Degenbrecher

Degenbrecher
Degenbrecher
Historische Waffensammlung Urschitz - Diverse Dolche.JPG
Angaben
Waffenart: Messer
Verwendung: militärische- und zivile Waffe
Entstehungszeit: 16. Jahrhundert
Einsatzzeit: 16.Jh. bis 18. Jh.
Ursprungsregion/
Urheber:
Spanien
Verbreitung: Europa
Griffstück: Holz, Horn, Metall, Elfenbein
Besonderheiten: verschiedene Versionen
Listen zum Thema
Wappen mit Degenbrecher (Wappen des "23. US-Infantry Regiment"

Der Degenbrecher ist eine mittelalterliche Angriffs- und Verteidigungswaffe, die beim Degenfechten dazu dient, die gegnerische Klinge abzuwehren oder zu zerbrechen. Man zählt ihn zu den Fechtdolchen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Degenbrecher entstand etwa zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Spanien. Von dort aus verbreitete er sich über ganz Europa. Er besteht aus einer kräftigen, breiten Klinge, deren Einkerbungen dazu bestimmt sind, die Degenklinge des gegnerischen Kämpfers einzuklemmen.

Klingenförmige Degenbrecher

  • Klingen, deren Form so geschmiedet wurde, dass die Klingenfanghaken in der Klingenform fest eingearbeitet sind (siehe Foto).
  • Klingen, in die am Rücken schmale Kerben eingesägt sind. Am oberen Ende dieser Kerben sind kleine bewegliche, gefederte Zähne eingesetzt, die beim Kampf die Degenklinge in die Kerben rutschen lassen. Der Versuch, die Degenklinge herauszuziehen, blockiert die Haken und klemmt dadurch die gegnerische Klinge ein.
  • Ein Fränkischer Haken ist ein mittelalterliches Werkzeug zum Abfangen und Brechen der feindlichen Schwertklingen. Er besteht aus einer kurzen, starken mit tiefen Einschnitten versehenen Klinge.

Der Träger des Degenbrechers konnte nun die gegnerische Degenklinge durch Verkanten des Degenbrechers festhalten und durch einen kräftigen Schwung nach unten oder seitwärts die Degenklinge zerbrechen.

Degenbrecher an Schilden

Die gleiche Funktion findet sich bei manchen Degenkörben. Dort ist der Korb so gearbeitet, dass sich Degenklingen leicht blockieren und mit der gleichen Handbewegung zerbrechen lassen. Ebenso finden sich bei manchen Fechtdolchen ähnliche Vorrichtungen (Kerben oder Löcher).

Literatur

Weblinks


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