- Canyon De Chelly National Monument
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Canyon De Chelly National Monument Canyon de Chelly, 1904 Lage: Arizona, USA Nächste Stadt: Flagstaff Fläche: 339,3 km² Gründung: 1. April 1931 Besucher: 881.783 (2004) Detaillierte Karte Das Canyon de Chelly National Monument liegt im Nordosten des Bundesstaates Arizona und gehört zur Navajo-Nation-Reservation. Der nächstgelegene Ort am Westende des Canyons ist Chinle, von da sind es etwa 5 km zum Parkeingang und zum Visitor Center.
1931 wurde dieses Gebiet zum National Monument erklärt. Es steht unter der Verwaltung des National Park Service aber das Land gehört den Diné. Der Name de Chelly ist abgeleitet von "Tsegi", was in der Sprache der Diné "Felsschlucht" bedeutet.
Inhaltsverzeichnis
Landschaftsbild
Das Canyon de Chelly National Monument umfasst zwei Canyons, Canyon de Chelly und Canyon del Muerto. Am Ausgang, wo beide sich vereinen, sind die Felswände nur wenige Meter hoch, weiter drinnen zum Teil über 300 m. In über 2 Millionen Jahren haben sich Wasser in den roten Sandstein des Colorado Plateaus gegraben und eine bizarre Canyonlandschaft geformt.
In den Canyons finden sich viele Reste von Siedlungen, die auf eine Besiedelung durch Menschen schon vor etwa 4500 Jahren weisen.
Tourismus
Ausritte, Wanderungen, Fahrten per Geländewagen oder Camping im Canyon sind ausschließlich mit Genehmigung oder mit Führung möglich. Auskünfte darüber gibt es am Visitor Center. Öffentlich zugänglich ist allein der White House Trail.
Sehenswürdigkeiten
Zwei Straßen führen über den Canyons entlang der Ränder, der North Rim Drive am Canyon del Muerto und der South Rim Drive am Canyon de Chelly. Die Aussichtspunkte entlang der Straße bieten schöne Blicke in den Canyon und auch ohne den Zugang hinunter sind von hier einige der eben erwähnten Ruinen der Pueblos zu sehen.
Canyon de Chelly
- Spider Rock - eine etwa 240 Meter hohe Felsnadel. In der Mythologie der Diné ist die Kuppe der Wohnort von Spinnenfrau (Spider Woman). Sie brachte den Menschen das Spinnen bei und wird noch heute verehrt.
- White House Ruin - eine kleine Siedlung, gebaut vor etwa 1000 Jahren zur Zeit der frühen Pueblo-Kultur. Sie besteht aus zwei Teilen, einer am Fuß der Felswand und ein zweiter einige Meter darüber in einer Felsnische. Die Außenmauer des oberen Hauses besteht aus weißem Stein, daher der Name. Vom Aussichtspunkt White House Overlook führt ein etwa zwei Kilometer langer Weg hinunter.
Canyon del Muerto
- Ledge Ruin - ein zweistöckiges Pueblo, welches vor etwa 900 Jahren errichtet wurde.
- Antelope House Ruin - erbaut etwa im 12. Jahrhundert. Im frühen 18. Jahrhundert bewohnten Diné diese Siedlung. Felszeichnungen von Antilopen aus dieser Zeit gaben der Siedlung den Namen.
- Mummy Cave Ruin - war vom Beginn der Besiedelung bis etwa 1300 bewohnt und ist eins der größten Pueblos hier.
Siedlungsgeschichte
Insgesamt lässt sich die Siedlungsgeschichte der Canyons in fünf Kultur-Abschnitte einteilen.
2500 bis 200 v. Chr.
Archäologische Funde zeigen, dass bereits etwa um 2500 v. Chr. Menschen hier lebten. Bis jetzt gibt es hier die ältesten Zeichen menschlicher Besiedlung auf dem gesamten Colorado-Plateau. Aus dieser Zeit gibt es noch keinen Anhalt für Siedlungen, die auf eine sesshafte Lebensweise deuten. Offenbar waren dies kleine nomadische Gruppen, die den Canyon zeitweilig als Ausgangspunkt für Jagd- und Sammelstreifzüge nutzten. Als Unterkunft dienten kleine Lager unter Felsüberhängen, Zeichnungen an den Wänden dieser sind mit die wichtigsten Zeugen dieser ersten Besiedlung.
200 v. Chr. bis 750
200 v. Chr. folgte die Kultur der Basketmaker. Sie lebten in kleinen Gruppen, waren ebenfalls Jäger und Sammler, verfügten jedoch auch über Kenntnisse im Ackerbau. Aus dieser Zeit sind die ersten festen Siedlungen bekannt. Wie ihre Vorgänger nutzten sie die Felsüberhänge als Wohnstatt und auch sie hinterließen Zeichnungen auf den umgebenden Wänden.
750 bis 1300
Aus der Kultur der Basketmaker entwickelte sich die Pueblo-Kultur der Anasazi. Etwa ab 750 wurden hier die ersten größeren Pueblos zu Füßen der Felswände gebaut. Was den Anstoß zu dieser Bauweise gab, ist noch unklar. Vielleicht genügte der Raum unter den Felsüberhängen nicht mehr für die wachsende Zahl der Menschen, vielleicht war es auch einfach die Nähe zu den Feldern.
1300 bis 1700
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts verließen die Anasazi den Canyon de Chelly. Trockenheit, Übernutzung der Felder und sicher auch Auseinandersetzungen mit anderen Völkern waren wohl die Ursache. Auf der Suche nach Gebieten, die bessere Lebensbedingungen boten, zogen sie weiter nach Süden und Westen.
An deren Stelle kamen andere Stämme, vor allem die Hopi in diese Gegend. Aus der Geschichte der Hopi ist bekannt, dass diese das Land nur zeitweilig nutzten, etwa für Ackerbau und als Jagdrevier im Sommer.
Zum Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts kamen die Diné in diese Gegend. Wie ihre Vorgänger nutzten sie den Grund der Canyons und das Land der Hochebenen. Ackerbau, Obstanbau und Viehzucht waren die Grundlagen ihres Lebens. Kleine Siedlungen von Hogans, den traditionellen Wohnstätten der Diné entstanden.
1700 bis 1868
Ende des 17. Jahrhunderts fand das friedliche Leben ein jähes Ende. Zwischen ihnen, weiteren Stämmen und den spanischen Siedlern vom Rio Grande kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Im Zuge dessen bot der Canyon mit seinem verschlungenen Verlauf und Felshöhlen einen Schutz wie eine Festung. Die Diné errichteten Steinwälle an den Wegen und legten in Verstecken Nahrungsvorräte an. Dennoch drangen die Spanier, Ute und US-Truppen in den Canyon ein und hinterließen ein Bild der Verwüstung.
1863 begann unter der Führung von Colonel Kit Carson ein Kriegszug gegen die Diné. Carson und seine Truppe zogen von Osten in den Canyon und trieben die Diné zum westlichen Ausgang. Viele wurden dabei getötet oder gefangen genommen. Wenig später kehrte Carson´s Truppe noch einmal zurück und zerstörte alles, was nach dem ersten Angriff noch übriggeblieben war. Die Gefangenen wurden zu dem 300 Meilen entfernten Fort Sumner in New Mexico gebracht, ein Marsch, der heute "The Long Walk" genannt wird (Nur 4000 von ursprünglich 9000 Gefangenen überlebten den Marsch). 1868 wurde zwischen den Diné und den Weißen ein Vertrag geschlossen und nach fast 5 Jahren in der Reservation konnten sie endlich in ihre Heimat zurückkehren.
Noch heute leben Diné-Familien in den Canyons, betreiben Landwirtschaft und Schafzucht.
Literatur
- National Park Service: Canyon de Chelly Official Map and Guide
Siehe auch
Weblinks
36.145360583333-109.47257995556Koordinaten: 36° 8′ 43″ N, 109° 28′ 21″ W
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