- Wildbiologisches Büro LUPUS
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Das Wildbiologische Büro LUPUS ist eine Forschungseinrichtung mit Sitz in Spreewitz.[1] Das Büro wurde im Januar 2003 von den Biologinnen Gesa Kluth und Ilka Reinhardt gegründet[2] und wird bis heute (2011) von ihnen geleitet. Hauptarbeitsgebiet ist die wissenschaftliche Begleitung und Erforschung der natürlichen Wiederbesiedlung Deutschlands durch den Wolf. Das Büro arbeitet im Auftrag des Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft und wird unterstützt unter anderem von dem Bundesamt für Naturschutz, der Bundesforstverwaltung und der International Fund for Animal Welfare (IFAW).
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsgebiete
Das Wildbiologische Büro LUPUS hat unter anderem im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) das „Fachkonzept für ein Wolfsmanagement in Deutschland“ erarbeitet.[3] Es organisiert und leitet federführend das Wolfsmonitoring in Sachsen und im Süden Brandenburgs[4] sowie in Sachsen-Anhalt.[5]
Die wissenschaftlichen Arbeiten des Büros zum Wolf umfassen unter anderem die Bestandserfassung [4], zum Beispiel mittels Fotofallen[6], das Spurenmonitoring, die Telemetrie[7], Nahrungsanalysen[8] sowie genetische Untersuchungen[9].[10] Seit 2003 wurden Wölfe in der Lausitz mit Halsbandsendern ausgestattet, um Reviernutzung, Lebensweise und Ausbreitung zu erforschen[11], seit 2006 wird in einer vom Bundesamt für Naturschutz finanzierten Pilotstudie mit Hilfe der GPSGSM-Telemetrie das Abwanderungsverhalten junger Wölfe untersucht.[12] Im Januar 2011 wurde das Projekt auch auf Sachsen-Anhalt ausgedehnt. [5]
Weiterhin betreibt das Büro zusammen mit anderen Einrichtungen die fachliche Aufklärung der Bevölkerung.[13] Die Integration der Wölfe in ihren Lebensraum und ihre Akzeptanz bei der Bevölkerung werden unterstützt.[14] Die Beratung von Betroffenen in der Landwirtschaft, wie beispielsweise Schafzüchter, und die Vor-Ort-Termine bei der Bevölkerung sollen die Angst vor dem Wolf mindern und eine friedliche Koexistenz zwischen Wolf und Mensch ermöglichen.[15]
Rezeption
Die Arbeit des Büros wird in dem Medien regelmäßig thematisiert. Bei einem Teil der Jägerschaft stößt die Rückkehr des Wolfes auf Ablehnung, die sich auch gegen die Mitarbeiterinnen des Wildbiologischen Büros richtet.[16]
Quellen
Literatur
- Ilka Reinhardt, Gesa Kluth: Leben mit Wölfen, Leitfaden für den Umgang mit einer konfliktträchtigen Tierart in Deutschland. BfN-Skripten Band 201, Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bonn 2007 (Online; PDF-Datei; 3,3 MB).
Einzelnachweise
- ↑ Die auf den Wolf schießen in Süddeutsche Zeitung vom 13. Mai 2008
- ↑ Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.: Gesa Kluth. (Online, abgerufen am 24. Juli 2011)
- ↑ Ilka Reinhardt, Gesa Kluth: Leben mit Wölfen, Leitfaden für den Umgang mit einer konfliktträchtigen Tierart in Deutschland. BfN-Skripten Band 201, 2007: S. 3
- ↑ a b Ilka Reinhardt, Gesa Kluth, Catriona Blum & Sebastian Koerner: Wölfe in der Lausitz - Statusbericht für das Monitoringjahr 2009/2010. (Online als PDF)
- ↑ a b Landesportal Sachsen-Anhalt: Untersuchung des Raum-Zeit-Verhaltens von Wölfen in Sachsen-Anhalt unter Einbeziehung eventueller Abwanderung von Jungwölfen mit Hilfe von GPSGSM-Telemetrie 6. April 2011, abgerufen am 23. Juli 2011
- ↑ Technische Universität Dresden: Wölfe –Methoden: Fotofallen & Telemetrie
- ↑ Wölfe in der Lausitz”: Vortrag im Kreismuseum in: Lausitzer Rundschau vom 9. Februar 2010
- ↑ Hermann Ansorge, Gesa Kluth und Susann Hahne: Feeding ecology of wolves Canis lupus returning to Germany. In: Acta Theriologica. 51, Heft 1, 2006: S. 99-106, doi:10.1007/BF03192661
- ↑ Hermann Ansorge, Maika Holzapfel, Gesa Kluth, Ilka Reinhardt, Carina Wagner: Die Rückkehr der Wölfe. Das erste Jahrzehnt. In: Biologie in unserer Zeit. 40, Nr. 4, 2010, S. 244–253, doi:10.1002/biuz.201010425.
- ↑ Forschung des Wildbiologischen Büros Lupus Homepage. Abgerufen am 23. Juli 2011
- ↑ Wolfsregion Lausitz: Telemetrie
- ↑ BfN: "Pilotstudie zur Abwanderung und zur Ausbreitung von Wölfen in Deutschland." Online, abgerufen am 23. Juli 2011
- ↑ Bildungsreise in die Oberlausitzer Wolfsregion in: Lausitzer Rundschau vom 14. Juli 2011
- ↑ Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU): Die Wölfe sind zurück. Stand 2006. Abgerufen am 23. Juli 2011
- ↑ Anhalt-Bitterfeld: Ärger im Wolfsland in: Mitteldeutsche Zeitung vom 7. März 2011
- ↑ Naturschutz contra Jäger: Wölfe kehren nach Deutschland zurück in: Frankfurter Rundschau vom 3. März 2010
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