Bruno III. von Mansfeld

Bruno III. von Mansfeld
Bruno III. von Mansfeld

Graf Bruno III. von Mansfeld-Bornstedt (* 18. September 1576; † Anfang September 1644) war Malteserritter, Kriegsmann und Oberstjägermeister in habsburgischen Diensten.

Leben

Graf Bruno III. war der vierte Sohn Brunos II. und der Gräfin Christine von Barby. Sein Großvater war Philipp II. von Mansfeld, der die Bornstedter Seitenlinie des ursprünglich thüringischen Hauses Mansfeld gegründet und sie als Oberstkämmerer Kaiser Karls V. in die Habsburger Lande verpflanzt hatte.

Bruno konvertierte früh zum Katholizismus, wurde Malteserritter und verrichtete die einem solchen obliegende „Karawane“ (Kaperfahrten gegen den osmanischen Seehandel). Dann trat er in das in Ungarn gegen die Türken kämpfende Heer ein und zeichnete sich — besonders bei der Eroberung Hatváns im November 1603 — so aus, dass er zum Kriegsrat ernannt wurde. Im Mai 1607 erscheint er als Kämmerer in der Umgebung des Erzherzogs Matthias. Um dessen Erhebung gegen Kaiser Rudolf vor den geistlichen Kurfürsten und Erzherzog Albrecht zu rechtfertigen, wurde er 1608 abgeordnet, in Regensburg aber auf kaiserlichen Befehl verhaftet und nach Prag geführt. Rasch freigelassen, kehrte er an Matthias’ Hof zurück, von dem er in der Folge noch mehrfach in politischen Geschäften verwendet wurde.

1615 wurde er zum Trabanten-Hauptmann, Oberststallmeister und Oberstjägermeister ernannt. Die beiden letzten Ämter behielt er auch unter Ferdinand II. „und hat er die Jägerei in solche Perfection gebracht, dessengleichen man niemalen gehabt, auch anderer Orten nicht finden wird.“ Das Oberstjägermeisteramt blieb ihm daher auch unter Ferdinand III. Matthias bewahrte ihm bis zu seinem Tode seine besondere Gunst und nicht minder freundlich war ihm der jagdeifrige Ferdinand II. gesinnt, der in seinen Armen starb.

In erster Ehe hatte Graf Mansfeld 1608 die Witwe Vratislavs von Pernstein, Maria Manrique de Lara, geheiratet, die den Mittelpunkt der Prager vornehmen Gesellschaft bildete; in zweiter Ehe heiratete er am 13. Juli 1636 Maria Magdalena Gräfin von Törring. Von seinen zwei ihn überlebenden Söhnen wurde Franz Maximilian Obersthofmeister der Kaiserin, Heinrich Franz Obersthof- und Generalfeldmarschall; letzterer und der Sohn des Ersteren wurden in den Reichsfürstenstand erhoben.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stammliste von Mansfeld — Regenten und Linien der Grafen von Mansfeld Grafen von Mansfeld Alt Mansfelder Stamm Hoyer I. ( † nach 1069) Hoyer II. (I.) ( † 1115) Hoyer III. (II.) ( † nach 1157) Hoyer IV. (III.) (* vor 1140; † nach 1183) Burchard I. ( † 1229) (1229… …   Deutsch Wikipedia

  • Mansfeld (Adelsgeschlecht) — Das Mansfelder Wappen ab 1481 Die Grafen von Mansfeld gehörten zu den ältesten deutschen Adelsgeschlechtern. Ihre Besitzungen lagen im nördlichen Teil des Hassegaus am östlichen Rand des Harz. Dies entsprach in etwa dem späteren Landkreis… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Querfurt — Wappen der Herren von Querfurt Stammliste von Querfurt mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Die mangelhafte, oft fehlerhafte, Quellenlage betrifft den gesamten Zeitraum aller Familienzweige. Gesicherte… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Hohnstein — (zeitgenössisch von Honstein) mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Die mangelhafte, oft fehlerhafte, Quellenlage betrifft den gesamten Zeitraum aller Familienzweige. Gesicherte Daten sind urkundlich… …   Deutsch Wikipedia

  • Erzbischof von Köln — Die sieben Kurfürsten wählen Heinrich VII. zum König. Die Kurfürsten, durch die Wappen über ihren Köpfen kenntlich, sind, von links nach rechts, die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Köln — Die sieben Kurfürsten wählen Heinrich VII. zum König. Die Kurfürsten, durch die Wappen über ihren Köpfen kenntlich, sind, von links nach rechts, die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Erzbischöfe von Köln — Die sieben Kurfürsten wählen Heinrich VII. zum König. Die Kurfürsten, durch die Wappen über ihren Köpfen kenntlich, sind, von links nach rechts, die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Erzbischöfe und Bischöfe von Köln — Die sieben Kurfürsten wählen Heinrich VII. zum König. Die Kurfürsten, durch die Wappen über ihren Köpfen kenntlich, sind, von links nach rechts, die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bruno, S. (4) — 4S. Bruno, (17. Mai), Bischof von Wirzburg, war ein Sohn Conrads, Herzogs von Kärnthen, und der Gräfin Mathildis, aus dem Hause Querfurt und Mansfeld, und Neffe des hl. Bruno, Bischofs und Apostels der Russen und Preußen, von dem er auch den… …   Vollständiges Heiligen-Lexikon

  • Liste der Bischöfe von Naumburg — Wappen des Bistums Naumburg nach Siebmachers Wappenbuch 1605 Die Liste der Bischöfe von Naumburg enthält eine Übersicht über die Bischöfe von Zeitz und die Bischöfe von Naumburg. Zentrum des Bistums war zunächst Zeitz. Der Zeitzer Dom befindet… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”