Berkule

Berkule

Berkule (auch Bercule) ist der Name eines westfälischen Adelsgeschlechtes des Ritterstandes. Sie beherrschten im 13. Jahrhundert den Raum südlich von Warburg um die inzwischen verschwundene Ortschaft Holthusen.

Geschichte

1191 werden Hermann und Bernhard Berkule als Bauherren der Holsterburg erwähnt. Ihnen gehörte die 1170 erstmals erwähnte Ortschaft Holthusen im Diemeltal, deren Beherrschung sie offenbar durch den Burgbau absichern wollten. Da ihnen danach ihre besten Leute in die gleichzeitig gegründete Stadt Warburg entflohen, schloss Hermann Berkule 1240 mit der Altstadt von Warburg einen Vertrag, in dem sich die Stadt verpflichtete, seine Bauern nur noch mit seiner Zustimmung aufzunehmen.

Um 1250 bauten die Ritter Berkule auch die Höhenburg Calenberg aus.

1265 gehörte "der Edle" Herman gen. Bercule (Bircule) als Erstgenannter zu einem 12-köpfigen, paritätisch besetztem Ritterkollegium, das von Bischof Simon I. von Paderborn mit dem hessischen Landgrafen Heinrich I. zur Absicherung eines 3-jährigen Landfrieden eingesetzt wurde. Weitere Vertreter des Bischofs waren Hermann Spiegel, Marschall Ludolf, Rudolf von Steinfurt, Elias von Asseln und Albert von Welda. Die hessische Seite wurde durch Graf Albert von Wallenstein (Waldensten), die Brüder Giso und Werner von Gudensberg (Edle), Johann von Helfenberg, Giso von Gudenburg und Heinrich von Blumenstein (Blumensten) vertreten.

1294 befand sich Johann Berkule, möglicherweise ein Sohn Hermanns, im offenen Konflikt mit dem Hochstift Paderborn. Offenbar war es wieder zu Streitigkeiten mit der Stadt Warburg, möglicherweise wegen Überfällen von Warentransporten, gekommen, über die sich die Stadt bei ihrem Landesherrn beklagt hatte. Bischoff Otto, seit 1277 Nachfolger Simons, gründete daher am 6. November des Jahres ein Bündnis der Städte Warburg, Marsberg, Höxter, Fritzlar, Hofgeismar, Wolfhagen und Naumburg gegen die Ritter Berkule und ließ die Holsterburg erstürmen und zerstören. Einige der gefangen genommenen Ritter wurden hingerichtet. Um 1300 fiel auch die Burg Calenberg an den Paderborner Bischof Otto, der sie 1307 mit seinen Gefolgsleuten, den Rittern von Papenheim besetzte. Johann Berkule unterwarf sich dem Bischof, der ihn daraufhin zu einem seiner Burgmänner in Warburg machte. 1316 wurde er nochmal als Zeuge erwähnt.

Nachfahren der Familie gibt es noch heute im Rheinland und den USA.

Quellen und Literatur

  • Westfälisches Urkundenbuch 4, Nr. 3, Nr. 1026, Urschr. StA Münster Fürstentum Paderborn, Nr. 228. vom 27. April 1265 [1]
  • Stadtarchiv Warburg, Urkunde Nr. 6 vom 11. November 1294
  • Westfälisches Urkundenbuch 9, Nr. 1488, Urschr. StA Münster, Kloster Hardehausen, Urk. Nr. 449 vom 10. November 1316 [2]

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