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Brennender Ritterling Brennender Ritterling (Tricholoma virgatum)
Systematik Klasse: Agaricomycetes Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Blätterpilze (Agaricales) Familie: Ritterlingsartige (Tricholomataceae) Gattung: Ritterlinge (Tricholoma) Art: Brennender Ritterling Wissenschaftlicher Name Tricholoma virgatum (Fries 1818 : Fries 1821) P. Kummer 1871 Der Brennend(scharf)e Ritterling (Tricholoma virgatum) ist ein Pilz aus der Familie der Ritterlingsartigen (Tricholomataceae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Hut misst 3 bis 5, selten bis 8 Zentimeter im Durchmesser, ist jung spitzkegelig bis glockenartig geformt und später ausgebreitet mit einem deutlichen Buckel in der Mitte und manchmal eingerissen. Der scharfe Hutrand ist heruntergebogen. Die Oberfläche ist trocken und seidig, bei Trockenheit glänzend und meist asch- bis metallisch grau, seltener heller bis beige gefärbt, von dunkleren (schwärzlichen), radialen Fasern durchzogen und teils mit leichten Violett-Aspekten. Die Lamellen sind grau-weißlich, dicht und untermischt stehend, haben gekerbte Schneiden und sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Der Stiel ist 5 bis 8 (12) Zentimeter hoch, 1 bis 1,8 Zentimeter stark und weitgehend zylindrisch geformt und faserig beschaffen. Er ist oberflächlich weißlich bis aschgrau und kahl oder schwach weißlich fasrig. Das Fleisch ist weißlich und brüchig. Der Geschmack ist brennend scharf und bitter, der Geruch ist undeutlich erdig-rettichartig und nicht mehlartig. Das Sporenpulver erscheint weiß, die Sporen sind 6 bis 8,5 auf 4,5 bis 6,5 Mikrometer groß.
Verwechslungsmöglichkeiten
Ähnliche Arten sind der Tigerritterling, der Erdritterling, die nahe Verwandten Bitterer Buchenritterling (Tricholoma bresadolanum) und Schärflicher Ritterling (Tricholoma sciodes) und weitere, auch essbare grau- bis schwarzhütige Ritterlinge. Der Tigerritterling hat einen mehr oder weniger unangenehmen Mehlgeruch. Der Bittere Buchenritterling wächst normalerweise mit Rotbuchen auf kalkhaltigem Boden. [1][2]
Verbreitung und Ökologie
Er lebt in Nadelwäldern, selten auch in Laubwäldern, bevorzugt auf saurem Boden und fruchtet zwischen August und Oktober. Er ist in Europa und (Nord-)Amerika verbreitet.
Systematik und Taxonomie
Das Art Epitheton „virgatum“ bedeutet „gestreift“. Der Schärflicher Ritterling (Tricholoma sciodes) wurde früher als Varietät des Brennenden angesehen.
Toxikologie
Der Pilz ist giftig. Die Vergiftung äußert sich in Übelkeit, Erbrechen und Magen-Darm-Erkrankung. Er enthält (zum Teil in ihm neu entdeckte) Indolalkaloide (2,4-Dimethylindol, 4-(Hydroxymethyl)-2-methylindole, 4-(Methoxymethyl)-2-methylindol).[3][4] Er produziert wohl Ausdünstungen, die Fliegen betäuben können.
Weblinks
Commons: Tricholoma virgatum – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuellen
- ↑ Hans E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2001, ISBN 978-3440124086, S. 158.
- ↑ Hans E. Laux: Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger. Pilze sammeln – aber richtig. Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 2005, ISBN 978-3440102404, S. 66.
- ↑ Adrian P. Dobbs: Total Synthesis of Indoles from Tricholoma Species via Bartoli/Heteroaryl Radical Methodologies. In: The Journal of Organic Chemistry. 66, Nr. 2, 2001, S. 638–641, doi:10.1021/jo0057396.
- ↑ Luigi Garlaschelli, Zijie Pang, Olov Sterner, Giovanni Vidari: New Indole Derivatives from the Fruit Bodies of Tricholoma sciodes and T. virgatum. In: Tetrahedron. 50, Nr. 11, 1994, S. 3571–3574, doi:10.1016/S0040-4020(01)87033-2.
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