Broch von Crosskirk

Broch von Crosskirk
Crosskirk Broch Memorial Cairn

Der Broch von Crosskirk liegt unweit der schottischen Nordküste in der Grafschaft Caithness.

In der 2. Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. entstanden Brochs mit komplizierteren Formen, durch die sie vor allem an Höhe gewannen. Ein Beispiel vom Beginn dieser Entwicklung ist der von Horace Fairhurst von 1966 bis 1972 ausgegrabene Broch von Crosskirk.

Die Radiocarbon-Daten weisen darauf hin, dass er fast 1000 Jahre, vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis zum 2. Jahrhundert n. Chr. benutzt wurde. Anders als beim Broch von Bu auf Orkney, ist die Mauer der Struktur etwa sechs Meter dick. Die Ausgrabung zeigte aber, dass der Broch erst durch eine nachträgliche Verstärkung der Mauer dicker gemacht wurde. Der Kern der Mauer war aus Erde und Bruchgestein zusammengesetzt und konnte das Gewicht eines größeren Turms nicht stützen. Spätere Konstruktionen waren entweder doppelwandig (innen hohl) oder bestanden (primär auf Orkney) aus massiven aber dünneren Mauern. Der Ausgräber des Broch von Crosskirk hält deshalb nur eine Höhe von ungefähr 4,5 m für möglich (das ist ein Drittel der Höhe des Broch von Mousa).

Der Broch von Crosskirk hat mehrere Charakteristiken, die bei klassischen Brochs nicht (mehr) gefunden werden. Zum Beispiel war die kleine Wächterzelle sowohl vom Eingangskorridor, als auch von einer größeren Zelle in der Mauer aus zugänglich. Diese zeigt wiederum eine Reihe von Stufen, die zu einer zerstörten Treppe gehörten. Dies ist die multifunktionale Einheit dreier klassischer Brochelemente, die ansonsten völlig getrennt auftreten. Zudem war die Anlage von einem Außenwall mit Graben umschlossen und das Gebiet dazwischen mit sekundären Strukturen angefüllt. Ian Armit nennt den Typ deshalb ein komplexes Roundhouse.

Literatur

  • Horace Fairhurst & David John Breeze: Excavation at Crosskirk broch, Caithness 1984
  • Ian Armit: Towers in the North. The Brochs of Scotland. Tempus, Stroud 2003, ISBN 0-7524-1932-3.
  • Ian Armit: Broch Building in Northern Scotland. The Context of Innovation. In: World Archaeology 21 (Architectural Innovation), 1990, 3, ISSN 0043-8243, S. 435–445.
58.60718-3.6749472

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