Johann Ritter von Bézard

Johann Ritter von Bézard

Johann Ritter von Bézard (* 5. Mai 1871 in Brzesko, Kleinpolen; † nach 1946) war ein k. u. k.–Offizier. Er war der Erfinder des berühmten, nach ihm benannten Marsch-Kompass-Typs.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

(Kurzfassung - mit freundlicher Genehmigung des Internet-Kompassmuseums COMPASSSIPEDIA)

Er wurde am 5. Mai 1871 auf dem Familiensitz in Przyborów, Landkreis Brzesko im damaligen österreichischen „Kleinpolen“ (heute südl. Tschechische Republik) geboren. Sein Vater war der k.u.k.-Oberst Jan (Johann) Bézard, der als Major des 20. Galizischen Infanterieregiments in Neu Sandez (Nowy Sącz) für seine Verdienste im Krieg von 1866 mit dem Orden der Eisernen Krone 3. Klasse ausgezeichnet wurde, womit er in den erblichen Ritterstand erhoben wurde.

Johann von Bézard besuchte Schulen in Znaim (heute Znojmo) und Bielitz-Biala (heute Bielsko). Er besuchte militärische Schulen in Kaschau (Košice) und in Mährisch Weißkirchen. Sein eigentliches militärisches Studium absolvierte er 1889–1892 an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt und 1895–1897 an der Kriegsschule in Wien.

Nach einigen Jahren im aktiven Dienst (Galizisches Schützenbataillons in Tarnów / Tarnau) war er (1905–1911) Professor für Topographie und Kartographie an der Theresianischen Militärakademie und der Höheren Kriegsschule in Wien.

Während dieser Zeit entwickelte er das Grundmodell eines Feldkompasses (1902 patentiert), das er selbst vertrieb. Wenige Jahre später wurde der Kompass, von einer deutschen Firma wesentlich verbessert und als Armeemodell 1910 bezeichnet, in großer Serie produziert.

Militärische Laufbahn

Zum Beginn des 1. Weltkrieges befehligte er das 2. Bataillon des 2. Tiroler-Jäger-Regiments „Kaiserjäger”. Er wurde 1914 verwundet und kam in russische Gefangenschaft. Dort erkrankte er an der Spanischen Grippe. Als Invalide wurde er 1918 gegen russische Gefangene ausgetauscht und kehrte nach Österreich zurück, wo er sich weiter in Infektionskrankenhäusern aufhielt.

Nachdem er zum Oberst befördert und dem 2. Tiroler-Jäger-Regiment „Kaiserjäger” zugeteilt wurde, wurde er am 14. Juli 1918 trotz Krankheit zur 10. Armee an die italienische Front geschickt, wo man ihn zum Befehlshaber des „Borcola-Abschnitts“ ernannte. In dieser Zeit kam es zu einem plötzlichen starken Krankheitsrückfall und ab dem 5. November 1918 wurde er im Krankenhaus bis zu seiner militärischen Pensionierung am 1. März 1919 behandelt.

Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs und der Gründung eines polnischen Staates ging er in seine ursprüngliche Heimat zurück und beteiligte sich am polnisch-russischen Krieg (1919 – 1921). Dafür erhielt er die Medaille „Polska Swemu Obrońcy“ (Verteidiger Polens). Auf Grund seiner militärischen Fachausbildung wurde er in die polnische Armee aufgenommen mit dem Dienstgrad eines Generalstabsobersts. Er war Dozent für Topographie und danach Abteilungsleiter am militärgeographischen Institut in Warschau.

Er wurde 1927 pensioniert und blieb auf seinem Gut in Polen. 1946 wurde sein Vermögen zusammen mit dem Anwesen durch das Dekret über die Landwirtschaftsreform Staatseigentum. Seine Spur verliert sich nach dieser Zeit.

Der Bézard-Kompass

Der Bézard-Kompass wurde in verschiedenen Varianten bis 1996 produziert.

Weblinks


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