Calumma brevicornis

Calumma brevicornis
Calumma brevicornis
Systematik
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Leguanartige (Iguania)
Familie: Chamäleons (Chamaeleonidae)
Unterfamilie: Chamaeleoninae
Gattung: Calumma
Art: Calumma brevicornis
Wissenschaftlicher Name
Calumma brevicornis
Günther 1879

Das Kurzhorn-Chamäleon (Calumma brevicornis) lebt speziell nur auf Madagaskar. Die Männchen können eine Länge von 35 cm erreichen, die Weibchen bleiben mit 29 cm kleiner. Außerdem existieren einige Unterarten. Die Art wurde 1879 von Günther entdeckt.

Inhaltsverzeichnis

Lebensraum

Das Kurzhornchamäleon lebt in den nördlichen und östlichen Gebieten des madagassischen Regenwaldes. Außerdem auf der Insel St. Marie. Dort treten sie je nach Region in unterschiedlicher Häufigkeit auf. Die Art lebt nur an Waldrändern auf Bäumen und Büschen. Die dichten Regenwälder und die komplett unbewaldeten Gebiete gemieden.

Merkmale

Das relativ große Chamäleon hat stark ausgeprägte Occipitallappen, die an große Ohren erinnern. Durch das Aufrichten dieser, gewinnen sie auch an Körpergröße dazu. Ein weiteres markantes Merkmal ist der Schnauzenanhang, welcher besonders bei Männchen ausgeprägt ist. Des weiteren weist die Art eine sehr interessante Hautstruktur auf. Der gesamte Körper ist fein beschuppt. Die glatte Oberfläche wird stellenweise von gröberen Schuppen unterbrochen. Die Färbung. besteht aus verschiedenen Brauntönen.

Haltung

Die Tiere sind relativ aggressiv. Das gilt sowohl gegenüber Artgenossen als auch anderen Reptilien und auch Menschen gegenüber. Um den Gegner zu verscheuchen, werden die schon oben genannten Occipitallappen zu voller Größe aufgerichtet. Dennoch sind aus diesen Gründen ein Pärchen gleichzeitig in einem Terrarium unmöglich. Falls zwei Terraria nebeneinander stehen, muss zwingend für eine Verkleidung der Seitenwände gesorgt werden. Daneben braucht es folgende Maße und Beschaffenheit:

  • 70 cm Hoch
  • eine Grundfläche von 50x50cm
  • Wände mit einer groben Rinde bekleben
  • 20cm Bodenschicht, falls es zur Eiablage kommen sollte
  • Täglich das Terrarium überbrausen
  • ein paar Dünne aber auch ein paar dickere ÄSte zum klettern
  • Sommer: 25-28°C Tagestemperatur, Nacht, bis 23°C
  • Winter: 20-23°C Tagestemperatur, Nacht, bis 16°C

Verhalten

Der eigentliche Lebensinhalt der Tiere ist fressen. Daher sitzen sie den ganzen Tag auf einem Ast und warten darauf, dass ihnen die Futtertiere "ins Maul hüpfen/fliegen/krabbeln". Um die Tiere agiler zu machen, lässt man zusätzlich Futtertiere in das Terrarium. Nachdem das geschehen ist, sind die Chamäleons wie ausgewechselt und verfolgen ihre Beute.

Balz, Paarung, Eiablage

Bei einer Paarung wird das Männchen in das Terrarium des Weibchens gesetzt. Wenn das Weibchen nicht paarungsbereit ist, wird das Männchen durch Fauchlaute gewarnt. Ist es paarungsbereit, ignoriert es das Männchen zunächst, das währenddessen schon mal sein Balzkleid angelegt hat. Dieses besteht aus einer hellen Helmfärbung und einem roten Schnauzenfortsatz. Die Weibchen werden dagegen dunkel und weisen rote, manchmal auf blaue Flecken an den Occipitallappen und am Helm auf. Dann erfolgt die 30-minütige Kopulation. Nach dreißig bis vierzig Tagen erfolgt dann die Eiablage mit einem bis zu 30 Eiern umfassenden Gelege. Dennoch ist es noch nicht gelungen, eine erfolgreiche Nachzucht großzuziehen.

Futter

Neben den Insekten, z.B. Heuschrecken, Heimchen und Schaben, können auch Mäusebabys angeboten werden. Für den Flüssigkeitsbedarf wird alle drei Tage mit einer Pipette getränkt. Ansonsten steht den Tieren auch noch Sprühwasser zur Verfügung.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Henkel, Sebastian Heinecke: Chamäleons im Terrarium. ISBN 3-7842-0493-7

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