Bukej-Horde

Bukej-Horde

Bökey-Horde (zeitgenössische kasachische Schreibung: ‏بوكەي ورداسى ‎; heutige Schreibung Бөкей Ордасы Bökeý Ordası) bezeichnet einen Teil der ehemaligen Kleinen Horde. Sie befand sich zwischen der Wolga und dem Ural-Fluss im Bereich des heutigen West-Kasachstan und war auch unter der Bezeichnung Innere Horde bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Namensherkunft und andere Bezeichnungen

Die Bökey-Hörde wurde nach ihrem Fürsten Bökey Khan benannt. Eine andere Bezeichnung für dieses Gebiet ist auch ‏ىشكى قازاق ورداسى ‎; Ішкі Қазақ Ордасы İşki Qazaq Ordası, das wohl mit „Alte Kasachen-Horde“ zu übersetzen wäre.[1]

Geschichte

1797 scheiterte Bökey Khan bei seiner Wahl zum Fürsten der Kleinen Horde und so bat er 1799 den damaligen russischen Zaren Paul I. um die Übersiedlung seines Clans in das Gebiet zwischen Wolga und dem Ural.

1801 wurde Bökey die Übersiedlung gestattet und so zogen er und die mit ihm verbündeten Clans der Adaj, Zschappas, Bajbakty, Tana, Berisch, Scherkesch, Maskar, Isyk, Esen-temir, Alascha, Kyzylkurt, Taz, Tama, Kerderi, Tabyn und Kete mit insgesamt 5.000 Familien in das ihm zugesicherte Gebiet. In diesem Gebiet trat Bökey – und später auch sein Sohn Jangher – als Förderer des Islam auf und hatte damit auch einen regen Kontakt mit den verschiedenen Stämmen der Wolga-Ural-Tataren und der Nogaier. So gab es in den späten 1840er Jahren in diesem Gebiet zum Beispiel 126 tatarische Mullahs.

1812 gründete Bökey Khan als Vasall des russischen Zaren seine eigene Horde und wurde nun von Zar Alexander I. als zweiter Khan der Mittleren und der Großen Horde eingesetzt, nachdem sich die Beschwerden der Stammes- und Clanführer über den amtierenden Khan Vali häuften.

Am 12. Mai 1815 starb Bökey Khan und die Nachfolge trat sein damals 14-jähriger Sohn Jangher (auch als Dschangir Khan bekannt) an. Diesem wurde zwischen 1815 und 1825 ein Großonkel, Shighai, als Regent zur Seite gestellt.

Jangher Khan übernahm 1825 die alleinige Herrschaft und wurde um 1837 von einem Bei namens Isatai Taimanow (*1791, † 1838) und einem Volkssänger namens Mahambet Utemisow († 1846) angefeindet. Diese führten einen Aufstand gegen Jangher durch und griffen diesem in der Stadt Chanskaja Stawka an. Jangher war jedoch wie sein Vater vor ihm ein Vasall des russischen Zaren und so wurden die Aufrührer schließlich von einer russischen Armeeabteilung geschlagen und vertrieben.

Nach dem Tod von Jangher Khan (1845) wurde die Bökey-Horde aufgelöst und das ihr unterstellte Gebiet fiel an eine russischen Direktverwaltung durch den Zaren. Diese Direktverwaltung wurde 1859 aufgelöst und das Gebiet wurde nun dem russischen Innenministerium unterstellt.

Von 1917 bis 1920 war das Gebiet der Bökey-Horde eine Verwaltungseinheit des kasachischen Alasch-Orda-Staates.

Fürsten

  • Bökey Khan (1812–1815)
  • Shighai (1815–1825, Regent)
  • Jangher Khan (*1801 †1845; reg. 1815–1845)

Anmerkungen

  1. Anmerkung: Wenn man davon ausgeht, dass das kasachische Wort İşki mit dem türkischen Eski gleichzusetzen ist, dann wäre İşki Qazaq Ordası in der Tat mit „Alte Kasachen-Horde“ zu übersetzten.

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