Carl Ludwig von Ballestrem

Carl Ludwig Graf von Ballestrem (* 19. November 1755 in Olesno; † 27. Juli 1829 in Plawniowitz) war ein deutscher Majoratherr und Montanindustrieller.

Leben

Er war Sohn von Giovanni Battista Angelo Graf Ballestrem. Dieser stammte aus Savoyen, trat in den preußischen Militärdienst ein und erwarb mehrere Besitzungen. Die Mutter war Elisabeth Auguste Freifrau von Stechow. Wie sein Bruder Carl Franz von Ballestrem trat er 1773 in das Kürrassierregiment (Nr. 12) in Ratibor ein. Im Jahr 1794 heiratete er Jeanette von Zülow. Diese war Tochter des Generals der Kavallerie Jakob von Zülow. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, von denen vier im Kindesalter starben. Im Rang eines Rittmeisters schied Carl Ludwig 1802 aus dem aktiven Militärdienst aus. Er lebte fortan von einer kleinen Pension von 300 Reichstalern jährlich in Ratibor.

Nach dem Tod seines Bruders 1822 übernahm er dessen Besitzungen und Industriebetriebe. Er ließ unmittelbar nach dem Antritt des Erbes in Ruda Śląska eine zweite Zinkhütte erreichten. Wenige Jahre später folgte eine dritte Hütte. Daneben hat er den Steinkohlebergbau verstärkt. Auf der Grube Brandenburg wurde die erste Tiefbauzeche in Oberschlesien abgeteuft. Zur Wasserhaltung ließ von Ballestrem eine Dampfmaschine anschaffen. Die Investitionskosten waren mit 20.000 Talern erheblich. Die Zeche erreichte schließlich eine Tiefe von 85 m. Nach seinem Tod wurde sein Sohn Carl Wolfgang von Ballestrem Erbe des Besitzes und der Betriebe.

Literatur

• Toni Pierenkemper: Unternehmeraristrokaten in Schlesien. In: Elisabeth Fehrenbach (Hrsg.): Adel und Bürgertum in Deutschland 1770–1848. München 1994, ISBN 3-486-56027-1, S.150.
• Klemens Skibicki: Industrie im oberschlesischen Fürstentum Pless im 18. und 19. Jahrhundert. Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08036-8, S.232.

Weblinks

• Kurzbiographie