Deutsche Afrika-Linien/John T. Essberger Group of Companies

Deutsche Afrika-Linien/John T. Essberger Group of Companies
Das Logo der Deutschen Afrika-Linien
Das Logo von John T. Essberger

Die DAL Deutsche Afrika-Linien GmbH & Co. KG/ John T. Essberger GmbH & Co. KG (DAL/JTE) ist eine Hamburger Unternehmensgruppe und besteht seit 1924.

Inhaltsverzeichnis

Reedereibeschreibung

Die DAL/JTE-Gruppe ist Schiffseigner und betreibt mehrere Reedereien und damit zusammenhängende Schifffahrtsdienstleistungen. Insgesamt werden weltweit rund 1200 bis 1300 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Jahresumsatz von etwa 350 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Das Familienunternehmen wird in der dritten Generation der Familien Essberger und von Rantzau geführt. Der Firmensitz an der Palmaille in Hamburg-Altona liegt an der Elbe und besteht aus einem Palais aus dem 18. Jahrhundert und mehreren modernen Gebäuden.

In der Hauptsache besteht das Unternehmen aus den folgenden drei Teilen:

  • Die Linienreederei Deutsche Afrika-Linien betreibt Container- und Stückgutdienste von Europa zu den Kanarischen Inseln, Ost- und Südafrika und Häfen im Indischen Ozean.
  • Unter dem Namen Essberger Tankers werden Gas- und Chemikalientanker betrieben.
  • Der Unternehmensteil John T. Essberger besitzt und betreibt Container- und Massengutschiffe.

Darüber hinaus führt die Gruppe Bemannung und Befrachtung der Flotte durch, bietet Logistikdienstleistungen, Versicherungen und mit dem gruppeneigenen Hammonia Reisebüro auch Reisen an.

Geschichte

Das Containerschiff Transvaal
Der Chemikalientanker Patricia Essberger

John T. Essberger

Der Reedereibetrieb geht auf den gebürtige Briten John Theodor Essberger (1886-1959) zurück. Dieser hatte sich vor dem Ersten Weltkrieg einbürgern lassen und führte im Ersten Weltkrieg Torpedoboote der Kaiserlichen Marine. 1924 gründete er in Hamburg die Essberger-Tankschiffreederei. Essberger machte sich bald einen guten Namen als Tankschiffsreeder und führte eine Reihe von Neuheiten beim Entwurf und Bau von Tankschiffen ein. Er wurde zum größten deutschen Privatreeder und zum Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Reeder (VDR). Im Dritten Reich wurde er zum "Führer der deutschen Seeschifffahrt" ernannt.

Deutsche Afrika-Linien

1942 übernahm Essberger die 1885 gegründete Woermann-Linie und die 1890 gegründete Deutsche Ost-Afrika Linie mit ihren Linienrechten für Afrika vom Zigarettenfabrikanten Philipp Fürchtegott Reemtsma[1]. Dieser hatte die Aktien der beiden Unternehmen erst 1941 erworben, gab sie aber kurz darauf an Essberger weiter. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führte dieser die Deutsche Ost-Afrika Linie als Deutsche Afrika Linien weiter, die Woermann-Linie gab er auf.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende waren die Schiffe der Essberger-Flotte verlorengegangen, bzw wurden enteignet. Essberger begann erneut mit dem Aufbau einer neuen Flotte und stieg erneut, wie schon zwischen den Weltkriegen, zum größten deutschen Privatreeder auf. Nach seinem Tod im Jahr 1959 wurde das Unternehmen von seiner Tochter Liselotte von Rantzau-Essberger (1918-1993) weitergeführt. Es gelang ihr, sowohl die Afrikadienste, als auch die Tankfahrt stark auszuweiten. Dies führte das Unternehmen in eine existenzgefährdende Lage, da man kurz vor der Ölkrise von 1973 zwei Großtanker bestellt hatte. Die neuen Schiffe wurden 1975 in der Geltinger Bucht aufgelegt und später mit großem Verlust verkauft.

Dritte Führungsgeneration

In den 1980er Jahren übernahmen Liselotte von Rantzau-Essbergers Söhne, Dr. Eberhart von Rantzau und Heinrich von Rantzau die Führung. Sie gingen mit der DAL Linienallianzen, wie dem South Africa Europe Container Service (SAECS), oder von 1997 bis 2008 SAFDAL ein und weiteten das Tankergeschäft auf den Chemikalientransport aus. Seitdem wurde die Flotte langsam aber stetig erweitert.

Heute umfasst die Flotte von DAL/John T. Essberger 34 Trockenfrachter und Tanker. Bei einer türkischen Werft hatte die Reederei zuletzt nach längerer Neubaupause vier jeweils 20 Millionen Euro teure und 123 Meter lange Chemikalientanker bestellt. Die Caroline Essberger, das erste der Schiffe wurde im Juni 2009 nicht fristgerecht und mit Qualitätsmängeln übernommen und in Rotterdam nachgebessert. Die drei Schwesterschiffe konnte die Reederei stornieren.

Einzelnachweise

  1. OMGUS: Ermittlungen gegen die Deutsche Bank - 1946/47 - Franz Greno,Nördlingen 1985, ISBN 3921568668 S. 391 f

Weblinks


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