- Camerino
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Camerino Staat: Italien Region: Marken Provinz: Macerata (MC) Koordinaten: 43° 8′ N, 13° 4′ O43.13444444444413.066666666667670Koordinaten: 43° 8′ 4″ N, 13° 4′ 0″ O Höhe: 670 m s.l.m. Fläche: 129 km² Einwohner: 7.130 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 55 Einw./km² Postleitzahl: 62032 Vorwahl: 0737 ISTAT-Nummer: 043007 Demonym: Camerinesi, Camerti Schutzpatron: San Venanzio Website: Camerino Camerino ist eine Kleinstadt mit 7130 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) in der Provinz Macerata, Region Marken in Italien.
Die Stadt liegt im Apennin, an der Grenze zwischen den Regionen Marken und Umbrien, zwischen den Tälern der Flüsse Potenza und Chienti. Das Gebiet der Gemeinde umfasst 129 km², die Einwohnerdichte beträgt 52 Einwohner/km². Schutzpatron der Stadt ist San Venanzio.
Auf dem Gemeindegebiet liegen zugelassene Rebflächen zur Erzeugung des bekannten Weißweins Verdicchio di Matelica.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 309 v. Chr. wurde die Stadt erstmalig, im Rahmen eines Abkommens mit Rom, urkundlich erwähnt. In der Nähe der Stadt fand im Dritten Samnitenkrieg um das Jahr 295 v. Chr. die Schlacht von Camerinum statt, in der die Römer von der gegnerischen samnitisch-etruskisch-gallischen Koalition besiegt wurden.
1377 wurde die Stadt von Papst Gregor XI. zur Universitätsstadt erklärt[2], nachdem sich bereits seit Anfang des 13. Jahrhunderts Schulen für Recht, Medizin und Literatur etabliert hatten. 1444 wurde der 16-jährige Giulio Cesare da Varano Herrscher über Camerino, er entwickelte die bis heute unveränderte Struktur der Stadt. 1502 wurde er von Cesare Borgia ermordet, der nun die Macht übernahm.
Die Erdbeben der zurückliegenden Jahrhunderte richteten wiederholt große Schäden an, dennoch ist bis heute die einstige Blüte des Herzogtums erkennbar.
Sehenswürdigkeiten
Das Zentrum von Camerino wird von dem Herzogspalast geprägt, er besteht aus drei einstmals eigenständigen Gebäudeteilen, die von Giulio Cesare zusammengeführt wurden: dem Palazzo Gentile aus dem 13. Jahrhundert, dem Palazzo Venanzio aus dem 14. Jahrhundert sowie dem Palazzo Nuovo aus dem 15. Jahrhundert. Von 1489-1492 ließ Cesare die Gärten unterhalb des Palasts anlegen. Mit dem Ende der Herrschaft der Familie da Varano im Jahr 1571 gingen die Gebäude an die Universität der Stadt über, heute befindet sich die juristische Fakultät in dem Palast. Der Innenhof ("Quadriportico") mit dem monumentalen Zugang zum Domplatz sowie einige Säle in Erdgeschoss und Keller sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Gegenüber dem Palast befindet sich der schmucklose Dom, der 1997 bei einem Erdbeben schwer beschädigt wurde, heute aber wieder zugänglich ist. Die Pinakothek in der Klosteranlage San Domenico beherbergt Werke aus Mittelalter und Renaissance.
Umgeben wird Camerino von einem Ring auffälliger Burgen, herausragend die nördlich gelegene Rocca d'Ajella mit ihren zwei charakteristischen Türmen mit Zinnenkränzen. Unter der Herrschaft der da Varano waren die Burgen Teil eines militärischen Verteidigungs-Systems, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1382 zurückreichen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Ugo Betti, italienischer Dramatiker
- Answin von Camerino, italienischer Bischof, Festtag 13.März
- Camilla Battista Varano, Mystikerin, Äbtissin und Selige
Weblinks
Commons: Camerino – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Homepage der Stadt (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
- ↑ Bernd Marquardt: Universalgeschichte des Staates. Von der vorstaatlichen Gesellschaft zum Staat der Industriegesellschaft. In: Der europäische Sonderweg. Bd. 3, LIT Verlag, 2009, ISBN 9783643900043, S. 270f.
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