Chromebook

Präsentation des Chromebooks auf der Google I/O Konferenz am 11. Mai 2011

Als Chromebook werden mobile Computer – im speziellen Netbooks – bezeichnet, welche als Betriebssystem Google Chrome OS benutzen.

Anders als bei einem klassischen Laptop rückt dabei die Hardware in den Hintergrund, diese soll bei Chromebooks schnell und einfach austauschbar sein – ohne dass der Anwender seine Software oder Daten verliert. Dafür werden alle Daten und Einstellungen eines Chromebook primär im Internet in einer Cloud gespeichert und online zur Verfügung gestellt.

Damit auf einem Chromebook auch ohne permanente Internetverbindung gearbeitet werden kann, hat Google speziell für diese Art von Notebooks besondere „Offline“-Versionen seiner Software (wie z. B. Google Mail) entwickelt.

Die ersten Chromebooks sind seit dem 15. Juni 2011 in den USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland verfügbar.

Für professionelle Anwender, Behörden und Bildungseinrichtungen werden Chromebooks als kombinierte Hardware und Software as a Service direkt von Google vertrieben. Die Geräte werden für 21 Euro pro Monat an Unternehmen und Behörden vermietet. Bildungseinrichtungen können bereits ab 15 Euro ein Gerät mieten.^[1]

Hard- und Software

Chrome-Notebook Cr-48, experimenteller Vorläufer der Chromebooks

Die ersten Modelle der Chromebooks werden von Samsung und Acer produziert, optional mit UMTS-Unterstützung. Das Chromebook von Samsung wird mit einem 12,1″-Monitor und einer Auflösung von 1280×800 Bildpunkten ausgeliefert, das Acer-Chromebook mit einem 11,6″-Monitor. Beide Versionen werden eine HD-fähige Webcam integrieren, sodass auch die Videokonferenz-Dienste von Google direkt genutzt werden können.

Daneben werden sogenannte stationäre Chromeboxen Anwendungen, nach dem Vorbild des Nettops, angeboten werden.^[2]

Jedes Chromebook hat sowohl ein Trusted Platform Module als auch einen maßgeschneiderten Firmware-Chip.^[3] Dieser Chip wird verwendet um beim Bootvorgang zu überprüfen, ob die Read-Write-Firmware von Google signiert wurde.^[4]

Technische Daten	Samsung[5]	Acer[6]
Bildschirm	12,1 ", matt[7] 300 cd/m²	11,6 "
Auflösung	1280 × 800	1366 × 768
Gewicht	1,48 kg	1,45 kg
Mindestakkulaufzeit	8,5 Stunden	6 Stunden
Akkuladung	8280 mAh[8]	?
Prozessor	Intel Atom N570-Dual-Core-Prozessor[7]
Arbeitsspeicher	2 GB, DDR3[7]	?
Internetanbindung	Dual-Band-WLAN 3G-Weltmodus (optional)
RJ45-Buchse	nicht vorhanden[9]	?
Anschlüsse	2 USB 2.0-Anschlüsse 4-in-1-Steckplatz für Speicherkarte
	Mini-VGA	HDMI
Interner Speicher	16 GB SSD (mSATA)
Sonstiges	kein DVD-Laufwerk und keine Festplatte[10] HD-Webcam mit geräuschunterdrückendem Mikrofon

Vergleich mit herkömmlichen Notebooks

Die Chromebooks sollen niemals länger als acht Sekunden benötigen, bis das Internet genutzt werden kann und die Batterien sollen eine Laufzeit von einem Tag garantieren.^[11]

Der größte Unterschied entsteht durch das Betriebssystem Chrome OS. Das System ist auf den Webbrowser Chrome reduziert worden.^[12] Jede Anwendung soll als Web-App über Chrome aufgerufen werden. Aus diesem Grund muss keine Software installiert werden. Deshalb ist auch das Aktualisieren auf eine neue Version oder das Installieren von Sicherheitsupdates unnötig.

Da auf den Chromebooks nur Webanwendungen zum Einsatz kommen, können trotz beschränkter Hardware auch aufwendige und rechenintensive Anwendunge wie das Schneiden von Videos durchgeführt werden, sofern dieser Service von einem geeigneten Webdienst angeboten wird. Um diese Onlinebearbeitung zu ermöglichen, müssen die Benutzerdaten, also zum Beispiel das Video, allerdings hochgeladen werden.

Kritik

Datenschützer bemängeln, dass Chromebook-Nutzer nicht nur die Kontrolle über ihre Daten, sondern auch über die Programme verlieren. Bei einem Rückzug einer App und einem Sicherheitsleck seien sofort alle Nutzer betroffen.^[10]

Weblinks

• Offizielle Chromebook-Seite
• Offizielle Ankündigung
• Offizieller Blog von Google zum Thema Chrome OS und Chromebook

Einzelnachweise

1. ↑ Google Chromebooks - Kosten für Business & Education. Google.com, 1. August 2011, abgerufen am 31. Oktober 2011. 
2. ↑ Benjamin Weiss: Google zeigt kurz die Samsung Chromebox. 11. Mai 2011, abgerufen am 14. Mai 2011. 
3. ↑ Chromebook security: browsing more securely. Abgerufen am 5. August 2011. 
4. ↑ Firmware Verified Boot Crypto Specification. Abgerufen am 5. August 2011. 
5. ↑ Chromebook - Samsung. Abgerufen am 14. Mai 2011. 
6. ↑ Chromebook - acer. Abgerufen am 14. Mai 2011. 
7. ↑ ^{a b c} Samsungs Chromebook funkt im E-Plus-Netz. Abgerufen am 24. Juni 2011. 
8. ↑ Samsungs Chromebook: interessant, aber unvollständig. Abgerufen am 13. Juni 2011. 
9. ↑ Browser statt Windows. Abgerufen am 15. Juli 2011. 
10. ↑ ^{a b} Notebook à la Google. Die Zeit, S. 2, abgerufen am 14. Mai 2011. 
11. ↑ Google macht nun Jagd auf Microsoft. Die Welt, 13. Mai 2011, abgerufen am 14. Mai 2011. 
12. ↑ Google verspricht Laptop ohne Kopfschmerzen. 12. Mai 2011, abgerufen am 14. Mai 2011.