Joseph Calleia

Joseph Calleia (* 4. August 1897 in Rabat, Malta; † 31. Oktober 1975 in Sliema, Malta, eigentlich Giuseppe Maria Spurrin-Calleja) war ein maltesischer Schauspieler.

Leben

Joseph Calleia wurde als Giuseppe Maria Spurrin-Calleja auf Malta geboren. Da er schon früh sein Talent für Gesang und Komposition entdeckte, schloss er sich 1914 im Alter von 17 Jahren einer Musikkapelle an, mit der er Malta verließ, um durch Europa zu reisen. Dort spielten er und seine Band in den darauffolgenden Jahren in den Cafés und Musikhallen der vom Ersten Weltkrieg gebeutelten Hauptstädte.

Über Engagements in Paris und London kam er 1926 schließlich nach New York, wo er schon bald ins Schauspielfach wechselte und seine ersten Rollen am Broadway spielte. Talentsucher aus Hollywood wurden schließlich auf ihn aufmerksam und 1931 erhielt er einen Vertrag bei MGM. Durch sein südländisches Aussehen wurde er zumeist als Lateinamerikaner, Grieche oder auch als Araber besetzt.

Joseph Calleia spielte zwischen 1931 und 1963 in 57 Spielfilmen, in denen er häufig als Polizist zu sehen war, wie z. B. als Inspektor Slimane in Algiers (1938) neben Charles Boyer und Hedy Lamarr oder auch in seiner vielleicht bekanntesten Rolle als Detective Maurice Obregon in Gilda (1946), dem klassischen Film noir von Charles Vidor mit Rita Hayworth und Glenn Ford.

1958 spielte er als Sergeant Menzies auch an der Seite von Orson Welles in dessen zynischem Film noir Im Zeichen des Bösen (Touch of Evil). 1963 beendete Calleia seine Schauspielkarriere und kehrte in seine Heimat nach Malta zurück.

Seit 1929 war er mit Eleonore Vassallo verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos, doch sie hielt bis Vassallos Tod im Jahr 1968.

Joseph Calleia starb sieben Jahre später in seiner Heimat im Alter von 78 Jahren. Daraufhin wurde er in der Familiengruft auf dem Friedhof Santa Maria Addolorata in Paola beigesetzt.^[1] Posthum wurde Calleia eine besondere Ehrung seines Landes zuteil, als Malta 1997 anlässlich seines 100. Geburtstags zwei Briefmarken mit seinem Konterfei veröffentlichte. Im Oktober 2005 wurde vor dem Haus, in dem Calleia einst geboren wurde, eine Büste von ihm errichtet. Sie wurde von der Bank of Valletta gesponsert und vom maltesischen Bilderhauer Anton Agius angefertigt.^[2]

Filmografie (Auswahl)

• 1931: My Sin
• 1931: His Woman
• 1935: Staatsfeind Nr. 1 (Public Hero #1)
• 1936: Riffraff
• 1936: Zwischen Haß und Liebe (His Brother’s Wife)
• 1936: Dünner Mann, 2. Fall (After the Thin Man)
• 1938: Marie-Antoinette (Marie Antoinette)
• 1938: Algiers
• 1939: Juarez
• 1939: Golden Boy
• 1940: Mein kleiner Gockel (My Little Chickadee)
• 1941: Die Waffenschmuggler von Kenia (Sundown)
• 1942: Das Dschungelbuch (Jungle Book)
• 1942: Der gläserne Schlüssel (The Glass Key)
• 1943: Wem die Stunde schlägt (For Whom the Bell Tolls)
• 1943: The Cross of Lorraine
• 1944: Der Ring der Verschworenen (The Conspirators)
• 1946: Gilda
• 1947: Angelockt (Lured)
• 1950: Das Brandmal (Branded)
• 1952: Begegnung in Tunis (The Light Touch)
• 1952: Im Banne des Teufels (The Iron Mistress)
• 1953: Der Tolpatsch (The Caddy)
• 1955: Die goldene Galeere (Underwater!)
• 1956: Serenade
• 1956: Feuer im Blut (Hot Blood)
• 1957: Wild ist der Wind (Wild Is the Wind)
• 1958: Im Zeichen des Bösen (Touch of Evil)
• 1960: Alamo (The Alamo)

Einzelnachweise

1. ↑ findagrave.com
2. ↑ Bank of Valletta

Weblinks

 Commons: Joseph Calleia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Joseph Calleia in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database