- Gottfried Honegger
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Gottfried Honegger (* 12. Juni 1917 in Zürich) ist ein Schweizer Grafiker, Maler und Plastiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gottfried Honegger wurde 1917 in Zürich geboren. Als Kind lebte er zeitweise in bünderischen Sent. Ab 1938 arbeitete er als Werbegrafiker. Während eines dreijährigen Aufenthalts in New York City entschloss er sich im Jahr 1958 zur Tätigkeit als freier Künstler. Von 1960 an lebte und arbeitete er in Paris, Cannes und Zürich, wo er heute noch wohnt. Er war mit der Schweizer Illustratorin Warja Lavater verheiratet.
Auszeichnungen und Ehrungen
Gottfried Honegger erhielt 1987 den Zürcher Kunstpreis. Durch den französischen Kultusminister Jack Lang wurde er mit dem Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet, Seit 1999 ist er Mitglied der Ehrenlegion. Max Frisch, mit dem Honegger freundschaftlich verbunden war, widmete ihm sein Theaterstück Triptychon.
Werk
Honegger ist ein Vertreter der konstruktiv-konkreten Kunst. Seit Mitte der 60er Jahre schuf er Skulpturen und Werke für den öffentlichen Raum. Dazu zählt beispielsweise die Installation Culur aus dem Jahr 1997. Sie besteht aus neun Metallsäulen in den Regenbogenfarben, die auf der Hochwasser-Schutzmauer bei Orden/Maloja platziert sind, und eine zehnte Säule beim selbstverwalteten Bildungs- und Ferienzentrum Salecina. Honegger sagt über dieses Werk: «Die Arbeit hier in Maloja ist für mich so etwas wie eine Symbiose zwischen dem Schönen, dem Liebevollen an sich und dem Bemühen, unseren Augen etwas zu bieten, was zum Denken anregt, was uns zur Gemeinschaft verpflichtet. Der Dialog zwischen einer gewaltigen Natur, einer nützlichen Technik und dem Geistigen der Kunst scheint mir hier eine ideale Verbindung eingegangen zu sein.» [1]
Weitere seiner Arbeiten im öffentlichen Raum stehen unter anderem bei der ETH Zürich (Volume 18, 1968, und Struktur 28, 1970)[2], in Vaduz (Division, 1989, und Monoform 29, 1991), auf einem Verkehrskreisel in Bad Ragaz (Etude Pliage, 1999), im Skulpturenpark Heidelberg (Gelben Pliage C115, 2001)[3] sowie auf einem Verkehrskreisel in Hohenems (2005)[4].
Honegger war 1987 Mitbegründer der „Stiftung für Konstruktive und Konkrete Kunst Zürich“. Zusammen mit Sybil Albers-Barrier gründete er 1990 in Mouans-Sartoux an der französischen Côte d’Azur den Espace de l’Art Concret (Raum der konkreten Kunst), 1997 richtete er dort das Kinderatelier Art, Recherche, Imagination (Kunst, Forschung, Imagination) ein. Für die Schenkung Donation Albers-Honegger schufen die Architekten Gigon und Guyer dort einen 2004 eingeweihten Museumsbau.[5][6]
Einzelausstellungen (Auswahl)
Hinweis: zu den mit «K» gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.
- 1984 Bilder und Skulpturen aus verschiedenen Jahren. Kunsthaus Zug K
- 1992 Retrospektive. Stiftung für Konkrete Kunst, Reutlingen K
- 1999 Métamorphose. Fondation Cartier, Paris
- 2001 Trotzallem. Eine Rückschau. Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz K
- 2004 Farbige Metall-Stelen. Museum Tinguely, Basel
- 2007 Haus Konstruktiv, Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst, Zürich (anlässlich seines 90. Geburtstags) / Arbeiten im öffentlichen Raum., ETH Zürich K / Geheimnis der Geometrie. Liner Museum, Appenzell K
- 2009/2010 Kunst als gesellschaftlicher Auftrag, Otten Kunstraum, Hohenems K
Publikationen (Auswahl)
- Cercle et Carré. (Kreis und Quadrat.) Mit Texten von Gottfried Honegger, Dorothea van der Koelen, Gabriele Kübler. Dokumente unserer Zeit, Band XIV. (Deutsch, englisch, französisch.) Mainz 1990, ISBN 3-926663-14-6.
- Vom Bild zum Raum. Mit Texten von Gottfried Honegger, Martin van der Koelen u. a. (Deutsch, englisch, französisch.) Dokumente unserer Zeit, Band XXI. Mainz 1997, ISBN 3-926663-21-9.
- Kunst ist eine Frucht vom Baume der Erkenntnis. Mainz 2000, ISBN 3-931876-34-9.
- Erfundenes und Erlebtes. Mit einem Vorwort von Dorothea van der Koelen. Mainz 2002, ISBN 3-931876-43-8.
- Max Frisch. Elf Porträtskizzen. Vierzehn Texte zur Erinnerung. Hotz, Steinhausen 2007, ISBN 978-3-9522964-9-3.
Literatur
- Michael Gnehm (Hg.): Gottfried Honegger. Arbeiten im öffentlichen Raum. gta, Zürich 2007, ISBN 978-3-85676-207-0.
- Emil Schwarz: Jeder könnte ein Künstler sein, Hommage à Gottfried Honegger. Eine dichterische Zeitreise mit dem Essay Vom Elementaren der Kunst. NAP, Zürich 2009, ISBN 978-3-9521434-7-6.
Filme
- Gottfried Honegger – Zeichen setzen und Welt gestalten. Von Emil Schwarz (Regie), Rafael Koller (Kamera), Raoul Meier (Schnitt) und Roman Meyer (Produktion), in Zusammenarbeit mit dem Haus Konstruktiv Zürich und dem Museum Liner Appenzell. DVD, arsa-media, Zürich 2007.
- Gottfried Honegger – on doit construire le monde. Fernseh-Dokumentarfilm von Roman Meyer, 2010 in Vorbereitung.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Gottfried Honegger – Culur. Abgerufen am 4. Februar 2011.
- ↑ Skulptur von Gottfried Honegger eingeweiht. ETH Life, 18. Mai 2009, abgerufen am 4. Februar 2011.
- ↑ „Gelben Pliage C115" (2001), Gottfried Honeggers Werk im Skulpturenpark Heidelberg. Abgerufen am 4. Februar 2011.
- ↑ Gottfried Honegger im Otten Kunstraum. Bei kunstmarkt.com, abgerufen am 4. Februar 2011.
- ↑ Das Projekt auf der Website der Architekten. Abgerufen am 4. Februar 2011.
- ↑ Hubertus Adam: Fünfzehn Räume bilden einen Turm. Bericht über den Neubau. In der Neuen Zürcher Zeitung vom 30. Juni 2004, abgerufen am 4. Februar 2011.
- ↑ Filmbeschrieb der Produktionsfirma Abgerufen am 4. Februar 2011.
Weblinks
Commons: Gottfried Honegger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Gottfried Honegger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gottfried Honegger in Sikart
- Biografie bei der Gemeinde Sent
- Gottfried Honegger bei kunstaspekte.de
- Gottfried Honegger bei artnet
- Texte zu Honegger beim Hörfunk Ö1 im November 2010
- Gottfried Honegger zu seiner „Aktion Volkskunst“ bei Radio DRS2 am 6. Januar 2011. (Schweizerdeutsch)
- Honeggers „Espace de l'Art Concret" (Französisch)
Kategorien:- Schweizer Maler
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- Mitglied der Ehrenlegion (Ausprägung unbekannt)
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