- Canaiolo nero
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Canaiolo Nero oder einfach nur Canaiolo ist eine alte rote Rebsorte aus Italien. Ihr Anbau beschränkt sich auf Mittelitalien und Sardinien. In den 1990er Jahren lag die bestockte Rebfläche bei 4.306 Hektar.
Als Bestandteil des Chianti ist die Sorte vor allem in der Toskana verbreitet. Weniger häufig ist sie in anderen mittelitalienischen Weinbaugebieten zu finden, so in der Emilia-Romagna und in Umbrien. Zugelassen ist die Rebsorte in den DOC-Weinen Barco Reale di Carmignano, Carmignano, Chianti, Chianti Classico, Colli dell'Etruria Centrale, Colli Etruschi Viterbesi, Colline Lucchesi, Lago di Corbara, Montecarlo, Rosso di Montepulciano, Rosso Orvietano, San Gimignano, Torgiano, Torgiano Rosso Riserva und Vino Nobile di Montepulciano.
In der Regel wird Canaiolo Nero nur als Verschnittpartner ausgebaut, er bringt neben der intensiven Farbe vor allem einen ausgeprägten Duft mit. Sortenrein vinifiziert ist der Wein eher bitter und zu farbintensiv.
In Umbrien gibt es auch eine weiße Variante, Canaiolo Bianco (im Orvieto auch als Drupeggio bekannt). Ohne wirtschaftliche Bedeutung ist die rosa Variante, der Canaiola Rosa.
Siehe auch den Artikel Weinbau in Italien sowie die Liste der Rebsorten.
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen. Sie ist stark wolligweiß behaart, mit leichtem rötlichem Anflug. Die Jungblätter sind wollig behaart und von roter Farbe.
- Die dicken Blätter sind rundlich, mittel bis stark fünflappig. Die Stielbucht ist elliptisch ausgeformt wobei die Enden der Stielbucht überlappen. Das Blatt ist stumpf gezähnt. Die Zähne sind im Vergleich der Rebsorten mittelgroß. Die Blattoberfläche (auch Spreite genannt) ist fein blasig .
- Die walzenförmige Traube ist manchmal geschultert, groß und dichtbeerig. Die rundlichen bis ovalen Beeren sind mittelgroß und von pflaumenartig blauschwarzer Farbe. Die Schale der Beere ist dickhäutig bis mittelstark. Der Saft der Beeren schmeckt leicht würzig.
Die Sorte Canaiolo nero treibt mittelfrüh aus und reift ca. 35 Tage nach dem Gutedel. Sie zählt daher zu den spätreifenden Sorten.
Canaiolo nero ist eine Varietät der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera). Sie besitzt zwittrige Blüten und ist somit selbstfruchtend. Beim Weinbau wird der ökonomische Nachteil vermieden, keinen Ertrag liefernde, männliche Pflanzen anbauen zu müssen.
Synonyme
Die Rebsorte Canaiolo nero ist auch unter folgenden Synonymen bekannt: Caccione Nero, Cacciuna nera, Cagnina, Calabrese, Canaiola, Canaiolo, Canaiolo Borghese, Canaiolo Cascolo, Canaiolo colore, Canaiolo Grosso, Canaiolo nero a raspo rosso, Canaiolo nero commune, Canaiolo nero grosso, Canaiolo nero minuto, Canaiolo Pratese, Canaiolo Romano, Canaiolo Toscano, Canaiuola, Canajolo, Canajolo Lastri, Canajolo Piccolo, Canina, Cannaiola, Tindillaro, Tindilloro, Uva Canaiolo, Uva colore canaiola, Uva dei cani, Uva Donna, Uva Fosca, Uva Grossa, Uva Marchigiana, Uva Merla, Vitis vinifera etrusca
Literatur
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-0123633-18.
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 2. Auflage. Gräfe & Unzer, München, 2003, ISBN 3-7742-0914-6.
Kategorie:- Rote Rebsorte
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