Deutsches Schutzengelmuseum

Deutsches Schutzengelmuseum

Das Deutsche Schutzengel-Museum in Bretten zeigt eine umfangreiche Sammlung von Schutzengel-Darstellungen aus sechs Jahrhunderten. Sie bietet einen breiten religionsgeschichtlichen Überblick zur Bedeutung von Schutzengeln und ähnlichen Schutzwesen in verschiedenen Religionen der Welt: vom Christentum (Katholizismus, Protestantismus, russisch-orthodoxe Kirche) bis zum Islam und von den vorchristlichen Religionen Europas bis zum Glauben der Indianer. Träger des Museums ist die Stadt Bretten.

Inhaltsverzeichnis

Bestände

Das Museum zeigt unter anderem Gemälde, Holzschnitte, Kupferstiche und Stahlstiche des 16. bis 19. Jahrhunderts mit seltenen Darstellungen von Schutzengeln, zahlreiche Farblithographien und Postkarten mit historischen Schutzengel-Motiven (19. und frühes 20.Jahrhundert), Ikonenkunst, Schutzengel aus Porzellan, Gusseisen und weiteren Materialien sowie moderne Bearbeitungen des Themas. Ein wichtiges Thema der Präsentation ist die Wandlung der Schutzengel-Darstellungen in der europäischen Kunst seit dem Aufkommen der populären Druckgraphik zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Sondersammlungen zum Thema Konfirmation und Kommunion verweisen auf die Präsenz des Schutzengelmotivs in beiden großen christlichen Konfessionen. Eine weitere Sondersammlung befasst sich mit der Einbeziehung des Schutzengel-Motivs in die Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg.

Zu der Präsentation von Schutzengel-Darstellungen aus dem christlichen Bereich treten im Sinne eines interreligiösen Vergleichs auch Bilder sowie aus unterschiedlichen Materialien gefertigte Statuen, Amulette und Schreine von Schutzwesen aus dem Hinduismus, dem Buddhismus, der Antike und der Glaubenswelt des indianischen Kulturkreises (z.B. der Hopi und der Irokesen). Bezüge der islamischen Kunst zum Thema persönlicher Engel bzw. Schutzengel sind ebenfalls Thema der Ausstellung.

Der Sammlungsbestand wird thematisch laufend erweitert. Im Aufbau befindet sich eine Dokumentation zu Schutzengel-Kirchen, Schutzengel-Kapellen, Schutzengel-Gemeinden und Schutzengel-Festen in Mitteleuropa.

Entstehung

Das Museum wurde am 2.Oktober 2007 (im katholischen Kirchenkalender dem „Tag der heiligen Schutzengel“) eröffnet. Es ist als ganzjährig geöffnete Dauerausstellung in den beiden Obergeschossen des Stadtmuseum im Schweizer Hof (Engelsberg 9, Bretten) untergebracht.

Der Aufbau der Sammlung wurde durch finanzielle Unterstützung der „Bürgerinitiative Brettener Heimat- und Denkmalpflege“ sowie durch Schenkungen und Dauerleihgaben aus der Bevölkerung ermöglicht. In der Sammlung enthalten sind auch durch Ankauf erworbene Teilbestände aus dem im Sommer 2007 aufgelösten früheren „Deutschen Schutzengelmuseum“ Bad Wimpfen.

„Aktion Schutzengel“

Seit April 2008 präsentiert das Museum im Rahmen einer Kooperation mit dem internationalen katholischen Hilfswerk „missio“ in einem eigenen Raum deren „Aktion Schutzengel“ zugunsten gefährdeter Kinder in Entwicklungsländern. Damit soll auf aktuelle und praktische Bezüge des Themas „Schutzengel“ hingewiesen werden.

Siehe auch

Literatur

  • Peter Bahn: „Deutsches Schutzengel-Museum“ in Bretten eröffnet. In: Hierzuland. Badisches und anderes von Rhein, Neckar und Main. 23. Jg. (2008), Heft 41, S. 46 - 48
  • Peter Bahn: Das „Deutsche Schutzengel-Museum“ in Bretten. In: Badische Heimat. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Heft 4 / 2008 (Dezember 2008), S. 584 - 588
  • Birgit Fritz: Schutzwesen interreligiös: in Bretten sind überirdische Beschützer im Museum zu sehen. - In: Konradsblatt. - 91. 2007, 44. - S. 32 - 33
  • Angelika Rothermel-Geiger: Wo die Engel zu Hause sind. Ein Besuch im Schutzengel-Museum Bretten. In: Christlicher Digest. Das Familienmagazin. Heft Dezember 08 / Januar 09, S. 52 - 53

Weblinks

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  • Schutzengel — Schutzengeldarstellung von Pietro da Cortona, 1656. Ein Schutzengel ist nach mythologischer oder religiöser Vorstellung ein zum Schutz eines Landes, eines Ortes oder einer Person zugestellter Engel.[1] Neben dem Christentum kennen auch die… …   Deutsch Wikipedia

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