- Chamber of Princes
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Die Chamber of Princes (Narendra Mandal; „Kammer der Fürsten“) wurde im Rahmen der Montagu-Chelmsford-Reformen, die im Government of India Act 1919 mündeten, als beratendes Organ in Britisch-Indien geschaffen. Bereits unter den Vizekönigen Lytton, und George Curzon, hatte es Vorschläge gegeben, den Fürsten eine gewisse Mitsprache zu ermöglichen. Diese Vorschläge waren von London abgelehnt worden.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Mitglieder waren alle volljährigen Herrscher indischer Fürstenstaaten, denen das Recht auf elf oder mehr Schuss Salut zugestanden worden war.[1] Aus einer Gruppe von 127 kleineren Herrschern wurden weitere zwölf Mitglieder ausgewählt. Die Arbeit in der Kammer war für die Fürsten der bedeutenderen Staaten wenig attraktiv, da sie Möglichkeiten der direkten Einflussnahme hatten.
Man tagte einmal jährlich. Die konstituierende Sitzung am 8. Feb. 1921, wurde vom Duke of Connaught geleitet. Den Vorsitz führte der Vizekönig, bei dessen Abwesenheit der aus der Mitte der Fürsten gewählte Kanzler. Es galt das Prinzip 1 Staat = 1 Stimme, was über die Jahre zum Rückzug der größten Staaten führte, da sie ihre Interessen nicht hinreichend vertren sahen. Die längste Sitzung, zugleich die mit den meisten Teilnehmern nämlich 60, dauerte 1932 zehn Tage. In der Zwischenzeit wurden die Geschäfte von einem jährlich neu zu wählendem standing committee geführt, dem der Kanzler (chancellor) vorstand.
1930, als der Congress nicht mehr am Runden Tisch zur Verfassungsreform teilnahm, wurde das Standing Committee zum wichtigsten Forum konservativer indischer Interessen, innerhalb des bestehenden kolonialen Systems. Man zerstritt sich jedoch bald über die Zusammensetzung der Indian States Delegation, die nach London gesandt wurde.[2] Die drei Treffen in London verliefen dann auch ergebnislos.
Louis Mountbatten, 1. Vicount Mountbatten of Burma riet in einer Rede vor der Kammer am 20. Juli 1947 den Fürsten Indiens beizutreten. Mit der Unabhängigkeit und Teilung Indiens am 15. August verlor die Kammer ihre Existenzberechtigung. Die letzten Fürstenstaaten wurden bei der administrativen Neugliederung 1956 aufgelöst.
Kanzler
- Ganga Singh, Maharaja von Bikaner: 1921-1926
- Maharaja Adhiraj Bhupinder Singh, Maharaja von Patiala: 1926-1931, 1933
- K. S. Ranjitsinhji, Maharaja von Nawanagar: 1931-1937[3]
- K. S. Digvijaysinhji, Maharaja von Nawanagar: 1937-1944
- Hamidullah Khan, Nawab von Bhopal: 1944-3. Juni 1947 (Rücktritt, da er plante, seinen Staat in die Unabhängigkeit zu führen)
- Maharaja von Patiala, 3. Juni 1947-Ende
Literatur
- R. P. Bhargava; The Chamber of Princes; 1991; ISBN 8172110057
- S. M. Verma, Chamber of Princes, 1921-1947; 1990; ISBN 8185135444
- Barbara N. Ramusack; The Princes of India in the Twilight of Empire: Dissolution of a Patron-client System, 1914–1939; 1978 (Ohio State University Press)
- Einzelnachweise
- ↑ vgl. Liste indischer Fürstenstaaten
- ↑ Ramusack, Barbara; Indian Princes and Their States; (New Cambridge History of India), Kap. 8: "Federation or Integration?"
- ↑ Biographie des Rajas (1930er): Satadru Sen; The Loyal Insurgency: Empire, Identity and K. S. Ranjitsinhji; Manchester 2004
Siehe auch
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