Burg Torstein

Burg Torstein
Burg Torstein
Das Felsentor

Das Felsentor

Entstehungszeit: (I.) frühgesch. (II.) 13. Jh.
Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Wallanlage
Ort: Tabarz
Geographische Lage 50° 51′ 17,7″ N, 10° 29′ 48,4″ O50.85492777777810.496772222222566.0Koordinaten: 50° 51′ 17,7″ N, 10° 29′ 48,4″ O
Höhe: 566 m ü. NN
Burg Torstein (Thüringen)
Burg Torstein

Die Reste der Wallburg Torstein, in älterer Schreibweise Thorstein genannt, befinden sich auf einem Bergsporn bei Tabarz im Landkreis Gotha im Thüringer Wald.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Burgstelle der Höhenburg erhebt sich auf einem kleinen Felssporn des Kleinen Wagenberg, etwa 80 m über dem Lauchagrund. Sie liegt etwa 3 km südwestlich von Tabarz. Unmittelbar an der Burg führt eine zur Grenzwiese - Kleiner Inselsberg aufsteigende mittelalterliche Handelsstraße, die heutige L 1024 vorbei. An dieser Straße befanden sich weiterhin die nur etwa 1 km entfernten Burgen Stolzenburg und Leuchtenburg. [1]

Beschreibung

Die Burganlage erstreckt sich auf einem nach Nordosten orientierten Bergsporn des Kleinen Wagenberg. Die ungefähre Ausdehnung der Gesamtanlage beträgt 250×80 m. An der Schutzhütte Dürre Wiese führt der Zugangsweg in die Burganlage hinein. Zunächst ist ein etwa 80 m langer Erdwall quer zum Bergsporn zu bemerken, er befindet sich dicht nördlich der Schutzhütte und riegelt die eigentliche Burgstelle ab. Nach etwa 150 m erreicht man den Hauptwall der Burg. Dieser verläuft noch gut erkennbar mit einem vorgelagerten Graben in einem bogenförmigen Verlauf über den Nordrand des Bergspornes. Das Innere der Burg ist heute verwildert und wird nur an der Südostseite von einem Wanderweg durchschnitten, welcher durch den Torfelsen hindurchführt. Dieser Felsen markiert den östlichen Rand, dahinter folgt ein Steilabfall. Der westliche Rand wird ebenfalls durch einen Steilabfall geschützt. Der nördliche Rand der Burganlage besitzt ein Vorplateau, welches von weiteren Felspartien eingefasst wird. Dieses kaum 50×30 m große Areal könnte als frühgeschichtliches Bergheiligtum gedient haben. Es war durch die vorgelagerte Burganlage und die Felsabgründe geschützt. An den Felsen führt heute ein serpentinenartiger Fußweg in den Lauchagrund hinab.

Geschichte

Bei Waldarbeiten wurde im Gelände ein Hammer aus Stein aufgefunden, welcher die Anlage als urnenfelderzeitliche Wallburg belegen soll.

Die zahlreichen Hohlwege am Südosthang verweisen auf eine zweite Nutzungsphase als hochmittelalterliche Sperrburg. Diese kann als eine ergänzende Befestigungsanlage der nur etwa 1 km entfernten Leuchtenburg angesehen werden.

Der Tabarzer Heimatforscher Carl Lerp hat um 1880 durch Archivarbeit weitere Hintergründe in Erfahrung bringen können: er berichtet, dass ein zunächst nur schwach ausgeprägter Spalt im Felsen auf Anweisung des Gothaer Herzogs Ernst durch eine Sprengung höhlenartig erweitert wurde. Damit sollte an einem beliebten Rastplatz und Jagdlager des Gothaer Herzogs ein zusätzlicher reizvoller Akzent gesetzt werden.

Namensdeutung

Der Name Thorstein verweist auf die Felsbildung des Thorsteins - ein gewaltiges natürliches Porphyrtor am Nordende des Kleinen Wagenberges.[2]

Status

Die Burgstelle ist ein geschütztes Bodendenkmal und Naturschutzgebiet. Das betreffende Gelände wird in beschränktem Maße forstwirtschaftlich genutzt.

Literatur

  • Hermann Nebe: «Leuchtenburg und Torstein». In: Thüringer Burgenfahrten. Dritte Folge, Philipp Kühner, Eisenach 1925, S. 67-73.
  • Michael Köhler: «Thorstein» - Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 247.
  • Carl Lerp: Die Sommerfrische Tabarz (Grosstabarz und Kleintabarz) und nächste Umgebung. Ein Führer für Kurgäste und Touristen. Friedrichroda 1889, S. 41.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesvermessungsamt TK25 - Blatt 5128 Ruhla, Erfurt 1992,ISBN 3-86140-048-0
  2. Luise Gerbing: Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thüringer Waldes zwischen Weinstraße im Westen und der Schorte (Schleuse) im Osten. Jena 1910, S. 428.

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