Content-Management-System

Content-Management-System

Ein Content-Management-System (kurz: CMS, übersetzt: Inhaltsverwaltungssystem) ist ein System zur gemeinschaftlichen Erstellung, Bearbeitung und Organisation von Inhalten. Diese können aus Text- und Multimedia-Dokumenten bestehen. Ein Autor kann ein solches System in den meisten Fällen ohne Programmier- oder HTML-Kenntnisse bedienen. Der darzustellende Informationsgehalt wird in diesem Zusammenhang als Content (Inhalt) bezeichnet.

Zu den bekanntesten Open-Source-CMS zählen Joomla, Drupal, TYPO3 und Wordpress.[1] Wordpress und Joomla sind derzeit die meistverwendeten.[2] Von zahlreichen Behörden der deutschen Bundesregierung (z.B. Bundesverwaltungsamt, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Ministerien) wird der Government Site Builder (GSB) zur Pflege ihrer Onlineauftritte eingesetzt.

Für Systeme oder Module, die ausschließlich Web-Anwendungen dienen, wird der Begriff Web-Content-Management-System oder WCMS verwendet. Damit wird der Unterschied zu jenen Systemen etwa im Verlagsbereich verdeutlicht, die neben dem Web auch andere Ausgabemedien bedienen, etwa Print oder Radio. Web-Content-Management kann auch als eine Komponente im Enterprise-Content-Management gesehen werden.

Aufbauschema eines CMS

Besonderer Wert wird bei CMS auf eine medienneutrale Datenhaltung gelegt. So kann ein Inhalt auf Wunsch beispielsweise als PDF- oder als HTML-Dokument abrufbar sein; die Formate werden gegebenenfalls erst bei der Abfrage aus der Datenbank generiert. Je nach Anwendung kann auch eine Rechteverwaltung zum Einsatz kommen.

Eine Anwendung von CM-Systemen im Medienbereich ist ein Redaktionssystem.

Inhaltsverzeichnis

Klassifizierung

Dynamik und Statik

CM-Systeme unterscheiden sich in der Art der Auslieferung der erstellten Seiten an den Nutzer:

Volldynamische Systeme

Volldynamische Systeme erzeugen angeforderte Dokumente bei jedem Aufruf dynamisch neu, das heißt Vorlagen und Inhalte werden erst bei Abruf Interpretiert bzw. zusammengeführt und ausgegeben. Vorteile: Die Seite ist immer "aktuell"; eine Personalisierung für den Surfer ist in der Regel sehr einfach oder sogar bereits vorhanden. Nachteile: Die Berechnung kann unter Last eines großen Besucherandrangs zu einer verzögerten Auslieferung der Seiten oder bei mangelhafter Ausstattung/Konfiguration an Rechenkapazität im Verhältnis zur Anzahl gleichzeitig bedienter Nutzer zur Serverüberlastung und im Extremfall zum Systemstillstand führen.

Statische Systeme

Statische Systeme erzeugen die einzelnen Webseiten aus den Vorlagen und Inhalten als statisch abgelegte Datei im Dateisystem oder ggf. in einer Datenbank. Als Endprodukt erhält man somit Dokumente, die keinerlei Interpretation seitens einer Servertechnologie wie z.B. ASP, JSP oder PHP mehr benötigen und daher direkt durch den Webserver ausgegeben werden können, was sich in der Ausgabegeschwindigkeit zeigt. Dies hat den Vorteil, dass selbst einfachere Webhosting-Produkte als Basis ausreichend sein können. Nachteil kann sein, dass möglicherweise gewachsene Anforderungen durch größere Komplexität in Verbindung mit dem Wunsch nach sehr kurzen Aktualisierungszyklen ein solches System als ungeeignet entpuppen. Rein statische Systeme bilden den historischen Ursprung der CMS und werden nur noch selten eingesetzt.

Hybride Systeme

Hybride Systeme kombinieren die Vorteile der statischen und der volldynamischen Seitenerzeugung. Lediglich die Inhalte, die dynamisch aus einer Datenbank generiert werden müssen (z. B. News, Suchabfragen, personalisierte Inhalte oder Shopdaten), werden zur Laufzeit aus der Datenbank ausgelesen. Alle anderen Inhalte, die nicht laufend Änderungen unterzogen werden (wie etwa das Seitengerüst, die Navigation, aber auch bestimmte Texte und Bilder), liegen statisch vor.

Halbstatische Systeme

Halbstatische Systeme generieren den Inhalt so, dass dieser statisch ist, aber gleichzeitig auch dynamisch, d. h. es werden alle Daten direkt in statisch generierten Dateien gespeichert, die dann bei Abruf sofort ausgegeben werden. Die dynamischen Inhalte werden dann generiert, wenn ein Code in der Programmsprache in die Datei eingebunden wird oder einzelne Datensätze geändert beziehungsweise neu angelegt werden.

Anforderungen/Funktionsumfang

An Content-Management-Systeme werden eine Reihe von typischen Anforderungen gestellt:

  • Unterstützung eines Publishing-Prozesses, an dem sich mehrere Personen mit verschiedenen Aufgaben beteiligen, z. B. Autoren, Editoren und Webmaster, die Inhalte erzeugen, genehmigen oder freischalten
  • Dementsprechend eine Vorschau neuer Inhalte, bevor diese freigeschaltet werden (Überprüfung)
  • Optional: Speicherung von Inhalten vor deren Änderung und die Rückführung dieser Inhalte (Versionierung)
  • Vorlagenbereitstellung für verschiedene Typen von Einzelseiten oder Web-Sites (Site-Templates)
  • Content-Life-Cycle-Management, um z. B. Inhalte zeitlich begrenzt zu veröffentlichen oder zu archivieren.
  • Zielgruppengerechte Darstellung von Inhalten. Siehe dazu z. B. Barrierefreiheit
  • Einbindung externer Datenquellen und externer Informationsdienste.
  • Modulare Erweiterbarkeit

Siehe auch

Literatur

  • Markus Nix (Hrsg.): Web Content Management. CMS verstehen und auswählen. S&S Pockets, 2005, ISBN 3-935042-64-7.
  • Jörg Dennis Krüger, Matthias Kopp: Web Content managen. Professioneller Einsatz von Content-Management-System. Markt & Technik, 2002, ISBN 3-8272-6002-7.
  • Stefan Mintert: „Marktübersicht Web-CMS: Unteilbares“. In: ix, August 2010, S. 104–109. (Linkliste online)
  • Stefan Spörrer: Content Management Systeme: Begriffsstruktur und Praxisbeispiel. Kölner Wissenschaftsverlag, 2009, ISBN 3937404740.

Weblinks

 Commons: Content-Management-Systeme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Google Trends
  2. Usage of content management systems for websites

Wikimedia Foundation.

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