nach dem Krieg gründete der Schriftsteller Rudolf Otto Wiemer hier die Liebenburger Puppenspiele. Wiemers Liebenburger Krippenspiel war vor allem in Laienspielkreisen ein begehrter Spielstoff.

Im Sommer zieht das Mineralwasser-Freibad Besucher aus den umliegenden Dörfern und aus Salzgitter-Bad an. Das Bad verfügt über ein 50-m-Sportbecken, ein Nichtschwimmerbecken, ein Planschbecken, eine Sprungturmanlage bis 5 m Höhe mit Springerbecken, eine Minigolf-Anlage und eine Beachvolleyball-Anlage.

Im Norden befindet sich ein Teil des Golfplatzes Salzgitter auf Liebenburger Gemeindegebiet.

Die Bockwindmühle Liebenburg ist auf Anfrage zu besichtigen.

In der Nähe befindet sich die Megalithanlage auf dem Hillah.

Bauwerke

Schloss Liebenburg
Burg und Schloss Liebenburg

Das heute in Privatbesitz befindliche Barockschloss mit der katholischen Schlosskirche Mariä Verkündigung wurde von Fürstbischof Clemens August, einem bayrischen Prinzen, errichtet. Dazu brach man 1750 bis 1754 die Reste der noch vorhandenen Ruine der Liebenburg fast vollständig ab. Aus Geldmangel – der Siebenjährige Krieg war ausgebrochen – konnte unter Fürstbischof Clemens August nur der Westteil des Lust- und Jagdschlosses mit der Schlosskapelle fertiggestellt werden. 1766 wurde auch die erst ab 1650 wiederhergestellte und ab 1710 erneuerte Burgkirche abgetragen und die Schlosskapelle zugleich katholische Pfarrkirche.

Von der ehemaligen Burg blieben nur Reste erhalten, wie der Hausmannsturm auf der nördlichen Höhe, Reste von zwei weiteren Mauertürmen der Vorburg und einige Stücke der Ringmauer. Der Hausmannsturm konnte im Oktober 1991 nach einer Teilsanierung wieder für die Öffentlichkeit freigegeben werden.

Seit der Errichtung der Burg 1292 durch den Bischof Siegfried II. von Hildesheim war am Siedlungsort Liebenburg der Sitz der Verwaltung und ab 1381 Sitz des Gerichts. Die Bediensteten des Amts und des Gerichts waren auf der Burg, zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf der Domäne und danach im Ostflügel des 1815 fertiggestellten Liebenburger Schlosses untergebracht. 1885 wurde das Amt Liebenburg aufgelöst, das Gericht 1959 nach Salzgitter verlegt. Es gab ursprünglich zwei Forstämter, von denen eines erhalten blieb.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch das westliche Gemeindegebiet verläuft die B 6 zwischen Hildesheim und Goslar. Die Ortschaften der Gemeinde werden durch die L 500 und L 510 erschlossen. Östlich befindet sich die Autobahnanschlussstelle Schladen-Nord an der A 395 in unmittelbarer Nähe.

Die Gemeinde verfügt über keinen Bahnanschluss. Die Bahnstrecke Hildesheim–Goslar verläuft westlich auf dem Gemeindegebiet, die Bahnhöfe Othfresen und Dörnten werden aber nicht mehr bedient. Auf der nördlich verlaufenden Strecke Börßum-Salzgitter-Bad (Warnetalbahn) findet nur noch gelegentlicher Museumsverkehr statt, der Bahnhof Klein Mahner wird dementsprechend ebenfalls nicht mehr im Personenverkehr bedient.

Bildung

Liebenburg verfügt über vier Grundschulen:

  • Grundschule Dörnten
  • Grundschule Döhren
  • Grundschule Liebenburg
  • Grundschule Othfresen

Als weiterführende, allgemeinbildende Schulen sind im Schulzentrum Liebenburg eine Haupt- und eine Realschule untergebracht.

Literatur

  • Matthias Blazek: Ahnenforschung auf Dörfern im nördlichen Vorharz – Catharine Marie Busch und Johann Heinrich Struve verlobten sich am 22. September 1757, in: Unser Harz – Zeitschrift für Heimatgeschichte, Brauchtum und Natur, 6/2010, S. 115 ff.

Weblinks

 Commons: Liebenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Einwohnerstatistik der Gemeinde Liebenburg - Stand 7. Dezember 2009
  3. Hannoversche Geschichtsblätter, Band 19-22, hrsg. von Historischer Verein für Niedersachsen, Theodor Schulzes Buchhandlung, Hannover 1965, S. 105.
  4. | Verordnung über Gebietsbereinigungen im Raume der Hermann-Göring-Werke Salzgitter

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