- Capella-Orkan
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Capella war ein Orkan, der am 2. Januar 1976 Deutschland und Westeuropa traf.
Ein rasch vom Seegebiet südwestlich Irlands über die schottischen Küste nach Jütland bis zur Ostsee ziehendes Orkantief führte zu einem der schwersten Orkane des 20. Jahrhunderts. Auf See wurden ähnliche Windgeschwindigkeiten festgestellt, wie 1967 beim Adolph-Bermpohl-Orkan. Da die höchsten Windgeschwindigkeiten bei auflaufendem Wasser auftraten, wurden bei der vom Orkan hervorgerufenen Sturmflut im Elberaum sowie an der Schleswig-Holsteinischen Westküste Wasserstände erreicht, die alle bisherigen Werte z.T. deutlich überschritten.
Der niedrigste gemessene Luftdruck wurde bei 968 hPa festgestellt. Mit Windgeschwindigkeiten von 28 m/s (Stärke 10 Bft) in Böen bis zu 40 m/s (Stärke 13 Bft = 145 km/h) war der Orkan der stärkste in Schleswig-Holstein seit 30 Jahren mit Fluten von Sankt Pauli: NN + 6,45 m, Grauertort: NN + 6,02 m, Büsum +5,16 m, Cuxhaven NN + 5,10 m, und Husum +5,66 m über NN. Nicht verstärkte Deiche in der Haseldorfer Marsch und im Christianskoog brachen.
Auf der Nordsee waren die Wellen bis 17 m hoch. Eine Reihe von Deichen an der Deutschen Bucht brachen. Das Schiff „Capella“ sank, elf Menschen starben. Insgesamt kamen beim Sturm 27 Menschen ums Leben. Die Sachschäden betrugen 450 Millionen Euro. Durch die Verbindung mit dem Neumond wurde er zu einer Springflut, deren Ausmaße die Wetterdienste im Vorfeld nicht erkannt hatten.
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