Olesno

Olesno
Olesno
Wappen von Olesno
Olesno (Polen)
Olesno
Olesno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Olesno
Fläche: 15,1 km²
Geographische Lage: 50° 53′ N, 18° 25′ O50.87518.416666666667Koordinaten: 50° 52′ 30″ N, 18° 25′ 0″ O
Höhe: 240 m n.p.m
Einwohner:

9964
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 46-300
Telefonvorwahl: (+48) 34
Kfz-Kennzeichen: OOL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: LubliniecKluczbork
Nächster int. Flughafen: Kattowitz
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 19 Schulzenämter
Fläche: 240,8 km²
Einwohner:

18.597
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 77 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1608033
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Sylwester Lewicki
Adresse: ul. Pieloka 21
46-300 Olesno
Webpräsenz: www.olesno.pl
Schrotholzkirche St. Anna in Olesno

Olesno (deutsch Rosenberg O.S.) ist eine Kleinstadt mit etwa 10.000 Einwohnern im Südwesten Polens. Sie ist Kreisstadt des Powiat Oleski und gehört der Woiwodschaft Oppeln an. Olesno ist Hauptort der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Olesno/Rosenberg gehört zu den ältesten Städten bzw. Siedlungsplätzen Schlesiens. Durch archäologische Grabungen konnten jungsteinzeitliche Besiedlungsspuren im heutigen Stadtgebiet nachgewiesen werden. Die strategische Lage am Rande der „Bernsteinstraße“, die von der Ostsee bis zum Mittelmeer führte, sowie des „Königsweges“ von Krakau nach Breslau und weiter nach Leipzig und Mainz, begünstigte eine kontinuierliche Besiedlung. Olesno/Rosenberg wurde erstmals 1226 in der Gründungsurkunde des Bischofs Laurentius für die St.-Michael-Kirche erwähnt. Allerdings wird der Ursprung der Stadt Rosenberg in einer mittelalterlichen Siedlung der nordwestlich gelegenen Ortschaft Alt Rosenberg vermutet.

Die Urkunde belegt auch, dass es in Rosenberg bereits früher eine Zollkammer gab, die sich im Besitz des Bischofs von Breslau befand. Eine herzogliche Münze existierte ebenfalls. Die Stadt gehörte in der unruhigen Epoche der polnischen Zersplitterung unterschiedlichen Herzögen: mit Kasimier I. den Piasten von Oppeln und nach seinem Tod im Jahre 1229 Heinrich dem Bärtigen, Herzog von Breslau, aus der Linie der schlesischen Piasten. Unter seiner Herrschaft war Olesno/Rosenberg eine Kastellanstadt. Deutsches Stadtrecht erhielt Rosenberg vermutlich vor 1292. Für das Jahr 1395 ist die Existenz einer Stadtmauer überliefert.

Die Stadt wechselte gemeinsam mit dem Herzogtum Oppeln, das 1281 geteilt wurde, oft ihre Besitzer. Die kleinen Teilherzogtümer waren politisch machtlos und ihren starken Nachbarn ausgeliefert. Die schlesischen Fürsten nahmen daher zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Lehnshoheit von Böhmen an, wo die deutschen Luxemburger regierten. Zunächst war es eine sehr glückliche Zeit, besonders während der Regierung des Königs bzw. Kaisers Karl IV. (1347–1378). 1348 inkorporierte dieser als König, 1355 als Kaiser feierlich Schlesien, das damit ein Teil des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation wurde. Schwere Verwüstungen erfolgten in den Hussitenkriegen (1419–1436).

1450 erneuterte Herzog Bernhard von Falkenberg das deutsche Stadtrecht von Rosenberg. Mit dem nachfolgenden wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt entwickelten sich als Haupterwerbszweige Ackerbau, Viehzucht, Jagd, Fischerei, Handwerk und Handel. Eine Urkunde aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erwähnte Mälzereien, Fleischereien, Töpfereien sowie Kalköfen. Gegen Ende des Mittelalters wohnten ca. 700 Menschen in Rosenberg. Die Stadt Teschen (Cieszyn) zählte zum Vergleich 400, Rybnik 300, Groß Strehlitz (Strzelce Opolskie) 500 Einwohner.

1469 eroberte der ungarische König Matthias Corvinus Mähren, Schlesien und die Lausitz. Diese Herrschaft endete nach seinem Tode 1490. 1526 fiel Böhmen samt seinen schlesischen Nebenländern im Erbgang an Österreich. Die Habsburger beherrschten Schlesien – und das Städtchen Rosenberg – von 1526 bis 1742. In diese Zeit fällt der Dreißigjährige Krieg, in dem Schlesien sehr verwüstet wurde und einen großen Teil seiner Bevölkerung verlor. Am Beginn aber stand die Reformation, die sich im größten Teil Schlesiens trotz der habsburgisch-katholischen Regierung rasch verbreitete.

Durch den Ersten Schlesischen Krieg (1740–1742), den Friedrich II. von Preußen gegen Kaiserin Maria Theresia von Österreich führte, wurde Schlesien preußisch, bis auf die Gebiete von Teschen, Troppau und Jägerndorf (Österreichisch-Schlesien). Verwaltungsbehörden waren die Kriegs- und Domänenkammern, die Breslauer war auch für Oberschlesien zuständig, was sich bei den großen Entfernungen zwangsläufig nachteilig auswirkte. 1815 wurden die Bezirksregierungen – so auch die in Oppeln – geschaffen.

Die Einwohner von Olesno litten unter zahlreichen Naturkatastrophen, Epidemien und Kriegen. Im Zeitraum vom 15. bis zum 18. Jahrhundert brannte die Stadt mehrmals ab. Der Dreißigjährige Krieg, die Schlesischen Kriege, der Durchzug der napoleonischen Truppen hinterließen große Schäden. Die Pest von 1790 überlebten nur etwa 90 Einwohner. Die Stadt wurde jedoch immer wieder aufgebaut und die Einwohnerzahl stieg allmählich. Bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Olesno/Rosenberg zu einem dynamischen Wirtschafts- und Kulturzentrum im Norden Oberschlesiens. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 war die Stadt jedoch größtenteils zerstört.

Von 1945 bis 1950 gehörten Stadt und Land Olesno zur Woiwodschaft Śląsko-Dąbrowskie, mit der Woiwodschaftsbehörde in Kattowitz. Im Jahre 1950 wurde die Stadt in die Woiwodschaft Oppeln eingegliedert und 1975 in die Woiwodschaft Częstochowa (Tschenstochau). Nach der Verwaltungsreform von 1999 wurde Olesno wieder in die Woiwodschaft Oppeln eingegliedert.

Ring mit Rathaus
Evangelische Kirche

Wappen

Hauptartikel: Wappen von Olesno

Das Wappen der Stadt ist gespalten. Im vorderen Feld zeigt es auf blauem Grund einen halben goldenen Adler. Im hinteren Feld zeigt es auf silbernem Grund eine halbe rote Rose

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Carl Ludwig von Ballestrem (* 19. November 1755; † 27. Juli 1829 in Plawniowitz) - Majoratherr und Montanindustrieller.
  • Hermann Friedberg (*5. Juli 1817; † 2. März 1884) – deutscher Rechtsmediziner
  • David Rosin (*27. Mai 1823; † 31. Dezember 1894) – deutscher jüdischer Theologe
  • Karl von Wallhofen (1831-1894), Reichstagsabgeordneter (Zentrum)
  • Adolf Weissmann (1873–1929) – Musikkritiker
  • Reinhold Saltzwedel (* 23. November 1889; † 2. Dezember 1917) – deutscher Marineoffizier und U-Boot-Kapitän
  • Helmuth von Pannwitz (* 14. Oktober 1898 in Botzanowitz; † 16. Januar 1947) – deutscher General
  • Oswald Lehnich (* 20. Juni 1895; † 23. Mai 1961) – deutscher Politiker, NSDAP
  • Rudolf Bartsch (* 15. September 1929; † 21. Juni 1981) – deutscher Schriftsteller
  • Gerard Rogowski (* 1. Januar 1931) – römisch-katholischer Geistlicher
  • Engelbert Kupka (* 21. Januar 1939) – deutscher Politiker
  • Andrzej Czaja (* 2. Dezember 1963) – Bischof von Oppeln
  • Adam Ledwoń (* 15. Januar 1974; † 11. Juni 2008) – polnisch-deutscher Fußballspieler

Ehrenbürger

  • Prof. Franciszek Kokot
  • Bernhard Jagoda
  • Gerhard Kuss
  • Wolfgang Weidel
  • Ilka Liukas-Fin (2001)
  • Jerzy Mierzwa (2003)

Städtepartnerschaften

Gemeinde

Die Stadt- und Landgemeinde Olesno hat fast 19.000 Einwohner und eine Fläche von 240,8 km², von der 42% mit Wald bedeckt ist. Die Gemeinde gliedert sich neben Olesno in folgende 18 Ortsteile:

  • Bodzanowice (Botzanowitz; 1936–1945: Grunsruh)
  • Borki Małe (Klein Borek; 1936–1945: Heidelsdorf)
  • Borki Wielkie (Groß Borek; 1936–1945: Brückenort)
  • Boroszów (Boroschau; 1936–1945: Alteneichen)
  • Broniec (Bronietz; 1936–1945: Wehrenfelde)
  • Grodzisko (Grötsch)
  • Kolonia Łomnicka (Tellsruh)
  • Kucoby (Kutzoben; 1936–1945: Halden)
  • Leśna (Leschna; 1936–1945: Mühlendorf O.S.)
  • Łomnica (Lomnitz; 1936–1945: Gnadenkirch)
  • Łowoszów (Lowoschau; 1936–1945: Lauschen)
  • Sowczyce (Schoffschütz)
  • Stare Olesno (Alt Rosenberg)
  • Świercze (Schönwald)
  • Wachowice (Wachowitz; 1936–1945: Stoberquell)
  • Wachów (Wachow; 1936–1945: Wallhof)
  • Wojciechów (Albrechtsdorf)
  • Wysoka (Wyssoka; 1936–1945: Lindenhöhe O.S.)

Verweise

Weblinks

 Commons: Olesno – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.

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