Koh Ker

Koh Ker
13.786944444444104.53583333333
Koh Ker (Kambodscha)
Koh Ker
Koh Ker
Prasat Thom in Koh Ker
Inschrift in Khmerschrift

Koh Ker (Khmer: ប្រាសាទកោះកេរ, auch Chok Gargyar, früher Lingapura; ist eine Tempelanlage des Khmer-Reiches von Angkor im Norden von Kambodscha. Koh Ker liegt etwa 100 Kilometer nordöstlich von Angkor und war während der Herrschaft der Könige Jayavarman IV. und Harshavarman II. zwischen 944 und 968 Hauptstadt dieses Reiches. Es wurden hier auf einem Gebiet von rund 35 Quadratkilometer eine große Anzahl Tempel geschaffen, bevor der Nachfolger Jayavarmans Koh Ker verließ und nach Yashodharapura, Angkor zurückkehrte.

Die ganze Anlage geht auf den Stil von König Indravarman I. zurück, dem Großvater Jayavarmans IV. Es gab eine innere Stadt von etwa 1,4 Quadratkilometern, die von einem Wall umgeben war. Im Zentrum liegt der Prasat Thom, ein aus zwei ummauerten Bereichen bestehender Komplex. Er bildet einen etwa 30 Meter hohen Tempelhügel und erhebt sich über der Ebene und den angrenzenden Wald. Nach dem Aufstieg hat man einen guten Überblick über die Landschaft. Das in den Stein gemeißelte Vogelwesen Garuda bewacht noch immer die Spitze des Hügels. Die östliche Einfriedung von Prasat Thom weist den nach Osten ausgerichteten Eingangsturm (Gopuram) mit kreuzförmigem Grundriss sowie anschließend zwei Strukturen mit mehreren Räumen unbekannter Funktion (manchmal Palast genannt) auf. Man erreicht dann eine weitere innere Einfriedung durch den Prasat Kraham und geht über eine mit einer Nagaschlange geschmückte Brücke über den Graben. Dahinter liegen Bibliotheken und Heiligtümer in Ziegelbauweise, die Lingams beherbergten. Weiter auf dem Weg kommt man erneut an eine Brücke über den Graben durch einen kleinen Gopuram zum großen pyramidenförmigen Haupttempel, der sich siebenstufig erhebt und über eine einzige Treppe bestiegen werden kann. Gleich anschließend liegt außerhalb der beiden Einfriedungen der Rahal, ein etwa 1000 mal 560 Meter großer Baray (Wasserreservoir), der teilweise aus dem Gestein herausgemeißelt worden ist.

Östlich und südlich stehen zahlreiche Tempel (Prasat), von denen viele eine große Linga aufweisen, das Symbol des Hindugottes Shiva. Die Ausflussöffnung für das durch die Linga geheiligte Wasser ist an einem Tempel noch an der Außenwand zu sehen. An anderer Stelle befinden sich drei benachbarte Prasat, die Brahma, Shiva und Vishnu geweiht sind. Die meisten sind von einer Einfriedung umgeben, manche auch von einem Graben. Zu jener Zeit waren die Dächer aus Holz gefertigt, man kann heute noch die Löcher für die Pfähle des Tragwerks sehen.

Die vielen Inschriften von Koh Ker zeigen, wie die Arbeit im Reich organisiert wurde. Eine Inschrift bezeugt, dass Jayavarman IV bereits 921 eine kolossale Linga, die tribhuvanesvara („Herr der Dreiwelt“) errichten ließ. Arbeitskräfte aus vielen Provinzen des Landes wurden mobilisiert, zu deren Versorgung Steuern in Form von Reis erhoben wurden.

Koh Ker liegt etwa drei Autostunden von Siem Reap entfernt. Die Umgegend wurde in den letzten Jahren von Landminen geräumt und Besuchereinrichtungen werden errichtet, doch sind die zahlreichen Tempel teilweise von der Vegetation überwachsen.

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