- Der Schweinehirt
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Der Schweinehirt ist ein Kunstmärchen von Hans Christian Andersen. Es entstand etwa 1841 und war 1844 Teil der Märchensammlung Nye Eventyr (dänisch, zu deutsch „Neue Märchen“).
Ein Schweinehirt lebte oft am unteren Rande der dörflichen Gesellschaft und wurde von seinem Arbeitgeber entlohnt.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Es war einmal ein armer Prinz, der hatte ein ganz kleines Königreich, aber dennoch war es so groß genug um dort zu heiraten. Nun fehlt ihm nur eine neue Prinzessin. Sein Name war sehr bekannt und es hätten viele das Ja-Wort gegeben. Am Grab von des Prinzen Vaters wuchs ein Rosenstrauch, der blühte nur jedes fünfte Jahr, jedoch wuchs nur eine Blüte, die jedoch so gut riecht, dass man seinen Kummer vergaß. Zudem besaß er eine Nachtigall, die so klingt als ob sie alle schönen Melodien in ihrer Kehle hätte. Diese beiden Dinge sind für die zukünftige Prinzessin vorgesehen. Aufgrund dessen wurden diese in große silberne Behälter gesetzt und zu ihr zugeschickt. Die besagten Behälter ließ der Kaiser in den Saal tragen, indem die jeweilige Prinzessin wartete. Als sie diese bewunderte, klatschte sie vor Freude in die Hände. Als der Vorhang vorgemacht wurde und sie den Rosenstrauch sah war sie zunächst begeistert, jedoch als sie bemerkte, dass er nicht künstlich sondern echt ist, war sie enttäuscht. Der Kaiser wollte, dass die Prinzessin den anderen Behälter sich ansehen. Als sie auch hier bemerkte, dass die Nachtigall auch natürlich ist, wollte sie, dass man den Vogel fliegen lässt. Den Prinzen wollte den Prinzessin nicht sehen, jedoch lässt sich dieser nicht einschüchtern und bemalte sein Gesicht mit brauner und schwarzer Farbe, zog sich seine Kappe tief herunter und klopfte bei den Kaiser an. Er wollte auf dem Schloss Arbeit haben. Der Kaiser gab ihm den Posten des Schweinehirtens und er musste nun in eine Klammer unten bei den Schweinen, wo er auch den ganzen Tag bleiben musste. Als es Abend war machte er sich einen Topf, der, wenn Wasser gekocht wurde, die Melodie:
- „Ach, du lieber Augustin,
- alles ist hin, hin, hin!“
Man konnte sofort riechen, was in der Stadt zubereitet wird. Nun kam die Prinzessin mit allen ihren Hofdamen und sie war erfreut, denn sie konnte die Melodie auch spielen. So schickte sie eine Hofdame hinunter, die herausfinden soll wie viel das Instrument koste. Er verlangt 10 Küsse von der Prinzessin, was sie nach erster Verweigerung machte. Allerdings mussten ihre Hofdamen vor ihr stehen. Sie bekam den Topf. Der Schweinehirt machte nach einem Tag ein Instrument aus dem alle Walzer und Tanzlieder erklangen. Und wieder schickte sie eine Hofdame hinunter, die herausfinden soll wie viel das Instrument koste. Diesmal musste die Prinzessin den Schweinehirt 100 Küsse geben. Der Kaiser bemerkte dies und schlug mit einem Pantoffel auf die Prinzessin ein. Die Prinzessin und der Schweinehirt mussten sein Kaiserreich verlassen. Die Prinzessin weinte sehr und der Schweinehirt trat nun in seiner Prinzenkleidung hervor. Danach kehrte der Prinz in sein Reich zurück und ließ die Prinzessin vor dem Tore stehen. Sie sang traurig das Lied:
- „Ach, du lieber Augustin,
- alles ist hin, hin, hin!“
Kunstmärchen
Andersen prangert hier wie auch im hässlichen Entlein den Hochmut und die Arroganz der besser gestellten Gesellschaft an.[1] Er verzichtet bei seinen Kunstmärchen oft auf einen alles versöhnenden Schluss wie in den überlieferten Märchen mit und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Hier lässt der Prinz die Prinzessin vor dem Tore stehen und es schließt mit den Worten "Ich bin dahin gekommen, Dich zu verachten!« sagte er. »Du wolltest keinen ehrlichen Prinzen haben! Du verstandest Dich nicht auf die Rose und die Nachtigall, aber den Schweinehirten konntest Du für eine Spielerei küssen. Das hast Du nun dafür!« Und dann ging er in sein Königreich hinein; da konnte sie draußen singen... [2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ [Haimaa El Wardy:Das Märchen und das Märchenhafte in den politisch engagierten Werken von Günter Grass und Rafik Schami, Verlag P. Lang, 2007, ISBN 363156970X, Seite 87]
- ↑ http://www.alliteratus.com/pdf/lg_bil_andersen.pdf
Kategorien:- Literarisches Werk
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