Deutscher Skilehrerverband

Deutscher Skilehrerverband

Der Deutsche Skilehrerverband e.V. (DSLV) ist ein Berufsverband, in dem über 14.000 Schneesportlehrer sowie 270 Profi-Schulen in Deutschland organisiert sind. Der DSLV vertritt die berufsständischen Interessen seiner Mitglieder im In- und Ausland. Mitglieder sind Ski-, Snowboard-, Skilanglauf-, Telemarklehrer und Skischulen aus den Bereichen Ski Alpin, Snowboard und Skilanglauf.

Derzeitiger Präsident ist Wolfgang Pohl, die Geschäftsstelle befindet sich in Wolfratshausen. Der DSLV ist Mitglied im Internationalen Skilehrerverband (ISIA), welcher als Dachverband fungiert.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Der DSLV bildet Skilehrer im Rahmen des eigenen Verbandes und zusammen mit der Technischen Universität München staatlich geprüfte Skilehrer aus. Verbandsskilehrer und staatlich geprüfte Skilehrer erhalten die ISIA-Marke. Um die verbandsinterne Fortbildungsmarke oder die ISIA-Marke zu erhalten, müssen die Skilehrer des DSLV alle zwei Jahre an einer mehrtägigen Fortbildung teilnehmen. Ebenso werden Profi-Schulen einer regelmäßigen Überprüfung unterzogen.

Ausbildung

Die DSLV bildet Schneesportlehrer in den Bereichen Ski Alpin, Telemark, Skilanglauf (Nordic) und Snowboard aus. Gegenwärtig werden folgende Abschlüsse angeboten:

  • Ski Alpin, Telemark: Skilehrer Grundstufe, Regionalskilehrer, Verbandsskilehrer, Staatlich geprüfter Skilehrer
  • Snowboard: Snowboardlehrer Grundstufe, Regional-Snowboardlehrer, Verbands-Snowboardlehrer, Staatlich geprüfter Snowboardlehrer
  • Skilanglauf (Nordic): Skilehrer Nordic Level 1, Skilehrer Nordic Level 2

Die Ausbildung erfolgt durch das Ausbilderteam des DSLV.[1]

Maßgebliche theoretische Grundlage der Ausbildung sind u.a. der Skilehrplan Praxis, herausgegeben vom Deutschen Verband für das Skilehrwesen (Interski Deutschland), und die verbandsinternen Broschüren Leichter Lehren. Die umfassende Reform der Ausbildungstruktur im Sommer 2011 soll zu einer ganzheitlicheren, multisportiven Ausbildung der Schneesportlehrer beitragen. Gegenwärtig gelten folgende Regelungen:[2]

Ski-/Snowboardlehrer Grundstufe Alpin/Telemark

Die Grundstufe ist vorrangig auf den Unterricht von Anfängern und Kindern ausgerichtet. Prüfungsvoraussetzungen sind ein Mindestalter von 16 Jahren, die Bestätigung einer Profi-Schule im DSLV über ein 50-stündiges Hilfsskilehrer-Praktikum und ein aktueller Erste-Hilfe-Nachweis. Das Praktikum kann durch einen zweitägigen Trainingslehrgang ersetzt werden. Die Ausbildung und Prüfung umfasst zwei Ausbildungstage zu Technik, Methodik und Theorie. Ergänzend werden zwei jeweils 45-minütige Unterrichtseinheiten zum Thema Kinderskiunterricht in der Theorie durchgeführt. Die Prüfung (2 Tage) selbst besteht aus einem praktischen Teil zum eigenen Fahrkönnen (Prüfungsfahrten) und Lehreignung (Kurzlehrversuche) und einen theoretischen Teil (Multiple Choice).
Die Prüfung gilt als bestanden, wenn in allen Teilen jeweils mindestens die Note 4.5 (auf einer Skala von 1 bis 6) erreicht worden ist. Derzeit gibt es 7.765 Skilehrer Grundstufe Alpin, 32 Skilehrer Grundstufe Telemark und 2.570 Snowboardlehrer Grundstufe. Aufgrund der früheren Ausbildungsstruktur gibt es außerdem 184 Skilehrer Grundstufe-Skilanglauf.[3]

Regionalski-/Snowboardlehrer

Aufbauend auf der Grundstufe folgt der Ausbildungsschritt zum Regionalski- oder Snowboardlehrer. Zusätzliche Prüfungsvoraussetzung ist ein 50-stündiges Praktikum als Ski- oder Snowboardlehrer Grundstufe an einer der Profi-Schulen. Die Prüfung wird wie bei der Grundstufe in einem kombinierten Ausbildungs- und Prüfungslehrgang abgelegt (2+2 Tage). Prüfungsteile sind das Fahren im Gelände, Lehreignung (Kurzlehrversuche) und Theorie (Multiple Choice).
Die Prüfung gilt als bestanden, wenn in allen Teilen jeweils mindestens die Note 4.5 (auf einer Skala von 1 bis 6) erreicht worden ist. Derzeit gibt es 149 Regionalskilehrer und 19 Regional-Snowboardlehrer.[3]

Verbandsski-/Snowboardlehrer

Die Ausbildung zum Verbandsski-/Snowboardlehrer wird innerhalb der Ausbildung zum staatlich geprüften Ski- oder Snowboardlehrer absolviert. Sie setzt das Bestehen eines dreitägigen Eignungstestes voraus. Um an diesem teilnehmen zu können, muss man entweder bereits die Grundstufenprüfung bestanden haben oder ein mindestens 30-stündiges Hilfsskilehrer-Praktikum absolviert haben. Überdies muss ein amtliches Führungszeugnis und ein ärztliches Attest über die volle Sporttauglichkeit vorgelegt werden.
Das Mindestalter liegt bei 18 Jahren. Kontrolliert wird die grundsätzliche Eignung für die folgende Ausbildung. Dazu müssen Prüfungen zur demonstrativen und situativen Fahrtechnik, zum Fahren im Gelände, im Riesenslalom, im Skilanglauf Skate/Classic und zur Lehreignung abgelegt werden.

An den bestandenen Eignungstest schließen sich ein dreitägiger Lehrgang zur Schnee-/Lawinenkunde und Risikomanagement (LI I/b Variante Teil 1) und zwei jeweils sechstägige Technik/Methodik-Lehrgänge zur Fahrtechnik, sportlichen Skifahren, Style, Lehrarbeit und Theorie (LG II Technik/Methodik 1/2) an. Neben den Lehrgängen muss erneut ein 50-stündiges Praktikum in einer Profi-Schule absolviert werden.
Dann kann an der Prüfung teilgenommen werden (2 Tage). Sie umfasst eine unvorbereitete Lehrprobe, situative und demonstrative Fahrtechnikprüfungen, Sportliches Skifahren und eine Theorieklausur. Die Prüfung gilt als bestanden, wenn in allen Teilen jeweils mindestens die Note 4.5 (auf einer Skala von 1 bis 6) erreicht worden ist. Derzeit gibt es 1.450 Verbandsskilehrer und 304 Verbands-Snowboardlehrer.[3]

Staatlich geprüfter Ski-/Snowboardlehrer

Die Ausbildung zum staatlich geprüften Ski- oder Snowboardlehrer zusammen mit der TU München wird durch die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Fachsportlehrer im freien Beruf in Bayern geregelt. Über die Ausbildung zum Verbandsski-/Snowboardlehrer muss ein von der TU München genehmigtes 300-stündiges Praktikum absolviert und folgende zusätzliche Lehrgänge besucht werden:

  • Theorielehrgang (LG I/a Theorie, 4 Tage)
  • Schnee-/Lawinenkunde, Berggefahren und Risikomanagement (LG I/b Variante Teil 2, 6 Tage mit Prüfung)
  • Sportliches Skifahren (LG II Sportliches Skifahren, 6 Tage mit Euro-Test im Riesenslalom) bzw. Sportliches Snowboardfahren (LG II Sportliches Snowboardfahren, 6 Tage mit Slalom, Riesenslalom, X-Cross)
  • Skilanglauf (LG II Nordic, 6 Tage) bzw. Freestyle (LG II Freestyle, 6 Tage mit Halfpipe, Sprungtechnik, Methodik und Theorie)
  • und der vertiefende und prüfungsvorbereitende Abschlußlehrgang (LG III Abschlußlehrgang, 7 Tage).

Die anschließende fünftägige Prüfung umfasst Teilprüfungen zur Fahrtechnik, zum sportlichen Skifahren/Snowboarfahren, zur Lehreignung Alpin/Nordic bzw. Snowboard, zur Skilanglauftechnik bzw. Snowboard-Freestyle, eine Lehrprobe und eine Theorieklausur. Derzeit gibt es 1.883 staatlich geprüfte Skilehrer und 95 staatlich geprüfte Snowboardlehrer. Aufgrund der früheren Ausbildungsstruktur gibt es außerdem 110 staatlich geprüfte Skilanglauflehrer.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ausbilderteam des DSLV
  2. Ausbildungs- und Prüfungsunterlagen des DSLV
  3. a b c d DSLV Mitgliederstatistik zum 31. Januar 2011

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