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Contao (früher TYPOlight)
browserbasiertes Content-Management-SystemBasisdaten Entwickler Leo Feyer Aktuelle Version 2.10.3
(7. November 2011)Betriebssystem plattformunabhängig Programmiersprache PHP Kategorie Web-Content-Management-System Lizenz LGPL (Freie Software) Deutschsprachig ja www.contao.org Contao (früher TYPOlight) ist ein freies Content-Management-System (CMS) für mittlere bis große Websites. Es erschien 2004 erstmals und kann einen wachsenden Anwenderkreis vorweisen. Contao ist eine komplett eigene Entwicklung und keine Abspaltung oder Unterversion eines anderen Open-Source-CMS.
Das System kann über Extensions erweitert werden. Aktuell gibt es über 320 Erweiterungen, wobei viele Funktionen direkt in Contao integriert sind. Das hat Stabilitäts- und Sicherheitsvorteile, etwa bei Aktualisierungen.
Beim Packt Publishing Award 2007[1] wurde Contao in der Kategorie der „meistversprechenden Content Management Systeme“ nominiert und mit dem zweiten Rang ausgezeichnet.
Mit der Veröffentlichung der Vorabversion 2.9. RC1 am 6. Juni 2010 wurde TYPOlight in Contao umbenannt. Der Entwickler Leo Feyer begründete diesen Schritt damit, dass TYPOlight oft fälschlicherweise mit dem CMS TYPO3 in Verbindung gebracht wurde und dass der Zusatz „light“ dahingehend missverstanden wurde, dass das CMS nur für kleine Projekte geeignet sei.[2]
Inhaltsverzeichnis
Funktionsumfang
Contao bietet dem Anwender folgende Funktionen:
- Barrierefreie Ausgabe (XHTML strict oder HTML5)
- Generierung von suchmaschinenfreundlichen URLs, dynamischer Seitentitel und vollständiger META-Angaben
- browserübergreifendes CSS-Framework
- Verwendung von Ajax- und Web 2.0-Technik
- integrierter Dateimanager, Suchmaschine und Formulargenerator
- mehrsprachiges benutzerfreundliches Backend (ca. 40 Sprachen), basierend auf Templates
- Frontend-Ausgabe 100 % vorlagenbasierend
- Versionsverwaltung, Revisionen und Funktion um Änderungen rückgängig zu machen
- mehrsprachige Dokumentation
- Unterstützung mehrerer Sprachen mittels UTF-8-Codierung
- Live-Update-Funktion (Kern aktualisiert sich per Knopfdruck) (optionales, kostenpflichtiges Feature).
Gestaltungsmöglichkeiten
- Module: Bereitstellung und Konfiguration von vorhandenen Frontend-Modulen oder Erweiterungen von Drittanbietern. Frontend-Module sind zum Beispiel Gästebücher, Anmeldeseiten, Menüelemente, Nachrichten, Suchfelder etc.
- Stylesheets: Individuelle Gestaltung von Seiteninhalten durch die Verwendung von Cascading Style Sheets (CSS)
- Seitenlayouts: Definitionen der inhaltlichen Aufteilung von Webseiten (Anzahl und Position der verwendeten Inhaltselemente wie Textspalten, Kopfzeile, Fußzeile; Anzahl und Position der in der Seite verwendeten Module etc.)
- Seitenstruktur: Erweiterung/Veränderung der Seitenstruktur der Website und der Eigenschaften einzelner Seiten (wie zum Beispiel Sprache, Sichtbarkeit etc.)
- Templates: Vorkonfigurierte HTML-Seitenvorlagen, die sogenannte Bereichsvorlagen (zum Beispiel $this->header) beinhalten können, die dann in den Seitenlayouts mit Frontend-Modulen befüllt werden.
- Insert-Tags: Insert-Tags sind Platzhalter (zum Beispiel {{date}} für das aktuelle Datum), die bei der Ausgabe einer Seite durch bestimmte Werte ersetzt werden. Sie können in Templates oder auch in Modulen verwendet werden. Die Insert-Tags orientieren sich an der in MediaWiki verwendeten Vorlagensyntax.
- PHP: Contao kann mit Hilfe der Skriptsprache PHP um zusätzliche Frontend- oder Backend-Module erweitert oder in seiner Funktionalität angepasst werden. Seit September 2008 gibt es ein offizielles „Contao Extension Repository“, in dem alle verfügbaren Erweiterungen zentral zusammengefasst sind.
- Hooks: Hooks sind Schnittstellen zu allen wichtigen Contao-Grundfunktionen, über die Entwickler eigene Anpassungen und Erweiterungen am System vornehmen können, ohne Änderungen am Contao-Kern durchführen zu müssen.
Suchmaschinenfreundlichkeit
Möchte man Webseiten erstellen, die für die Crawling-Technik der heutigen modernen Suchmaschinen besonders geeignet sind, bietet Contao die hierzu notwendigen Einstellmöglichkeiten:
- Metaangaben – Schlüsselwörter und Beschreibungs-Tags können für jede Seite separat angegeben werden. Die Integration eigener Metaangaben ist möglich.
- Seitentitel – können für jede Seite definiert werden. Titel des Projektes und der Seite stehen als eigene Variablen zur Verfügung.
- Robot Tags – Seiten können von der Indexierung explizit ausgeschlossen werden. Das Indexwort, follow-tag kann durch eine PHP-Bedingung integriert werden.
- URLs – Contao bietet das Umschreiben der vom System generierten URLs in ein suchmaschinenfreundliches Format. Wahlweise geschieht dies auch per mod_rewrite. Für URLs mit mehr als einer logischen Verzeichnistiefe wie beispielsweise kontakt/ansprechpartner.html wird allerdings eine Extension (bspw. folderurl) benötigt.
- Code – Das System liefert barrierefreien und standardkonformen Code. Ein tabellenloses Design ist umgesetzt.
- Sitemap – Es kann automatisiert eine Sitemap, zum Beispiel zur Übergabe an große Suchmaschinen generiert werden.
- Analyse – Es existiert im Backend zudem ein Feld, das eine Google-Analytics-Kennung aufnimmt. Damit erfolgt eine automatisierte Ausgabe des benötigten Codes für dieses Tool an der richtigen Stelle im Quelltext der Seite.
Kritik
Das Kernsystem von Contao wird von nur einem Entwickler erstellt, was für eine nachhaltige Weiterentwicklung kritisch sein kann. Wie der Autor von Contao mehrfach bestätigte, wird sich an der Ein-Entwickler-Strategie nichts ändern.[3] Im Sommer 2011 wurde jedoch eine offizielle Arbeitsgruppe "Core-Entwicklung" vorgestellt, die nun direkt durch Bereitstellung von Patches oder neuen Features die Entwicklung des Contao-Kerns unterstützt.[4]
Der Prozess der Entwicklung des Kernsystems wurde inzwischen dahingehend geöffnet, dass ein öffentliches Projektarchiv[5] (Repository) eingerichtet wurde. Engagierte Entwickler aus der Community können dadurch Änderungen am Kernsystem in den Zwischenschritten zeitnah nachvollziehen, überprüfen und dazu Hinweise/Anregungen im Ticketsystem[6] hinterlassen.
Für die Entwicklung von inoffiziellen Erweiterungen stehen mehrere Entwickler zur Verfügung.
Literatur
Bücher
- Leo Feyer: Das offizielle Contao-Handbuch. Der Leitfaden für Anwender, Administratoren und Entwicklung. Addison-Wesley, München u. a. 2010, ISBN 978-3-8273-3014-7.
- Thomas Weitzel: Mit Contao Webseiten erfolgreich gestalten: Konzeption, Umsetzung, Beispielprojekte. Addison-Wesley, München u. a. 2010, ISBN 978-3-8273-2892-2.
- Nina Gerling: Contao für Redakteure. Inhalte editieren und verwalten mit dem Open-Source-CMS. Addison-Wesley, München u. a. 2010, ISBN 978-3-8273-2893-9.
- Anne-Kathrin Merz: Contao - Das umfassende Praxisbuch. mitp, 2010, ISBN 978-3-8266-5532-6.
- Peter Müller: Websites erstellen mit Contao. Galileo Computing, 2010, ISBN 978-3-8362-1651-7.
- Thomas Reindlmeier: Contao - Webseiten clever gestalten. KnowWare, Osnabrück, 2010, ISBN 978-8-7913-6493-8.
Videotrainings
- Michael Herzog: Webseiten erstellen mit TYPOlight. Auch aktuell zu Contao (DVD-ROM). Galileo Press, Bonn Mai 2010, ISBN 978-3-8362-1636-4.
- Harry Boldt: Contao - Dynamische Websites mit dem Open Source CMS (DVD-ROM). Addison Wesley, München 2011, ISBN 978-3-8273-6335-0.
Weblinks
- Offizielle Contao-Homepage (Deutsch/Englisch)
- Offizielles Contao-Forum (Deutsch)
- Online-Handbuch für Contao-Redakteure (Deutsch)
- Ausführlicher Podcast mit zwei Contao-Lehrbuchautoren: Technikwürze 173 (Deutsch)
- Contao Community Dokumentation
Einzelnachweise
Kategorien:- Freies Web-Content-Management-System
- Skriptsprache PHP
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