Come-Together-Cup

Come-Together-Cup
Logo des CTC
Come-Together-Cup 2011 auf der Jahnwiese am RheinEnergieStadion

Der Come–Together–Cup (CTC) ist ein überregionales deutsches Benefiz-Fußballturnier, das jährlich zur Verständigung zwischen homo- und heterosexuellen Menschen für Freizeitsportler veranstaltet wird. Es wird traditionell in Köln ausgetragen und findet in der Regel an Fronleichnam statt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf Initiative von Andreas Stiene und mit ehrenamtlicher Unterstützung, insbesondere der Mitarbeiter von Schwips e.V. (Schwule Initiative für Pflege und Soziales e.V.), sowie von Spielern des „Cream Team Cologne“, der Fußballmannschaft der Männer des schwul-lesbischen Sportclubs SC Janus wurde der erste CTC in einer thematischen Kooperation mit AIDS-Hilfe NRW, Projekt Herzenslust durchgeführt. Das erste CTC-Motto hieß 1995 & 1996 entsprechend „Fußballspielen nach Herzenslust“. 1997 kam das CTC-Frauen-Fußballturnier neu in die Veranstaltungund das Motto änderte sich in „Gemeinsamer geht’s nicht!“.

Auslöser für den CTC war ein Fußballspiel im September 1994, zwischen einer schwulen Fußballmannschaft, dem Cream-Team-Cologne und einer Polizei-Mannschaft (Polizeiauswahl Köln), das der ehemalige Kriminalkommissar Andreas Stiene in Köln-Weiden organisiert hatte. Kernidee ist die Sprachlosigkeit und Diskriminierung, vermeintliche oder auch tatsächliche Gegensätzlichkeiten von Gesellschaftsgruppen zu überwinden und durch Sport aktive Minderheiten-Integration zu betreiben.

Das Turnier wurde erstmalig 1995 auf den Kölner Jahnwiesen unweit des Müngersdorfer Stadions ausgetragen. Zehn Mannschaften spielten vor etwa 900 Zuschauern, bei freiem Eintritt. Das Teilnehmerfeld bestand aus Betriebsfussballteams und Hobbymannschaften verschiedener Gesellschaftsbereiche.

Schirmherr der Veranstaltung ist seit Beginn des Turniers der ehemalige Kölner Polizeipräsident, Regierungspräsident und aktuelle Oberbürgermeister Jürgen Roters. Die Veranstaltung ist seit 1995 jedes Jahr kontinuierlich größer geworden. Die Integration von Frauen-Teams ab 1997 und das zunehmende Medieninteresse sorgten unter anderem für eine Steigerung auf circa 50 Mannschaften (30 Männer- und 20 Frauenteams).[1]

Insgesamt kamen somit bisher zu den 15 CTCs über 162.000 Besucher; im Jahr 2010 sahen sich über 22.000 Besucher die Veranstaltung an. In Köln wurden inzwischen über 115.000,- EUR an Benefizerlösen für verschiedene soziale Projekte erzielt.[2][3]

Seit 2005 ist Lizenznehmer und Veranstalter das Sozialwerk für Lesben und Schwule e.V. mit seinem beiden Einrichtungen, dem Beratungszenrum RUBICON und den Jugendzentrum anyway.

Ende 2009 erhielt der Come-Together-Cup einen dauerhaften Platz im Deutschen Sport & Olympia Museum (DSOM). Der Ausstellungs-Sportspind (der u.a. den CTC-Pokal, einen unterschriebenen Promispiel-Fußball, Plakate, Fotos und die Zuschauerentwicklung zeigt), befindet sich im Museumsbereich Ehrenrunde.

Rahmenprogramm

Am Spielfeldrand präsentieren sich lokale Gruppen aus der schwul-lesbischen Szene. Eine Tombola und ehrenamtlich verkaufte, gastronomische Angebote sorgen für weitere Einnahmen, die sozialen Einrichtungen und Institutionen zugute kommen. Benefizbegünstigte und gleichzeitig Veranstalter waren von 1995 bis 2004 Schwips e.V + Checkpoint, 2 soziale Community-Einrichtungen. Vor und nach dem eigentlichen Fußballturnier finden zunehmend Veranstaltungen und Feierlichkeiten im Rahmenprogramm statt. Seit einigen Jahren wird zu Partys auf einem Beachsoccer/Beachvolleyball-Gelände mit Strandbar und Biergarten, direkt zwischen dem Bundesligastadion und den Jahnwiesen geladen. Ein Showprogramm am Spielfeldrand und das traditionelle nachmittägliche Match zwischen Prominenten-Fußballmannschaften sind weitere Programmpunkte, die über den ganzen Tag hinweg für regen Zulauf sorgen.

Seit 2004 wird „Das Come Together HERZ“ als Preis für Ehrenamtler, an Alltagshelden für vorbildhaftes, integratives Verhalten im Alltag verliehen. Die Auszeichnung wird durch die 1. Bürgermeisterin Kölns Elfi Scho-Antwerpes übergeben.

Die bisherigen Preisträger waren:

  • 2011 Jugendprojekt „dachloW“ Weidenpesch[4]
  • 2010 Familie Borgers aus Bad Kreuznach (u.a. 10 Jahre Tschernobylhilfe Belarus)
  • 2009 Dr. Ali Kemal Gün (u.a. Runder Tisch für Integration - Köln)
  • 2008 Köln kickt (Integratives Jugendfußballprojekt)
  • 2007 Mbuwa Mews (Jugendhilfe Afrika 2000 e.V.)
  • 2006 Uwe Görke (HIV/AIDS-Privataktivist)
  • 2005 Gerlinde Jordan (Begegnungszentrum Finkenberg)
  • 2004 Martien van Bergen (Ceno - Centrum zur nachberuflichen Orientierung)

Ableger und überregionales Engagement

Die Veranstaltung wird ehrenamtlich organisiert und kommt völlig ohne öffentliche Mittel oder Zuschüsse aus.

2005 wurde ein Ableger des CTC in Berlin organisiert - hier sind gemeinsame Lizenznehmer, Veranstalter und Benefizbegünstigte des ebenfalls ehrenamtlichen Turnierkonzeptes, die Lesbenberatung und die Schwulenberatung Berlin. Von 2006 bis 2008 fand ebenfalls ein Come-Together-Cup in Essen in Kooperation mit der AIDS-Hilfe Essen statt. Ein „Roll Out bzw. eine Übertragung“ der Idee in weitere Städte ist angedacht.

Um den Kampf gegen Homophobie im Fußball auch überregional zu stärken, arbeitet das freiwillige Organisationsteam des CTC mit der EGLSF (European Gay & Lesbian Sport Federation), den QFF (Queer Football Fanclubs) und dem Deutschen-Fußball-Bund (DFB) zusammen. Auf einem gemeinsamen Workshop im Februar 2009 wurde ein 12-Punkte-Plan entwickelt und mit der Umsetzung begonnen.[5]

Einzelnachweise

  1. Beispielhafte Darstellung der Teilnehmermannschaften und Ergebnisse von 2008
  2. come-together-cup.de: Zahlen und Fakten zum Kölner Come-Together-Cup
  3. Rekorde auf den Jahnwiesen; Kölner Stadtanzeiger, 4. Juni 2010
  4. Das Come-Together-HERZ 2011. Come-Together-Cup, abgerufen am 5. Juni 2011.
  5. amballbleiben.org: 12 Punkte Plan: Fussball gegen Rassismus und Diskriminierung

Weblinks

 Commons: Come-Together-Cup – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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