- Borassus
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Borassus Systematik Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida) Monokotyledonen Commeliniden Ordnung: Palmenartige (Arecales) Familie: Palmengewächse (Arecaceae) Gattung: Borassus Wissenschaftlicher Name Borassus L. Borassus ist eine in Afrika und Asien heimische Palmengattung.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Vertreter sind große, baumförmige, einzelstämmige und bewehrte Fächerpalmen. Sie sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) und mehrmals blühend. Der Stamm ist massiv und im oberen Bereich mit abgestorbenen Blättern bedeckt. Diese fallen später ab und hinterlassen ringförmige, weite Blattnarben. Die Blätter besitzen Stiele mit stacheligem Rand. Die Spreite ist costapalmat (die deutlich ausgeprägte Mittelrippe reicht eine Strecke weit in die Blattspreite hinein) und besitzt an der Ober- wie Unterseite eine Hastula. Die Früchte sind groß.
Von den nah verwandten Gattungen unterscheidet sich Borassus durch folgende Merkmalskombination: Es gibt zahlreiche männliche Blüten, die in Wickeln von 30 bis 70 Blüten stehen. Es gibt zahlreiche männliche Blüten tragende Blütenstandsachsen (Rachillae). Es gibt sechs Staubblätter pro Blüte. Pro Frucht werden meist drei Samen gebildet, diese sind breiter als dick und schwach bis tief gelappt. Das dicke Endokarp (Steinkern) ist nicht tief gelappt.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 36.
Verbreitung und Standorte
Die Gattung ist in Afrika, Madagaskar, Indien, Südostasien und in den trockeneren Gebieten Malesiens bis nach Neuguinea und Australien vertreten. Sie ist damit eine der am weitesten verbreiteten Palmengattungen. Borassus flabellifer kann bis in Höhen von 500 bis 800 m steigen, kommt aber auch an Flussufern vor. Am häufigsten wächst sie aber in tiefen Sandebenen nahe dem Meeresniveau, wo sie Wind und Sonne ausgesetzt ist. Borassus aethiopum wächst in offenen Sekundärwäldern und in Savannen.
Systematik
Die Gattung Borassus wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae, Tribus Borasseae und Subtribus Lataniinae gestellt. Die Gattung ist monophyletisch. Ihre Schwestergruppe ist Borassodendron.
In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew, werden folgende Arten anerkannt:[1]
- Borassus aethiopum
- Borassus akeassii
- Borassus flabellifer
- Borassus heineanus
- Borassus madagascariensis
Typusart ist Borassus flabellifer L. Der Name leitet sich angeblich von borassos ab, einer Bezeichnung für unreife Blütenstände der Dattelpalmen. Warum Carl von Linné diesen Namen gewählt hat, ist unklar.
Nutzung
Borassus flabellifer zählt zu den am stärksten genutzten Palmenarten: das Holz wird als Bauholz verwendet, die Blütenstände werden angezapft zur Gewinnung von Sirup, Zucker und Alkohol.
Belege
- John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. Zweite Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 329-331.
Einzelnachweise
- ↑ Borassus in der World Checklist of Selected Plant Families, abgerufen 24. Jänner 2011.
Weblinks
- Borassus auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden
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