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Holsterburg Entstehungszeit: 1191 Burgentyp: Niederungsburg Erhaltungszustand: Grundmauern Ständische Stellung: Ritter Bauweise: Kalksteinmauerwerk Ort: Warburg Geographische Lage 51° 28′ 35,2″ N, 9° 10′ 17,8″ O51.4764444444449.1716111111111179Koordinaten: 51° 28′ 35,2″ N, 9° 10′ 17,8″ O Höhe: 179 m ü. NN Die Holsterburg ist eine 1191 erbaute und 1294 zerstörte ehemalige Burganlage südöstlich von Warburg in Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Niederungsburg wurde 1191 durch die Brüder Hermann Berkule und Bernhard Berkule in der Nähe des 1170 erstmals erwähnten Dorfes Holthusen als Wasserburg erbaut, um die zugehörigen Bauernhöfe sowie die Landstraße von Warburg nach Kassel zu kontrollieren. 1224 erhob der Fürstbischof Adalbert von Mainz Anspruch auf die Burg, die die Herren von Berkule dem Fürstbischof von Köln, Philipp von Heinsberg, zu Lehen gegeben hatten. Die wachsende Unterdrückung der zugehörigen Bauern durch den Burgbau hatte allerdings zur Folge, dass einige Bauern versuchten, in die soeben gegründete Stadt Warburg zu fliehen. Um 1240 musste sich daher die Altstadt Warburg verpflichten, Bauern des Ritters Hermann Berkule nur mit dessen Zustimmung aufzunehmen. Doch dieser Frieden währte nicht lange, denn 1245 beschossen die Holthusener die Altstadt wieder mit Pfeilen. Durch den Bau der Höhenburg Burg Calenberg konnten die Ritter Berkule ihre Macht noch weiter ausdehnen.
Am 6. November 1294 schloss daher der Landesherr, der Paderborner Bischof Otto von Rietberg ein Bündnis mit verschiedenen Städten zur Sicherung des Landfriedens. Der Bischof versicherte, alles in seiner Macht stehende tun zu wollen, um diejenigen, die an der Zerstörung der Burg beteiligt waren, Männer aus der Burgbesatzung gefangen gehalten oder hingerichtet hatten, vor Rache nehmenden Raubzügen, Schäden, Brandstiftungen oder anderen Nachstellungen zu schützen. Denen, die mit Brandpfeilen gegen die Städte vorgehen würden, wurden Sanktionen angedroht.[1] Danach wurde die Burg von Streitern aus Warburg, Marsberg, Höxter, Fritzlar, Hofgeismar, Wolfhagen und Naumburg erstürmt und zerstört. Einige der gefangen genommenen Ritter wurden hingerichtet. Johann Berkule unterwarf sich dem Bischof, und der machte ihn zu einem seiner Burgmänner in Warburg. Um 1300 fiel auch die Burg Calenberg an den Paderborner Bischof Otto, der sie mit seinen Gefolgsleuten besetzte.
Ausgrabung 2010
Der bewachsene Hügel der ehemaligen Holsterburg im Diemeltal war früher von den Fachleuten als sogenannte Motte klassifiziert worden. Im Sommer 2010 wurde von einem Grabungsteam vom Referat Mittelalter- und Neuzeitarchäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe unter Leitung von Andrea Bulla eine Ausgrabung der Burgreste durchgeführt. Dabei fand es eine Achteckanlage aus der Stauferzeit mit einer 1,70 Meter breiten zweischaligen Kalksteinmauer, in deren Verlauf verputzte Quader mit bis zu 1,38 Meter Länge verarbeitet worden waren. [2] Insgesamt umschließt die Mauer ein Areal von 428 Quadratmetern, bei einem Durchmesser von 26 Metern. Die achteckige Burg ist die einzige ihrer Art in Westfalen. Große Aufmerksamkeit erregte der Befund eines Kalksteinkanals, der innen bündig mit der Innenschale in der Ringmauer integriert verläuft. Er war vermutlich Teil eines Heizsystems.
Foto
Literatur
- Rainer Decker: Die Geschichte der Burgen im Raum Warburg/Zierenberg. Hofgeismar 1989.
- Walter Strümper: Archäologische Ausgrabungen an der Holsterburg, Zur Geschichte der Herren von Bercule; Die Warte, Nr. 150 Sommer 2011, S. 10-12
- Sandra Wamers: Warburgs wiederentdeckte Burg. Neue Westfälische, Bielefeld 5. Februar 2011 (alternativ).
- Sandra Wamers: Zwischen Warburg und Calenberg liegt ein verborgenes Burg-Kleinod. Neue Westfälische Bielefeld, 29. Oktober 2010.
Einzelnachweise
- ↑ Urkunde Nr. 6, Stadtarchiv Warburg
- ↑ http://www.nw-news.de/lokale_news/warburg/warburg/4807115_Wehrhafte_Burg_mit_Warmluftheizung.html
Weblinks
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