Zero-Cost-Collar

Zero-Cost-Collar

Der Zero-Cost-Collar (auch: Costless Collar) ist ein Finanzinstrument aus dem Gebiet des Risikomanagements. Ziel ist es, ohne zusätzliche Kosten das Risiko der zukünftigen Entwicklung einer Aktie, eines Zinssatzes, eines Verkaufsrechtes oder eines sonstigen wirtschaftlichen Gutes zu minimieren.

Der Costless Collar ermöglicht es dem Besitzer des Wirtschaftsgutes, kostenlos die Preisspanne, welche er in Zukunft für seine Ware erhält, festzulegen. Er verzichtet dafür jedoch darauf, an einem großen Preisanstieg zu partizipieren.

Beispiel

Ein Aktienhändler besitzt im Juni 2007 100 Aktien im Wert von 50 Euro. Der Händler vermutet, dass der Preis der Aktie stark schwanken wird, und er will sich dagegen absichern, ohne heute Kosten zu haben. Um dies zu erreichen, verkauft er eine Kaufoption für einen von ihm gewählten Zeitraum und einen gewählten Preis, im Beispiel für ein Jahr und 60 Euro. Der Käufer der Option, der damit das Recht erwirbt, in einem Jahr diese Aktien zu 60 Euro zu kaufen, bezahlt dafür 5 Euro. Dieses Geld nutzt der Aktienhändler, um selber eine Option zu kaufen, nämlich eine Verkaufsoption zu 50 Euro, die ebenfalls je Option 5 Euro kostet. So bezahlt der Verkauf der ersten Verkaufsoption den Kauf der zweiten Verkaufsoption.

Wenn nun im Juni 2008 der Preis der Aktie auf 70 Euro gestiegen ist, muss der Händler die Aktie für 60 Euro an den Erwerber der Option verkaufen, erhält also, obwohl der Marktpreis 70 Euro ist, nur 60 Euro. Dieser nichtrealisierbare Gewinn ist der Preis, den man für die Risikosenkung zu bezahlen hat. Fällt der Preis der Aktie jedoch, anstatt zu steigen – z.B. auf 40 Euro – so kann der Händler seine Aktien ohne Verlust zu 50 Euro verkaufen, da er ja eine Option dafür gekauft hatte. (Er verliert allerdings zusätzlich die Opportunitätskosten, diese Kosten sind jedoch deutlich niedriger als die 10 Euro, die er pro Aktie ohne den Costless Collar verloren hätte).

Siehe auch

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