- Boris Holban
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Boris Holban, geboren als Boris Bruhman (* 1908; † 2004) war ein jüdisch-rumänischer Kommunist und französischer Résistance-Führer.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Boris Holban wurde als Boris Bruhman in einer jüdischen Familie in Bessarabien geboren. 1930 trat er der damals verbotenen Rumänischen Kommunistische Partei (PCR) bei. Nach mehrfachen Verhaftungen reiste er 1938 nach Frankreich und meldete sich als ausländischer Freiwilliger zur französischen Armee.[1]
Résistance-Führer
Nach seinem französischen Militärdienst wurde er in Paris Führer der 1941 gegründeten FTP-MOI (Francs-tireurs et partisans - Main-d'œuvre immigrée), der Zweiten Abteilung der FTP, die größtenteils Immigranten umfasste. Er führte die FTP-MOI von Juni 1942 bis Juli 1943, als der Armenier Missak Manouchian die Führung übernahm. Nach Manouchians Verhaftung im November 1943 und der Zerschlagung der Gruppe Manouchian, die im Pariser Raum operierende Gruppierung der FTP-MOI, übernahm er wieder die Führung bis August 1944, dem Zeitpunkt der Befreiung Frankreichs. Als Führer der FTP-MOI leitete er zahlreiche Anschläge gegen die deutschen Besatzer. Von in der zweiten Jahreshälfte 1942 insgesamt 70 überlieferten Aktionen gegen die Besatzungsmacht der FTP wurden allein 27 von der FTP-MOI ausgeführt. Im ersten Halbjahr des Jahres 1943 wurden insgesamt 92 Aktionen gegen die Besatzer ausgeführt, 32 davon von der FTP-MOI.[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er 1945 nach Rumänien zurück. Er wurde dort zum General ernannt, wurde aber später Opfer antisemitisch motivierter „Säuberung“ der rumänischen Streitkräfte.[1]
Rückkehr nach Frankreich
1984 kehrte er nach Frankreich zurück, wo er 1989 seine Memoiren veröffentlichte (Testament, 1989). 1994 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft und wurde in die französische Ehrenlegion (Légion d'honneur) aufgenommen.[1]
Kontroverse
In seinen Memoiren bestritt er die Gerüchte, denen zufolge ihm eine Rolle bei der Verhaftung der 23 Mitglieder der Gruppe Manouchian — unter Affiche rouge bekannt geworden — im November/Dezember 1943 gespielt haben soll.[1]
Literatur
- Boris Holban, Testament – Après quarante-cinq ans de silence, le chef militaire des FTP-MOI de Paris parle, Calmann-Lévy, 1989
- Arno Lustiger, Zum Kampf auf Leben und Tod! Vom Widerstand der Juden in Europa 1933-1945, Area Verlag, Oktober 2004,
- André Kaspi, Les juifs pendant l'Occupation, 1991
Einzelnachweise
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