- Cornelia Hesse-Honegger
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Cornelia Hesse-Honegger (* 29. November 1944 in Zürich) ist eine Schweizer Bildende Künstlerin, Naturwissenschaftliche Zeichnerin und Wissenskünstlerin. Ihre Insekten-Bilder werden international in Museen und Galerien ausgestellt. Hesse-Honegger bewegt sich im Grenzbereich zwischen Kunst und Wissenschaft und will Insekten als Zeugnisse einer schönen und zugleich bedrohten Lebenswelt darstellen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Cornelia Hesse-Honegger wurde geboren als Tochter von Warja Lavater und Gottfried Honegger. Sie arbeitete 25 Jahren lang für das Zoologische Institut der Universität Zürich.
Künstlerisches und Wissenschaftliches Werk
Ab 1967 malte Cornelia Hesse-Honegger mutierte Frucht- und Stubenfliegen, die im Labor vergiftet oder bestrahlt worden waren, um Mutationen zu erzeugen. Sie wurden für sie «zu Prototypen, zu Visionen einer zukünftigen menschgemachten Naturform. 1968 malte ich die erste Wanze Heteroptera, weil ich sie sie schön fand.»[1]
Seit diesen ersten Begegnungen mit Insekten und der künstlerischen Auseinandersetngen mit ihnen sammelt sie Insekten in verschiedenen Biotopen und malt sie. 1987, ein Jahr nach dem Unfall von Tschernobyl, begann sie damit, systematisch Wanzen zu sammeln. Sie sammelte in Gebieten, die von der Wolke von Tschernobyl radioaktiv verseucht worden waren und im Umfeld von Atomanlagen. Die gesammelten über 16 000 Insekten untersuche sie mit Hilfe von Binokularlaren. Dabei unterschied sie zwischen «morphologischen Schäden» und «allen Schäden». Zu den morphologische Schäden zählen Deformationen am Körper wie ungleichlange Flügel, fehlendes Segment im Fühler oder kürzerer Fühler oder zusammengewachsene oder deformierte Abdominalsegmente, asymmetrischer Thorax, oder Deformationen an Beinen und Füssen. In der Kategorie «Alle Schäden» dokumentiert sie morphologischen Schäden, sowie dunkle Flecken, Pigmentveränderungen, Löcher, Fehlbildungen des Materials (Chitin). Die Schädigungsrate in allen untersuchten Gebieten beträgt nach ihren Angaben bei «morphologischen Schäden» 22 Prozent, bei «allen Schäden» 30 Prozent. Um die Schäden vergleichen zu können, sammle sie per Untersuchungsstandort 50 oder 65 Wanzen. Diese Wanzen sammle sie in intakten Biotopen und narkotisiere sie für die äussere Untersuchung. Sie lebte von 1968 bis 1989 in der Nähe von Zürich und sammelte dort Wanzen , genauso in Ghana und Costa Rica. Diese intakten Biotope nutzte sie als Referenzbiotope, da dort keine Wanze morphologische Schäden aufwies. Während der Feldstudien erstellt sie Farbskizzen, aus denen sie später im Atelier minutiöse Aquarelle macht.
Durch ihre Untersuchungen kam sie zum Schluss, dass der radioaktive Niederschlag aus Tschernobyl in Schweden und in der Schweiz morphologische Schäden bei Wanzen der Gattung Heteroptera, Drosophila-Fliegen (Fruchtfliegen) sowie Pflanzen verursacht hatte. Von Naturwissenschaftlern wurden ihre Aussagen kritisierten in ihrer 1988 erschienene Publikation kritisiert. Die radioaktive Strahlung aus Tschernobyl sei in Westeuropa zu niedrig, um morphologische Schäden bei Insekten hervorrufen zu können. Weil Schweizer Atomkraftwerke niedrigere künstliche Radioaktivitätsdosen als der Tschernobyl Fallout emittierten, folgerte Cornelia Hesse-Honegger, dass Wanzen Heteroptera, die in der Umgebung von Schweizer Atomkraftwerken leben, gesund sein müssten. So untersuchte sie 1988 Heteroptera (Wanzen) und Pflanzen im Umfeld von Schweizer Atomkraftwerken und internationalen Atomanlagen wie Sellafield (UK), La Hague (Frankreich), Krümmel (Deutschland), Gundremmingen (Deutschland), Three Mile Island (Nevada, USA) und dem Atomtestgebiet Hanford. Aufgrund dieser Studien folgerte sie, dass sowohl «normal funktionierende» Atomkraftwerke, Atomaufbereitungsanlagen und andere Atomanlagen morphologische Schäden bei Wanzen Heteroptera verursachen.
Ihre Feldstudien in der Schweiz, Europa und den USA, die unzähligen Funde von verkrüppelten und geschädigten Wanzen Heteroptera und Pflanzen und die daraus entstandenen Bilder (Aquarelle) und Publikationen belegen nach ihrer Meinung eindrücklich, dass die künstliche Radioaktivität, die durch Atomanlagen in die Umwelt gelangt, eine zu wenig ernst genommene Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt. Cornelia Hesse-Honegger setzt sich dafür ein, dass dieses Problem erkannt und unabhängig untersucht wird, sowie dass alternativen zur Atomenergie gesucht werden. Abgereicherte Uranwaffen, wie sie im Kosovo und in Bagdad eingesetzt wurden, müssen anch ihrer Meinung endgültig verboten werden und die betroffene Bevölkerung sollte untersucht und betreut werden.[2]
Nach ihern Angaben berührt und fasziniert sie die Arbeit mit den Wanzen und sie sieht sie als Beitrag im Bemühen, die Natur zu erhalten.
Literatur
- (2002): Heteroptera, Scalo Publishers. Bildband
- (2003): Heteroptera, Bildband als Hardcover ISBN 9783882433609
Weblinks
- Literatur von und über Cornelia Hesse-Honegger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- www.wissenskunst.ch/ Website von Cornelia Hesse-Honegger
- Cornelia Hesse-Honegger in Sikart
Einzelnachweise
Kategorien:- Schweizer Maler
- Geboren 1944
- Frau
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