- Der Zauberflöte zweyter Theil. Das Labyrinth
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Der Zauberflöte zweyter Theil. Das Labyrinth oder Der Kampf mit den Elementen (auch: Zweiter Teil der Zauberflöte) ist der Titel einer Oper von Emanuel Schikaneder mit Musik des Komponisten Peter von Winter und die am frühesten entstandene Fortsetzungsoper der Zauberflöte Wolfgang Amadeus Mozarts.
Entstehung
Das Textbuch dieser "großen heroisch-komischen" Oper schrieb Mozarts Librettist Schikaneder, der bereits für Die Zauberflöte (1791) den Text verfasst hatte. Komponiert 1797/1798, fand die Uraufführung am 12. Juni 1798 im Wiedner Theater (Wien) statt. Es wirkten mit: Schikaneder als Papageno, Josepha Hofer als Königin der Nacht (die 1806 in Frankfurt am Main von Aloisia Lange gesungen wurde), Josephas zweiter Mann Sebastian Mayer als Sarastro, und Mozarts posthumer Schwager Jakob Haibel als Monostatos.
Rollen der Oper
- Sarastro.
- Königin der Nacht.
- Pamina, ihre Tochter.
- Tamino.
- Papageno.
- Papagena.
- Erste Dame (später: Venus).
- Zweite Dame (später: Adonis).
- Dritte Dame (später: deren Page).
- Erster Genius. Zweiter Genius. Dritter Genius.[2]
- Monostatos, ein Mohr.
- Tipheus, König zu Paphos.
- Sithos, sein Freund.
- Oberpriesterin
- Erste Priesterin. Zweite Priesterin
- Gura, eine Mohrin
- Papageno. Papagena (die Alten).
- Erster Priester. Zweiter Priester.
- Erster Wächter des Labyrinths. Zweiter Wächter des Labyrinths.
- Mehrere Priester und Priesterinnen.
- Mehrere Krieger des Tipheus.
- Viele kleine Papagenos und Papagenas.
- Viele Mohren, und Volk.
Die Handlung
Die Handlung dieser Oper (zu weiteren Fortsetzungen siehe unten) beginnt kurz nach dem Ende der Handlung der „Zauberflöte“ und schildert die Rivalität und den erneuten Kampf zwischen der Königin der Nacht und Sarastro einerseits, Trennung, Prüfung (in weiteren Erprobungen mit den Elementen Erde und Luft) und Zusammenführung des Paares Tamino und Pamina andererseits und in einer weiteren Handlung die Ereignisse um das Paar Papageno und Papagena; auch diese werden getrennt, wieder zusammengeführt und besonders Papageno verschiedenen Versuchungen ausgesetzt.
1. Akt: Pamina wird auf der Hochzeitsfeier von ihrer Mutter entführt um sie mit Tipheus zu verheiraten, Papageno wird von Papagena getrennt und mit einer Mohrin verkuppelt. 2. Akt: Papageno findet Pamina für Tamino und beide bestehen ihre letzte Prüfung. Papageno kehrt zu Papagena zurück, Tamino besiegt Tipheus, die Königin der Nacht und ihr Gefolge werden an einen Felsen geschmiedet.
Ausführliche Inhaltsangabe
Ausführliche InhaltsangabeDie Handlung im Detail: (die Angaben zur Szeneneinteilung folgen dem Librettoerstdruck der Gesangsnummern (1798) und den Ergänzungen aus den handschriftlichen Überlieferungen des Librettos nach der Edition von Jahrmärker/Waidelich)
1. bis 5. Szene
Im Garten von Taminos Palast finden sich die die Königin der Nacht, ihre drei Damen und Monostatos zusammen. Sie planen die Trennung von Pamina und Tamino: Zwei der Damen sollen in der Gestalt der Venus und des Adonis das Hochzeitspaar zur Untreue verführen, die dritte Dame erscheint als Page. Tipheus, dem Pamina von ihrer Mutter versprochen wurde, und Sithos kommen hinzu und treten der Verschwörung bei, wollen aber auf eigenen Wegen zum Ziel kommen. Monostatos verfolgt sein eigenes Ziel, sich an Papageno zu rächen, durch Verkleidung. Die verwandelten Damen gehen auf das noch andauernde Hochzeitsfest.
6. Szene
Papageno und Papagena treten vergnügt ihr Glück besingend auf und wieder ab.
7. bis 13. Szene
Verwandlung
Vor einer großen Laubenhütte trifft Sarastro Vorbereitungen für die zweite Prüfung von Tamino und Pamina. Pamina kommt hinzu und ist zuversichtlich auch diese Prüfung gemeinsam mit Tamino bestehen zu können. Sie geht, um sich mit ihm im Hain bei der Laubenhütte zu treffen.
Die beiden in Amor und Venus verwandelten Damen treffen im Hain vor der Laube auf Tamino und Pamina und wollen sich verabschieden. Sie reichen dem Hochzeitspaar einen Abschiedstrank der jedoch ein Liebestrank ist und bewirkt, dass sich Tamino in Venus und Pamina in Amor verliebt. Sarastro jedoch hat alles beobachtet, hebt die Wirkung des Trankes auf und vertreibt die beiden Damen.
Eine Oberpriesterin tritt mit Papageno und Papagena auf und kündigt deren erste Prüfung an: Papagenos Treue wird von der Oberpriesterin und zwei ihrer Priesterinnen in Versuchung geführt, doch Papageno besteht diese Prüfung, aus einem Versteck von Papagena beobachtet.
Die Königin der Nacht erfährt von ihren beiden verwandelten Damen vom misslungenen „Anschlag“ auf Tamino und Pamina. Gemeinsam mit Tipheus will die Königin das Fest des Sonnenkreises stören und Pamina entführen.
14. und 15. Szene
Verwandlung – Finale –
Im Sarastros Burg haben sich die Eingeweihten, Sarastro mit Tamino und Pamina versammelt um der Amtsübergabe beizuwohnen, als Sithos und Tipheus vor der Burg erscheinen. Sarastro empfängt sie und sie übergeben ein Schreiben der Königin der Nacht an Tamino, in dem sie ihre Tochter zurückfordert und im Falle der Nichterfüllung der Forderung mit der Zerstörung der Burg droht. Sithos und Tipheus werden aus dem Saal und der Burg gedrängt, während Sarastro Tamino und Pamina trennt und einzeln ins unterirdische Labyrinth führt, um sie einer Prüfung zu unterziehen.
16. Szene
Verwandlung
Währenddessen streift Papageno allein durch die Wälder und findet dort seine Eltern und seine zahllosen Geschwister.
17. und 18. Szene
Monostatos versucht (in schwarzfedriger Verkleidung) Papagena durch falsche Versprechungen zu bewegen mit ihm zu gehen. Papageno und seine Familie hindern ihn jedoch daran. Monostatos verspricht daraufhin eine Mohrin zur Geliebten. Die Königin der Nacht tritt in der Verkleidung einer Priesterin auf und macht sich mit Monostatos auf den Weg zum Labyrinth, während Papageno mit seiner Familie ein Fest feiert.
19. bis 22. Szene
Verwandlung
Die Königin der Nacht verfolgt zusammen mit Monostatos und drei weiteren Mohren Pamina durch das Labyrinth und kann sie schließlich unter den Augen des hilflosen Tamino entführen.
Verwandlung
In Ruinen auf einer einsamen Insel trifft die Königin der Nacht auf ihr restliches Gefolge und sie können vor Tamino und Sarastro gerade noch rechtzeitig ins unterirdische Sternenreich entfliehen.
Verwandlung
Auf Tipheus’ vor Anker liegendem Schiff will die Königin der Nacht ihre Tochter gerade als Braut übergeben, als ihre Verfolger erscheinen. Die Königin der Nacht verwandelt das Schiff in eine Wolke und alle Insassen können entkommen.
Ende des ersten Aktes.
Zweiter Akt
1. bis 5. Szene
Papageno und Papagena feiern mit ihrer neuen Familie ein Fest, als Monostatos dazukommt und Papageno drei Mohrinen zur Auswahl als Geliebte anbietet. Er wird daraufhin von der wütenden Papagena entführt, während sich Papageno gegen Gura, die von ihm ausgewählte Liebhaberin wehren muss, die ihn mit Gewalt zwingt bei ihr zu bleiben.
6. und 7. Szene
Sarastro lässt sich von den Labyrinthwächtern zu Tamino führen.
Verwandlung
Im Thronsaal von Sarastros Burg wird dem halbwahnsinnigen Tamino Mut zugesprochen, um gemeinsam mit den Eingeweihten die Suche nach Pamina und den Kampf fortzusetzen.
8. bis 10. Szene
Verwandlung
Währenddessen muss sich Papageno mit seiner neuen Geliebten Gura im Wald herumschlagen, als Tamino mit Priestern dazukommt und Papageno beauftragt, Pamina für ihn wiederzufinden. Er erhält für dieses Abenteuer sein Glöckchenspiel zurück.
11. bis 14. Szene
Verwandlung
In der Bucht, aus der Pamina von ihrer Mutter entführt wurde, treffen Tamino und Papageno aufeinander, Papageno wird in eine Wolke gesetzt um zu Pamina zu gelangen. Die Drei Damen und die Königin der Nacht versuchen vergeblich Papageno das Glöckchenspiel abzuluchsen und Papageno macht sich mit den Drei Knaben auf die Reise.
15. bis 17. Szene
Verwandlung
In einem Rauch- und Nebelkabinett der Königin der Nacht wird Pamina auf ihre Hochzeit mit Tipheus vorbereitet. Papageno erscheint und kann trotz der Drei Damen Pamina auf seiner Wolke entführen.
18. und 19. Szene
Verwandlung
Währenddessen muss sich Papagena im Wald der Nachstellungen Monostatos erwehren.
20. Szene
Verwandlung – Finale –
Vor dem Wolkenpalast der Königin der Nacht über einer Bergkette kann Tamino mithilfe der Drei Knaben Pamina mit dem Klang seiner Flöte zu sich leiten. Auf der Flucht werden sie von den Drei Damen und der Königin der Nacht verfolgt.
21. bis 23. Szene
Verwandlung
Im Wald wird Papagena durch die Hilfe Papagenos und seiner Familie von Monostatos befreit und dieser in einem Vogelkäfig eingesperrt. Die Königin flieht durch ebendiesen Wald vor dem siegreichen Sarastro.
24. Szene
Verwandlung
Auf dem Schlachtfeld stehen sich die Heere Sarastros und Tipheus’ gegenüber. Auf Sarastros Vorschlag soll die Entscheidung in einem Zweikampf zwischen Tamino und Tipheus fallen. Tamino gewinnt den Ringkampf und schleudert Tipheus in den feurigen Abgrund eines Vulkans. Auf dessen Berggipfeln werden die dort angeschmiedete Königin der Nacht sowie ihre gleichfalls angeschmiedeten Drei Damen und Monostatos sichtbar.
Ein Jubelchor beendet die Oper.
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