- Beachsoccer
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Beachsoccer ist eine Abwandlung des Fußballspiels. Diese Sportart wird, ähnlich wie Beachvolleyball, auf Sand oder auf einem Sandstrand ausgetragen. Seit 1998 gibt es eine internationale Profiliga, in der bekannte ehemalige Profifußballer, unter anderem Eric Cantona oder die brasilianischen Nationalspieler Romario, Junior und Zico, mitspielten.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Die Sportart entstand in den Küstenregionen Brasiliens gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Anfangs waren es europäische Seeleute, die auf ihren Landgängen im Sand Fußball spielten. Diese Partien liefen noch völlig ohne brasilianische Beteiligung ab, von den begeisterten Zuschauern mal abgesehen.
Der Fußball am Strand war und ist in Brasilien fester Bestandteil der Freizeitgestaltung. An selbiger Stelle fanden 1957 die ersten offiziellen Beachsoccer-Turniere statt. Seitdem werden dort auch regelmäßig professionelle Turniere durchgeführt, die mit der Premiere der inoffiziellen Weltmeisterschaft 1995 einen zwischenzeitigen Höhepunkt hatte. Von der Copacabana hat sich Beachsoccer anfangs nur auf die USA, dann aber sehr schnell auf die restliche Welt ausgedehnt.
Federführend war dabei unter anderem die von Giancarlo Signorini 1992 gegründete „Beach Soccer Company“, die das Konzept für die Veranstaltungen entwickelte und die „Pro Beach Soccer Series“ ins Leben rief. Noch im gleichen Jahr fand am Will Rogers Beach in Los Angeles ein Probeturnier statt, das erheblichen Zuspruch bei den Zuschauern fand. Dieser Erfolg veranlasste Signorini, auch andernorts ähnliche Events durchführen zu lassen. In Miami, Florida wurde 1993 ein international besetztes Turnier veranstaltet, bei dem 6.000 Zuschauer kamen und das zusätzlich das amerikanische Fernsehpublikum begeisterte. 1995 begann die weltweite Vermarktung von Beachsoccer, in dem parallel zur Fußballweltmeisterschaft ein Turnier in Los Angeles durchgeführt wurde. Schon zwei Jahre später entwickelte sich die Beachsoccerszene rund um den Globus, so wurde u. a. in Frankreich, England, Spanien, Belgien sowie Malaysia und Argentinien gespielt. Mit der Gründung der „European Pro BeachSoccer League“ 1998 hatte Beachsoccer den Durchbruch in Europa geschafft.
Verantwortlich für die Organisation der Weltmeisterschaften, aber auch für die Austragung der europäischen Beachsoccer-Turniere ist die Vereinigung „Beach Soccer World Wide“ (BSWW), die aus der „Beach Soccer Company“ und der „Octagon Koch Tavares“ entstand. Mit Anerkennung durch die FIFA veranstaltet die BSWW Spielserien in mehr als 60 Ländern. Der größte Erfolg für die BSWW war zu dem Zeitpunkt auch schon abzusehen. Im Mai 2005 wurde unter der Schirmherrschaft der FIFA die erste „FIFA Beachsoccer-Fußball-Weltmeisterschaft“ am Strand der Copacabana in Rio de Janeiro ausgetragen.
Regeln
Das Spiel wird von zwei Mannschaften mit je fünf Spielern (4 Feldspieler + 1 Torwart) bestritten. Weiterhin gibt es drei bis maximal fünf Ergänzungsspieler.
Die Spieler dürfen keine Ausrüstung tragen, die andere Spieler verletzen könnte. Die Kleidung besteht aus einer Hose und einem Trikot. Gespielt wird barfuß auf der Sandfläche - lediglich elastische Fuß- oder Knöchelbandagen sind gestattet.
Das Spiel besteht aus drei Perioden mit jeweils zwölf Spielminuten. Nach jeder Spielperiode wird die Seite gewechselt. Sollte das Spiel unentschieden sein, folgt eine Verlängerung mit einer Dauer von drei Minuten. Wenn auch die Verlängerung unentschieden endet, gibt es ein Penaltyschießen.
Um das Spiel schnell zu halten, gibt es eine 5-Sekunden-Regel für die Ausführung von Standardsituationen (Ecken, Einwurf, Einkick, Freistoß, Strafstoß, Abwurf). Diese fünf Sekunden werden von den Schiedsrichtern angezeigt.
Bei einem Freistoß darf keine Mauer gebildet werden; d. h. beim Ausführen des Freistoßes darf sich zwischen dem Tor und dem ruhenden Ball kein Spieler der gegnerischen Mannschaft befinden. Der gefoulte Spieler muss den Freistoß/Strafstoß selber ausführen.
Der Torwart darf einen Ball mit der Hand aufnehmen, auch wenn er vom eigenen Spieler zurückgespielt wurde. Dies darf er aber nur 1x pro Ballbesitz seiner Mannschaft. Er darf den Ball erst dann wieder mit der Hand aufnehmen, wenn ein gegnerischer Spieler den Ball berührt hat.
Wird der Ball in der Halle an die Decke gespielt, erhält die andere Mannschaft einen Freistoß an der Mittellinie.
Beim Anstoß müssen alle Spieler der gegnerischen Mannschaft mindestens 5 Meter Abstand vom Ball halten.
Internationale Meisterschaften
- Euro-Beachsoccer-League (EBSL) - Europäische Beachsoccer-Profiliga (jährlich Juli-August)
- Euro-Beachsoccer-Cup (EBSL) - Europameistschaft (jährlich, Mai)
- FIFA-Beachsoccer-Weltmeisterschaft - Weltmeisterschaft (alle 2 Jahre)
- European-Beachsoccer-Championship - Beachsoccer-Amateurturnier(jährlich, Mai, Juni, September und Oktober)
- CAF Beach Soccer Championship - Afrikanische Beachsoccer-Meisterschaft
Weltmeisterschaften
Seit 1995 wird die Beachsoccer-Weltmeisterschaft ausgetragen. Austragungsland war bis 2007 immer Brasilien. Im Juli 2008 hieß der Austragungsort Marseille (Frankreich). Eurosport und Eurosport 2 haben alle 32 Spiele live übertragen. Die Weltmeisterschaft 2009 fand im November in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) statt. Die VAE waren als Gastgeber automatisch für die Endrunde spielberechtigt.
Übersicht der Weltmeister:
Jahr Weltmeister 2. Platz 3. Platz 1995
Brasilien
USA
England1996
Brasilien
Uruguay
Italien1997
Brasilien
Uruguay
Italien1998
Brasilien
Frankreich
Uruguay1999
Brasilien
Portugal
Uruguay2000
Brasilien
Peru
Spanien2001
Portugal
Frankreich
Argentinien2002
Brasilien
Portugal
Uruguay2003
Brasilien
Spanien
Portugal2004
Brasilien
Spanien
Portugal2005
Frankreich
Portugal
Brasilien2006
Brasilien
Uruguay
Frankreich2007
Brasilien
Mexiko
Uruguay2008
Brasilien
Italien
Portugal2009
Brasilien
Schweiz
Portugal2011
Russland
Brasilien
PortugalEuro-Beachsoccer-Cup
Der Euro-Beachsoccer-Cup wird nur einmal jährlich ausgetragen und ist die offizielle Beachsoccer-Europameisterschaft. Für den Euro-Beachsoccer-Cup qualifizieren sich jeweils die besten sieben Nationen der Europaliga des Vorjahres sowie der Gastgeber.
Jahr Austragungsort Europameister 2. Platz 3. Platz 1998 Syrakus,
Italien
Portugal
Spanien
Italien1999 Alicante,
Spanien
Spanien
Portugal
Frankreich2001 Maspalomas,
Spanien
Portugal
Spanien
Italien2002 Barcelona,
Spanien
Portugal
Spanien
England2003 Liège,
Belgien
Portugal
Frankreich
Spanien2004 Lissabon,
Portugal
Portugal
Spanien
Frankreich2005 Moskau,
Russland
Schweiz
Russland
Portugal2006 Neapel,
Italien
Portugal
Frankreich
Italien2007 Tarragona,
Spanien
Ukraine
Frankreich
Portugal2008 Baku,
Azerbaijan
Spanien
Schweiz
Aserbaidschan2009 Rom,
Italien
Spanien
Schweiz
PortugalNationale Meisterschaften
DBSV German Beach Soccer Masters
Da der Deutsche Fußball-Bund keine eigenen Meisterschaften austrägt, wurde 2001 der Deutsche Beachsoccer-Verband (DBSV) gegründet. Seit 2002 organisiert der DBSV eine nationale Meisterschaft. Auf regionalen Turnieren können sich die besten Teams für das Finalturnier qualifizieren.
- Herren
- Sieger 2002: BSC Turbine Köln e. V. (Finalturnier Velten)
- Sieger 2003: BSC Turbine Köln e. V. (Finalturnier Gelsenkirchen)
- Sieger 2004: Dreamcatcher Braunschweig (Finalturnier Kiel)
- Sieger 2005: Uniao Brasil München e. V. (Finalturnier Neuss)
- Sieger 2006: Uniao Brasil München e. V. (Finalturnier Krefeld)
- Sieger 2007: Uniao Brasil München e. V. (Finalturnier Hilden)
- Sieger 2008: Uniao Brasil München e. V. (Finalturnier Wadgassen)
- Sieger 2009: Lords of the Ball Ibbenbüren (Finalturnier Köln)
- Sieger 2010: Rio de Cologne (Finalturnier Köln)
- Sieger 2011: Das Wunder von Bernd (Finalturnier Bosen)
- Frauen
- Sieger 2008: Pritzwalk Bulls e. V. (Finalturnier Wadgassen)
- Sieger 2009: SRS Pro Sportler (Finalturnier Köln)
- Sieger 2010: SRS Pro Sportler (Finalturnier Köln)
- Sieger 2011: Chemnitzer FC (Finalturnier Bosen)
Österreichisches Beachsoccer-Masters
- Sieger 2000: Gasthof Lippiwirt
- Sieger 2001: Weißes Ballett
- Sieger 2002: Flaschenclub
- Sieger 2003: USZ Lippiwirt
- Sieger 2004: Stella Rossa tipp3
- Sieger 2005: Ankick Team
Swiss-Beachsoccer-League
Die Swiss-Beachsoccer-League wurde am 10. April 2006 in Bern gegründet und startete mit zehn Teams aus der ganzen Schweiz in die erste Saison. Während sechs Wochenenden wurde um Siege und Punkte gekämpft und der erste Schweizermeister am Finalwochenende im Zürcher Hauptbahnhof gekürt. Die Liga wurde ins Leben gerufen, weil viele Beachsoccer-Vereine den Wunsch geäussert haben, Beachsoccer auf einem höheren und seriöseren Niveau spielen zu wollen.
In der Swiss-Beachsoccer-League wird nach den offiziellen internationalen Regeln gespielt und es sind nur lizenzierte Spieler zugelassen. Die Spieltage finden während den Sommermonaten statt.
Nationalteam
Die besten Beachsoccer-Spieler der Schweiz spielen das ganze Jahr in der Schweizer Nationalmannschaft. Größter Erfolg bis dato ist der Gewinn des Europameistertitels im Jahr 2005 in Moskau (Russland). Großartiges hat Dejan Stankovic, Nationalspieler und Mitglied des GE-Money-Bank-Beachsoccer-Förderprogrammes, in der abgelaufenen Saison erreicht: Dejan hatte in der EBSL die meisten Tore erzielt (BEST SCORER EBSL 2007) und wurde von einer Fachjury zum besten Spieler Europas gewählt (MVP - Most Valuable Player). Dies vor FIFA Beachsoccer Player of the Year Madjer (Portugal) oder dem ehemaligen Beachsoccer-Weltfussballer Amarelle (Spanien).
Aktueller Kader: Nico Jung (Torwart) Valentin Jaeggy (Torwart) Moritz Jaeggy (Verteidiger) Davor Ivcevic (Verteidiger) Stephan Meier (Läufer)¨ Stephan Leu (Läufer) Kaspar Jaeggy (Läufer) Sandro Spaccarotella (Läufer) Angelo Schirinzi (Stürmer) Dejan Stankovic (Stürmer)
Weblinks
Kategorien:- Beachsport
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