Der individualistische Anarchist

Der individualistische Anarchist

Der individualistische Anarchist war eine der wenigen deutschsprachigen anarchistischen Zeitschriften, welche die Theorien und Philosophien des individualistischen Anarchismus verbreiteten. Die Publikation erschien mit 12 Ausgaben im Verlag Benedict Lachmann.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

John Henry Mackay

Der Herausgeber und Verleger Benedict Lachmann formulierte in der Nr. 1 vom 16. August 1919 die Zielsetzung der Zeitschrift mit den Worten: „Der Bewegung des individualistischen Anarchismus eine breitere Grundlage zu geben[1]. Sie sollte das Gedankengut von Max Stirner verbreiten. Auf Anregung Lachmanns wurde am 15. August 1919 die Vereinigung individualistischer Anarchisten in Berlin gegründet.

Eine Vereinigung gleichen Namens gab es bereits von 1910 bis 1913 in Wien. Die Vereinigungen in Berlin und Wien existierten nicht lange. Bernhard Zack publizierte 1911 ein Korrespondenzblatt der Vereinigung individualistischer Anarchisten. Er gab auch mit John Henry Mackay die Schriftenreihe Propaganda des individualistischen Anarchismus von 1907 bis 1919 heraus.

Der individualistische Anarchist [2] sollte dazu beitragen die theoretischen Grundlagen dieser anarchistischen Strömung zu realisieren und sich nicht auf Diskussionen und Veröffentlichungen beschränken. Mit durchschnittlich 40 Seiten Umfang erschien das Blatt zuerst zweimal im Monat, später unregelmäßig. Artikel und Texte von Fritz Gross, Gerhard Lehmann, Kurt Sonnenfeld, Leo Tolstoi, Max Stirner, Hugo Jansen, Henry David Thoreau, Heinz Blücher und anderen wurden publiziert.

Zeitschriften zum Thema individualistischer Anarchismus

  • Der Anarchist, Hrsg.: H. Gebert. Hamburg 1921
  • Korrespondenzblatt der Vereinigung individualistischer Anarchisten, Hrsg.: Bernhard Zack (1911)
  • Propaganda des individualistischen Anarchismus (in deutscher Sprache), Schriftenreihe. Hrsg.: John Henry Mackay und Bernhard Zack (1907 bis 1919)
  • Der Einzige, Hrsg.: Anselm Ruest (erschien, mit Unterbrechungen, 1919-1925; Nachdruck aller Ausgaben in einem Band: München, Kraus Reprint 1980)
  • Mahnruf junger Individualisten, Hrsg.: Uwe Timm, Hamburg 1954
  • Der junge Antiautoritäre, Hrsg.: Uwe Timm und Willy Huppertz, Mülheim/R., 1954 bis 1955

Literatur

  • Hans Günter Helms, Die Ideologie der anonymen Gesellschaft. Verlag DuMont-Schauberg, Köln 1966 (S. 172, 192, 388, 401, 409, 535)
  • Max Nettlau, Geschichte der Anarchie. Bibliothek Thélème, Band 5, Münster 1993, Neudruck der Ausgabe Berlin, Verlag Der Syndikalist, 1927. (S. 213, 222, 250)
  • Günter Bartsch, Anarchismus in Deutschland. 1945 - 1965. Band 1. Die Zeitschriften: Mahnruf junger Individualisten, (S. 235, 236) und Der junge Antiautoritäre, Fackelträger-Verlag, Hannover1972 . ISBN 3-7716-1331-0 (S. 229, 236, 237)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Max Nettlau, Geschichte der Anarchie, Band 5
  2. Hans G. Helms, Die Ideologie der anonymen Gesellschaft

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