Bad Wimpfen

Bad Wimpfen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Wimpfen
Bad Wimpfen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Wimpfen hervorgehoben
49.2304166666679.1631666666667195
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Heilbronn
Höhe: 195 m ü. NN
Fläche: 19,38 km²
Einwohner:

6.824 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 352 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74206
Vorwahl: 07063
Kfz-Kennzeichen: HN
Gemeindeschlüssel: 08 1 25 007
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
74206 Bad Wimpfen
Webpräsenz: www.badwimpfen.de
Bürgermeister: Claus Brechter
Lage der Stadt Bad Wimpfen im Landkreis Heilbronn
Abstatt Abstatt Bad Friedrichshall Bad Rappenau Bad Wimpfen Beilstein Beilstein Beilstein Brackenheim Cleebronn Eberstadt Ellhofen Ellhofen Eppingen Erlenbach Flein Gemmingen Güglingen Gundelsheim Hardthausen am Kocher Heilbronn Ilsfeld Ittlingen Jagsthausen Jagsthausen Kirchardt Langenbrettach Lauffen am Neckar Lauffen am Neckar Lehrensteinsfeld Leingarten Löwenstein Löwenstein Löwenstein Massenbachhausen Möckmühl Neckarsulm Neckarwestheim Neudenau Neuenstadt am Kocher Nordheim Obersulm Oedheim Offenau Pfaffenhofen Roigheim Schwaigern Siegelsbach Talheim Untereisesheim Untergruppenbach Weinsberg Widdern Wüstenrot ZaberfeldKarte
Über dieses Bild

Bad Wimpfen ist eine Kurstadt am Neckar im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg. Die Stadt war einst mittelalterliche Stauferpfalz, später Freie Reichsstadt und von 1803 bis 1945 eine hessische Exklave.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage und Stadtgliederung

Bad Wimpfen liegt am linken Ufer des Neckars etwa 10 km nordnordwestlich von Heilbronn (Luftlinie). Sein älterer Teil, Wimpfen im Tal, zieht sich längs des Flusses in seiner dort recht breiten linken Aue. Etwas westlich davon steht Wimpfen am Berg auf dem zum Kraichgau hin ansteigenden oberen Hang links des Flusstals. Dort wurde im Mittelalter die Stauferpfalz und das Stadtzentrum auf einem Ostsporn über dem Prallhang des darunter nach Norden abbiegenden Flusses und eines kleinen, diesem stumpf aus Südwesten zulaufenden Nebentals erbaut; die neueren Stadtteile breiten sich in flacherem Anstieg vor allem nach Westen aus. Zu Bad Wimpfen gehört auch der 2 km nordwestlich gelegene Teilort Hohenstadt, der am linken Hang eines etwas größeren, nach Osten zum Neckar ziehenden Nebentals steht.

Das Stadtgebiet Wimpfens liegt, bis auf einen winzigen Zwickel an der Jagstmündung gegenüber von Wimpfen im Tal, links des Neckars und größtenteils auf etwa 200–250 m hoher, welliger Flur, die nur am Neckarhang von einem schmalen Waldstreifen und an der nördlichen und westlichen Stadtgrenze von etwas größeren Waldinseln bestanden ist. Diese hügelige Ebene entwässert zum größeren Teil über kleine Täler unmittelbar zum Neckar; nur im Südwesten laufen einige Wasserläufe jenseits der Stadtgrenze zunächst dessen längerem Nebenfluss Böllinger Bach zu.

Nachbargemeinden

Nachbarstädte und -gemeinden Bad Wimpfens sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Süden): Heilbronn (Stadtkreis), Bad Rappenau, Offenau, Bad Friedrichshall, Untereisesheim und Neckarsulm. Bis auf Heilbronn gehören alle zum Landkreis Heilbronn.

Stadtgliederung

Zu Bad Wimpfen gehört neben Wimpfen am Berg als Hauptort auch der ältere Stadtteil Wimpfen im Tal, außerdem das Dorf Hohenstadt, die Höfe Allmend-Siedlung, Erbach und Höhe-Siedlung sowie der Wohnplatz Fleckinger Mühle.[2]

Geschichte

Silhouette der Altstadt am Berg vom Neckar aus gesehen
Panorama-Ansicht vom Roten Turm über Wimpfen am Berg
Blick über Wimpfen im Tal mit der Stiftskirche St. Peter, dahinter Bad Friedrichshall-Jagstfeld

Erste Besiedlung durch die Kelten

Erste Siedlungsspuren auf der Gemarkung der heutigen Stadt Bad Wimpfen sind für die jüngere Steinzeit und die Bronzezeit nachgewiesen. Eine alte Völkerstraße, die von Frankreich kommt, gabelt sich hier längs der Jagst in Richtung Nürnberg und über Öhringen zur Donau und wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit begangen, was durch zahlreiche Funde dokumentiert wird.

Um 450 v. Chr. siedelten Kelten vom Stamm der Helvetier an Neckar, Kocher und Jagst im Raum Bad Wimpfen, auch die Neckarschwaben (Suebi Nicreti) werden von römischen Quellen nachgewiesen. Die Kelten gaben vermutlich den genannten Flüssen und der Siedlung Wimpfen ihre Namen. Wimpfen könnte nach dem deutsch-keltischen Wörterbuch von Obermüller (1872) eine keltische Wortschöpfung aus uimpe (umwallt) und bin (Berg) sein und in etwa Wall am Berg bedeuten.

Kastell und bedeutende Stadt der Römerzeit

Vermutlich im Jahre 98 n. Chr. sicherten die Römer das unter Kaiser Domitian eroberte Gebiet in Südwestdeutschland (das so genannte Dekumatland) durch den Neckar-Odenwald-Limes, ein System von Kastellen, die im Abstand von 12 bis 15 Kilometern angelegt wurden. Gegenüber der Jagstmündung entstand so das Kastell Wimpfen im Tal. Wie bei den meisten Kastellen bildete sich bald eine zivile Siedlung, in der sich vor allem Händler und Handwerker ansiedelten. Zumindest bis 121 n. Chr. existierte in Bad Wimpfen eine römische Militärziegelei, gestempelte Ziegel stammen von der cohors II Hispanorum, die bis zu diesem Jahr dort Kastellbesatzung war.

Nach der Verlegung der Reichsgrenze zum Limes bei Jagsthausen unter Kaiser Antoninus Pius (138–161), vermutlich im Jahre 159, verlor das Kastell seine militärische Bedeutung.

Umso bedeutender war das römische Wimpfen im Tal als zivile Stadt. Es wurde Hauptort eines römischen Verwaltungsbezirks namens Civitas Alisinensium und als eine von wenigen Römerstädten im heutigen Süddeutschland mit einer Stadtmauer und einem Graben geschützt. Die ummauerte Fläche betrug etwa 19 Hektar, damit gehörte Wimpfen zu den größten Römerstädten im heutigen Baden-Württemberg. Trotz dieser Bedeutung ist der lateinische Name von Wimpfen bis heute unbekannt.

Außerdem bestand dort eine hölzerne Brücke über den Neckar, die erst im frühen Mittelalter durch Eisgang zerstört worden sein soll. Durch einen Eichenbalken, der 1957 bei Baggerarbeiten aus dem Neckar geborgen wurde und sich bei näherer Betrachtung als Teil der alten Brücke erwies, konnte ihr römischer Ursprung mittlerweile zweifelsfrei nachgewiesen werden, denn die dendrochronologische Untersuchung ergab etwa das Jahr 85. Die Neckarbrücken bilden bis in die Gegenwart im dicht besiedelten Neckartal wichtige Verkehrsknotenpunkte.

Nach dem Abzug der Römer beherrschten die Alamannen ab dem Jahre 259/260 n. Chr. das Neckarbecken. Unter ihnen verfielen allmählich die meisten römischen Bauten, da die Germanen um diese Zeit noch nicht in Stein bauten und mit vielen römischen Bauwerken, etwa Badegebäuden (Thermen) und Wasserleitungen (Aquädukten), auch nichts anfangen konnten. Mit der Besiedlung durch die Franken um 500 unter Chlodwig ging auch das Christentum einher, so dass die Überreste der frühen christlichen Kirchen auf den Überresten römischer Kultstätten ebenfalls auf diese Zeit datieren.

Marktrecht und Stauferpfalz

Wandmalerei in der Kreuzkapelle (Duttenberg) mit Darstellung der Wimpfener Silhouette, Mitte 15. Jahrhundert
Stadtmauer von Wimpfen am Berg mit Arkaden des Pallas der früheren Stauferpfalz

Im 9. Jahrhundert n. Chr. gelangte Wimpfen in den Besitz der Bischöfe von Worms und wurde im Jahr 829 als Wimpina erstmals erwähnt. In dieser Zeit drangen die Ungarn in den Neckarraum vor und verwüsteten die meisten der dortigen Siedlungen, darunter auch Wimpfen. Beim anschließenden Wiederaufbau wurde auf den Ruinen der fränkischen Kirche die Stiftskirche St. Peter als größerer, dem Patron des Bistums Worms gewidmeter Kirchenneubau errichtet. Über mehr als drei Jahrhunderte übten die dortigen Stiftsherren die geistliche Gerichtsbarkeit im mittleren und unteren Neckarraum zwischen Kirchheim am Neckar und Heidelberg aus.

Durch eine Urkunde Kaiser Ottos I. gelangte Wimpfen im Jahr 965 in den Besitz des Marktrechts. Wegen seiner verkehrsgünstigen Lage und dem Sitz der Gerichtsbarkeit entwickelte sich der Marktflecken prächtig. Der Wimpfener Talmarkt findet noch jährlich statt und gehört mit seiner über tausendjährigen Geschichte zu den traditionsreichsten Marktveranstaltungen Deutschlands.

Im Jahr 1182 wird ein Aufenthalt Kaiser Friedrich Barbarossas in Wimpfen vermutet. Sein mittelalterliches staufisches Reich wurde dezentral verwaltet. Die Staufer errichteten an vielen Orten ihres Reiches so genannte Kaiserpfalzen – große, bewehrte Burganlagen, in denen die Kaiser Hof hielten und Recht sprachen. Die Pfalz Wimpfen wurde auf dem zum Kraichgau ansteigenden Bergrücken oberhalb der Siedlung im Tal errichtet, wo sich zuvor nur eine unbedeutende kleinere Siedlung befunden hatte. Die Pfalz und die sie umgebende Siedlung wuchsen in der Folgezeit stark an, so dass das staufische Wimpfen am Berg rasch stärker an Bedeutung gewann als die ungleich ältere Talstadt. Um das Jahr 1200 datieren die meisten der heute noch erhaltenen Bauten der Kaiserpfalz, so auch das Wahrzeichen der Stadt, der 58 Meter hohe Blaue Turm, der als westlicher Bergfried errichtet wurde und bis ins frühe 20. Jahrhundert als Wachturm diente.

Die Stauferpfalz in Wimpfen ist die größte erhaltene Kaiserpfalz nördlich der Alpen. Ihre größte Länge beträgt ca. 215, ihre größte Breite ca. 88 Meter. Der Stauferkaiser Heinrich VI. hielt nachweislich mindestens dreimal in Wimpfen Hof, Friedrich II. mindestens achtmal. Aus dem Jahr 1235 ist das historische Aufeinandertreffen von Kaiser Friedrich II. mit seinem aufrührerischen Sohn Heinrich VII. in Wimpfen überliefert. Ebenfalls noch im 13. Jahrhundert veranlasste Richard von Deidesheim den Umbau der Stiftskirche im Stil der damaligen Zeit, der Gotik. Zur gleichen Zeit wurde in der Stadt auch ein Dominikanerkloster gegründet sowie mit einer Stiftung des staufischen Ministerialen und Wimpfener Vogts Wilhelm von Wimpfen ein großes Spital errichtet.

Reichsstadt Wimpfen

Mit dem Niedergang des Stauferreiches ging um das Jahr 1300 der Stand Wimpfens als Reichsstadt einher, infolgedessen sich zahlreiche Handwerker hier niederließen und auch das Bürgertum eine Blüte erlebte. Das Bürgertum setzte eine Ratsverfassung für die Stadt durch, die beispielhaft für zahlreiche umliegende Städte wurde. Zahlreiche Bauten der Stadt sind aus dieser Zeit erhalten. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts ging das Schultheißenamt auf die Stadt über.

Wimpfen zählte zur Vogtei Niederschwaben, die bis 1308 bei den Grafen von Württemberg lag, dann zeitweilig an die Herren von Weinsberg entlehnt wurde und später wieder den Württemberger Grafen gehörte. Von der Vogtei in Wimpfen weiß man, dass sie spätestens 1458 bei den Herren von Weiler lag, die sie 1464 an die Stadt Heilbronn verkauften, von der die Stadt Wimpfen sie 1479 erwarb. Mit dem Erwerb der Vogtei erlangte die Stadt die volle Gerichtsbarkeit.

Kaiser Friedrich III. verlieh der Stadt im Jahr 1487 das Recht, neben dem zu dieser Zeit bereits etwa 500 Jahre etablierten Talmarkt auch noch vor Weihnachten einen Markt, den damals so genannten Katharinenmarkt, abhalten zu dürfen. Auch die Tradition dieses Weihnachtsmarktes wird bis in die Gegenwart fortgeführt.

Zeitalter der Reformation

Blauer Turm und Rathaus (links)
Partie im Burgviertel, der früheren Stauferpfalz

Im 16. Jahrhundert war Wimpfen eine Hochburg der Reformation. In den Stadtarchiven und im Kirchengeschichtlichen Museum in der Pfalzkapelle sind Namen und Schriften örtlicher Reformatoren überliefert, deren wichtigster wohl Erhard Schnepf gewesen sein dürfte, der von 1523 bis 1526 als evangelischer Prediger wirkte. Sein Zeitgenosse Heinrich Vogtherr der Ältere verfasste in Wimpfen zahlreiche Reformationsschriften und -lieder. 1546 beauftragte der Rat der Stadt Johann Isenmann aus Schwäbisch Hall mit der Durchführung der Reformation in Wimpfen. Obwohl die katholische Geistlichkeit vor Ort erbitterten Widerstand gegen die Reformatoren leistete, zählen die Einwohnerlisten des Jahres 1588 nur noch etwa 30 Katholiken am Ort. Der protestantische Stadtrat vergab fortan Katholiken kein Bürgerrecht mehr, und die Kirchen der Stadt wurden der protestantischen Gemeinde übereignet oder aber von beiden Religionen genutzt, was insbesondere zu Auseinandersetzungen mit den Klosterherren und den Wormser Domherren führte.

Dreißigjähriger Krieg

Die religiösen Auseinandersetzungen in der Stadt traten jedoch alsbald in den Hintergrund, als im Jahr 1622 unweit der Stadt die Truppen des kaiserlichen Generals Johann Tserclaes Graf von Tilly auf das Heer des Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach trafen. Diese Schlacht bei Wimpfen war eine der bedeutendsten und blutigsten des Dreißigjährigen Krieges.

Wimpfen wurde im weiteren Verlauf des Krieges mehrfach geplündert, Häuser und Felder wurden abgebrannt, und Krankheiten und Seuchen rafften die Bevölkerung dahin. 1648, nach Ende des Krieges, war die Bevölkerung auf ein Zehntel des Vorkriegsstandes reduziert. Viele prächtige Bauten waren zerstört, und zur Sanierung bestehender Gebäude oder für Neubauten wurden in der Folgezeit Teile der früheren staufischen Burganlagen abgetragen.

Stiftskirche St. Peter in Wimpfen im Tal, im Hintergrund Wimpfen am Berg, Michael Neher (1846)

An den verheerenden Folgen des Dreißigjährigen Krieges hatte die verwüstete Stadt noch über 150 Jahre zu leiden. Obwohl die Kelten im Neckarbecken schon in vorchristlicher Zeit Salz aus Sole gewonnen hatten, schlugen im frühen 18. Jahrhundert zunächst Versuche fehl, Salz in Salinen zu gewinnen. Es herrschte weiterhin bittere Armut. In dieser Zeit erfuhr Wimpfen finanzielle Unterstützung durch die Reichsstadt Nürnberg.

Aus dem Jahr 1783 wird von der Wimpfener Holzrevolution berichtet. Das Holz aus den umliegenden Wäldern stand den Bürgern bis dahin kostenlos zur Verfügung. Um die Stadtkasse aufzubessern, sollte hierauf nun eine Abgabe erhoben werden, die die ebenfalls verarmten Bürger nicht erbringen konnten. Die daraus resultierenden Unruhen konnten nur durch ein starkes Aufgebot an Ordnungskräften unterdrückt werden.

Übergang an Hessen 1803

Durch den Reichsdeputationshauptschluss fiel die Stadt zunächst an Baden, das Ritterstift Wimpfen im Tal und der Wormser Hof jedoch an Hessen-Darmstadt. Die Besetzung durch die neuen Herren erfolgte noch vor Abschluss der Verhandlungen im September bzw. Dezember 1802. Daraus entwickelte sich eine Auseinandersetzung zwischen Baden und Hessen über die Souveränitätsrechte des Stifts. Da Wimpfen zu diesem Zeitpunkt noch weit vom übrigen Territorium Badens entfernt war, ließ sich Baden auf einen Gebietsaustausch ein und trat Wimpfen an Hessen ab. Der Besitzerwechsel wurde am 5. April 1803 in Wimpfen verkündet. Erst 1805/06 wurde das Umland Wimpfens durch Baden und Württemberg annektiert, und Wimpfen lag fortan als hessische Exklave zwischen diesen Ländern.

Für Wimpfen ergab sich aus der Zugehörigkeit zu Hessen eine äußerst komfortable Situation, da man sich 40 km jenseits der Grenze des Großherzogtums nahezu autonom verwalten konnte. Mit Gründung des Volksstaates Hessen 1919 wurde Bad Wimpfen Teil des Kreises Heppenheim, welcher 1938 durch Zusammenlegung mit dem Kreis Bensheim zum Kreis Bergstraße wurde.

Soleförderung und Kurbad

Postkarte von Wimpfen um 1897

Im Jahr 1817 gelang in der Saline Ludwigshalle erstmals erfolgreich die Soleförderung in Wimpfen. Außer als technischer Grundstoff für die beginnende Industrialisierung konnte die Sole auch therapeutisch genutzt werden, und so hat bereits 1835 das erste Kurhotel seine Pforten geöffnet. Ein Zeichen der beginnenden wirtschaftlichen Prosperität ist auch das 1836 errichtete neue Rathaus der Stadt. Trotz dieser neuen Perspektiven wurden viele staufische Überreste der Stadt weiterhin abgerissen oder umgenutzt. Die damals bereits über 600 Jahre alte Pfalzkapelle wurde z. B. im Jahr 1837 zu einer Scheune umgenutzt und würde erst 70 Jahre später wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden.

Nachdem in den 1860er Jahren die Bahnstrecke von Heilbronn nach Heidelberg und damit der Wimpfener Bahnhof 1868 in Betrieb genommen wurde, erfuhr der Kurbetrieb einen großen Auftrieb. Bäder und Kureinrichtungen wurden nun kontinuierlich ausgebaut und führten zu einer neuerlichen wirtschaftlichen Blüte. Hierüber berichtet beispielsweise auch Mark Twain in den Schilderungen seiner Europareise im Jahr 1867. Am 26. April 1930 erhielt die Stadt den offiziellen Bädertitel.

Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt weitgehend unversehrt. Die Stadt bot durch ihre Unversehrtheit vielen Flüchtlingen Unterkunft, so bezogen im Jahr 1947 aus dem Kloster Grüssau vertriebene Benediktinermönche die frühere Ritterstiftskirche.

Zwischen Hessen und Baden-Württemberg

Hessisch-württembergische Grenze bei Bad Wimpfen, 1930

Am 19. September 1945 proklamierte die amerikanische Militärregierung die Gründung der Länder Groß-Hessen und Württemberg-Baden. Das hessische Bad Wimpfen war nun vollständig von Württemberg-Baden umschlossen, und zwar vom badischen Landkreis Sinsheim und dem württembergischen Landkreis Heilbronn. Am 26. November des Jahres verfügten die Besatzungsbehörden, dass die Stadt künftig vom Landkreis Sinsheim zu verwalten sei. Bestrebungen der Landesregierung von Württemberg-Baden aus dem Jahre 1946, die rechtliche Stellung Bad Wimpfens endgültig klären zu lassen, wurden von der Militärregierung Württemberg-Baden mit Schreiben vom 21. Oktober 1946 gestoppt, bis eine endgültige Entscheidung der Militärregierung getroffen werde. Zu dieser Entscheidung kam es nicht.

Zur staatsrechtlichen Zugehörigkeit Bad Wimpfens wurden in Folge verschiedene Auffassungen vertreten. Das Land Hessen und seine Behörden stellten sich auf den Standpunkt, Bad Wimpfen gehöre staatsrechtlich zu Hessen, und verlangten die Rückgabe der Enklave. Das Oberlandesgericht Stuttgart kam hingegen in einem Urteil vom 6. März 1951 zu der Auffassung, dass Bad Wimpfen nunmehr auch staatsrechtlich ein Teil Württemberg-Badens sei.

In der Bevölkerung, die sich teils traditionell Hessen, teils pragmatisch der nahen württembergischen Kreisstadt Heilbronn zugehörig fühlte, führte die Umgliederung zu Missmut. Daraufhin beschloss der Bad Wimpfener Gemeinderat am 16. September 1950 eine informatorische, rechtlich nicht bindende Volksbefragung, die am 29. April 1951 stattfand. Nur 0,8 % der Abstimmenden sprachen sich für die Zugehörigkeit Bad Wimpfens zum Landkreis Sinsheim aus, 41,9 % für die staatsrechtliche und verwaltungsmäßige Zugehörigkeit zu Hessen, aber 57,3 % für eine Umgliederung in den Landkreis Heilbronn. Gespräche zwischen den Innenministern Hessens und Württemberg-Badens nach dieser Volksbefragung führten zu keiner Änderung des Status quo. Der Landtag des neu gegründeten Lands Baden-Württemberg beschloss am 18. April 1952 ein Gesetz, das Bad Wimpfen zum 1. Mai 1952 in den Landkreis Heilbronn umgliederte. Der Einspruch der hessischen Regierung gegen das Gesetz wurde von der baden-württembergischen Regierung mit der Begründung zurückgewiesen, es handele sich nur um eine Änderung der Verwaltungseinteilung, die den staatsrechtlichen Status Bad Wimpfens unberührt lasse. Schon zuvor waren mit Wirkung vom 1. April 1952 drei räumlich getrennte Gemarkungsteile Bad Wimpfens in andere Gemeinden umgemeindet worden (Helmhof an Neckarbischofsheim im Landkreis Sinsheim, das Zimmerhöferfeld an Bad Rappenau ebenfalls im Landkreis Sinsheim und Finkenhof an Hochhausen im Landkreis Mosbach).

Rechtliche Unsicherheiten bezüglich der Zuständigkeiten verschiedener hessischer bzw. baden-württembergischer Behörden und Gerichtsstreite um die Frage, ob in Bad Wimpfen hessisches, badisches oder württembergisches Recht gelte, führten am 22. Februar 1960 zu einem erneuten Gesetz Baden-Württembergs, das bestimmte, dass in Bad Wimpfen und in seinen 1952 umgemeindeten ehemaligen Gemarkungsteilen das gleiche Landesrecht gelte wie im Rest der jeweiligen Landkreise. Noch zuständige hessische Behörden und Institutionen wurden bis auf wenige Ausnahmen von ihren baden-württembergischen Pendants abgelöst. 1975 ging als letzte die Zuständigkeit für die Brandschadensversicherung von der Hessischen Brandversicherungskammer auf die Gebäudeversicherungsanstalt Karlsruhe über.

Das Land Hessen legte keinen Einspruch gegen das Gesetz von 1960 ein. Es beharrt weiterhin auf dem Standpunkt, dass Bad Wimpfen staatsrechtlich zu Hessen gehöre, erklärt jedoch, dass Bad Wimpfen „in Verwaltungsrechtsprechung und Gesetzgebung wie ein Bestandteil Baden-Württembergs behandelt wird.“[3] Die Landesregierung Baden-Württembergs ist der Auffassung, dass „die Ausübung der Staatsgewalt – Gesetzgebung, Rechtsprechung, Verwaltung – für die Stadt Bad Wimpfen durch das Land Baden-Württemberg … von der Landesregierung Hessen geduldet“ wird und sieht keine rechtliche Notwendigkeit, die Gebietsfrage endgültig zu klären; sollte es zu einer Länderneuregelung in Deutschland kommen, könne diese Frage einbezogen werden.[4] Bad Wimpfen ist de facto voll in die baden-württembergische Verwaltungs- und Rechtsordnung integriert, und eine Änderung der gegenwärtigen Situation wird von keiner Seite angestrebt.

Bis 1968 gehörte die evangelische Kirchengemeinde Bad Wimpfens zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, seit 1968 zur Evangelischen Landeskirche in Württemberg. In der katholischen Kirche gehört die Stadt aufgrund ihrer hessischen Vergangenheit noch heute als Exklave zum Gebiet des Bistums Mainz.[5]

Gegenwart

In der Gegenwart beeindruckt Bad Wimpfen gleichermaßen durch seine Kureinrichtungen als auch durch seinen reichen Bestand an Bau- und Kunstdenkmälern aus zwei Jahrtausenden. Die historische Altstadt ist komplett denkmalgeschützt. Ein umfangreiches Sanierungsprogramm konnte ab 1976 zur Aufwertung der meisten historischen Gebäude beitragen. Seit der Rezession der 1990er-Jahre geht jedoch die weitere Sanierung von Bau- und Kunstdenkmälern zumeist nur noch auf private Initiative zurück.

Religionen

Neben einer evangelischen und einer römisch-katholischen Kirchengemeinde, die dem Bistum Mainz untergeordnet ist, sind in Bad Wimpfen noch die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas vertreten. In den Gebäuden des ehemaligen Ritterstiftes St. Peter im Tal war von 1947 bis 2006 die Benediktinerabtei Grüssau (ehemals aus Grüssau in Schlesien) untergebracht. Die einzige Benediktiner-Klostergemeinschaft im Landkreis Heilbronn, die 2005 noch aus drei Mönchen bestand, löste sich im Herbst 2006 auf. Das geistliche Angebot des Gäste- und Tagungshauses im Kloster Bad Wimpfen wird auch nach dem Wegzug der Benediktiner weiter geführt.

Die Jüdische Gemeinde Bad Wimpfen bestand vermutlich bereits im 13. Jahrhundert, konnte jedoch keine bedeutende Größe erlangen. Synagoge und Begräbnis der Wimpfener Juden waren ursprünglich auf dem Jüdischen Friedhof Heinsheim. In Wimpfen gab es Gottesdienste und rituelles Bad für Juden erst ab dem 19. Jahrhundert. Auch der jüdische Friedhof in Wimpfen wurde erst 1896 angelegt. Eine israelitische Religionsgemeinschaft sollte 1898 gebildet werden, scheiterte aber an der geringen Größe der Gemeinde, die um 1900 mit 56 Personen ihre größte Ausdehnung erreicht hatte. 1933 lebten noch 22 Juden in Wimpfen, denen die Rechte am Betsaal streitig gemacht wurden und die 1935 weiter in ihren Rechten insbesondere in Bezug auf Grundbesitz beschnitten wurden. 1938 gab es Ausschreitungen gegen Juden, Geschäfte und Wohnungen. Bis Sommer 1941 gelang es den meisten Wimpfener Juden, auszuwandern. Mindestens vier Opfer der Judenverfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus sind am Ort nachgewiesen.

Politik

Gemeinderat

Die Wahl zum Gemeinderat am 7. Juni 2009 erbrachte folgendes Ergebnis:

Partei Stimmen ± Sitze ±
CDU/FW 38,0 % (− 8,9) 7 (− 2)
SPD 27,0 % (+ 2,2) 5 (+ 1)
FDP/DVP/Unabhängige Bürger (UB) 23,8 % (+ 6,9) 4 (+ 1)
GOL 11,2 % (− 0,2) 2 (=)

Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.

Wappen und Flagge

Wappen Bad Wimpfens

Die Blasonierung des Bad Wimpfener Wappens lautet: In Gold der rotbewehrte schwarze Reichsadler mit einem waagerechten silbernen Schlüssel (Bart nach oben rechts) im Schnabel. Die Stadtfarben sind Rot-Weiß-Blau.

Die Wappenfiguren Reichsadler und Schlüssel sind schon im ersten staufischen Siegel Wimpfens von 1250 zu sehen, das bis 1436 verwendet wurde. Der Adler war ursprünglich Zeichen der Wimpfener Abhängigkeit vom Reich zu Stauferzeiten, ab dem 14. Jahrhundert dann das Symbol der Reichsstadt. Der Schlüssel ist das Attribut des heiligen Petrus und als solcher die Wappenfigur des Bistums Worms. Er erinnert daran, dass die Staufer Wimpfen auf Wormser Grund erbaut hatten. Auf einem Siegel zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde der Schlüssel vorübergehend in den Fängen des Adlers dargestellt. Zahlreiche Darstellungen des Wappens in Wappenbüchern, an Gebäuden und auf Gegenständen weisen lediglich in der Position des Schlüssels leichte Abweichungen auf. Die Farben waren fast immer die Reichsfarben Schwarz (Adler) und Gold (Schild).

Im 19. Jahrhundert, nachdem Wimpfen hessisch geworden war, führte die Stadt ein anderes Wappen: in der vorderen Schildhälfte ein halber Adler am Spalt, in der hinteren Schildhälfte der gekrönte hessische Löwe mit dem Wormser Schlüssel in den Pranken. Im 20. Jahrhundert wurde wieder das alte Wappen verwendet.[6]

Städtepartnerschaften

Partnerstadt Bad Wimpfens ist seit 1967 Servian im Département Hérault im Süden Frankreichs. 1951 übernahm Bad Wimpfen zudem die Patenschaft für das frühere Ödenburg (heute Sopron) in Ungarn und bot damit den von dort Heimatvertriebenen eine neue geistige Heimat.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blauer Turm

Bauwerke

In Bad Wimpfen sind zahlreiche Baudenkmäler erhalten. Der historische Stadtkern von Wimpfen am Berg, der zu den am besten erhaltenen Stadtkernen Süddeutschlands gehört, steht seit 1981 als Gesamtanlage unter Denkmalschutz.[7]

Kaiserpfalz

Hauptartikel: Pfalz Wimpfen

Wichtigstes Baudenkmal Bad Wimpfens ist die um 1200 erbaute staufische Kaiserpfalz, von der im östlichen Bereich der Altstadt mehrere Einzelbauten sowie weite Teile der Umfassungsmauern erhalten sind. Wahrzeichen Bad Wimpfens ist der Blaue Turm, der Bergfried der Pfalz, auf dem seit 650 Jahren ununterbrochen ein Türmer residiert und der besichtigt werden kann. Der Rote Turm ist ein zweiter erhaltener Bergfried aus Buckelquadern. Weitere erhaltene Bauten der Pfalz sind die Pfalzkapelle, das Steinhaus und das Hohenstaufen- oder Schwibbogentor.

Sakralbauten

Stadtkirche
Dominikanerkirche mit ehem. Kloster und Kreuzgang

Die evangelische Stadtkirche wurde ab dem 13. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut und um 1520 als spätgotische Hallenkirche vollendet. Die Kirche hat seitlich des nach Osten gerichteten Chores zwei Türme. Sie weist eine wertvolle Innenausstattung auf. Neben der Kirche befindet sich der so genannte Kalvarienberg, eine Kreuzigungsgruppe aus dem 16. Jahrhundert, die von Hans Backoffen gestaltet wurde und als Grabmal für die Bürgermeisterfamilie Koberer diente.

Die Dominikanerkirche wurde als Kirche des Dominikanerklosters im 13. Jahrhundert begonnen und erhielt im 18. Jahrhundert ihre heutige Gestalt. Die Kirche hat keinen Turm, sondern lediglich einen Dachreiter. Das südlich daran anschließende ehemalige Kloster mit kunstvollem Kreuzgang ist heute ein Schulgebäude, die Kirche wird als katholische Stadtpfarrkirche zum Heiligen Kreuz genutzt. Hier wird seit dem 13. Jahrhundert eine Kreuzreliquie verehrt, die vermutlich von Albertus Magnus nach Wimpfen gebracht wurde. Die Wallfahrt wurde nach dem barocken Umbau der Kirche am 3. Mai 1719 wiedereröffnet und wurde seitdem nicht mehr abgebrochen.[8]

Die ehemalige Johanneskirche gehörte zu dem um 1230 gestifteten Heilig-Geist-Spital. Dieses wurde im 15. Jahrhundert in ein geistliches und ein städtisches Spital (Bürgerspital) geteilt. 1778 wurde die baufällige Kirche neu errichtet. Sie wurde 1803 säkularisiert und bis 1848 als Magazin genutzt. Nach einem Brand 1851 wurden Zwischendecken in die Kirchenhalle eingezogen; seitdem fungiert das Gebäude als Gaststätte und Wohnhaus. Das barocke Konventhaus des Heilig-Geist-Ordens von 1765 weist eine kunstvolle historische Holztüre auf.

Im Burgviertel beim Schwibbogentor befindet sich ein ehemaliges jüdisches Bethaus aus dem Jahr 1580.

Die Stiftskirche St. Peter in Wimpfen im Tal, von 1947 bis 2004 Sitz der Abtei Grüssau, geht vermutlich bis auf das 7. Jahrhundert zurück. Das jetzige Kirchengebäude und der nördlich angrenzende Kreuzgang wurden im 13. und 14. Jahrhundert erbaut, die Fassade der Stiftskirche wurde in den Jahren bis 2006 aufwändig saniert.

Die Cornelienkirche befindet sich östlich der Ortsmitte von Wimpfen im Tal. Das 1476 im Stil der späten Gotik anstelle einer älteren Kapelle neu erbaute Kirchengebäude weist ein schmuckvolles Portal sowie Wandmalereien aus der Zeit seiner Entstehung auf. In der Kirche soll sich Tillys Feldlager während der Schlacht bei Wimpfen 1622 befunden haben.

Im zu Wimpfen gehörenden Dorf Hohenstadt gibt es außerdem die im Kern auf das 15. Jahrhundert zurückgehende evangelische Pfarrkirche, die bis 1860 Filiale der Stadtkirche in Bad Wimpfen war.

Profanbauten

Wormser Hof
  • Das Bürgerspital (gestiftet um 1230 als Heilig-Geist-Spital) ist einer der ältesten Fachwerkbauten der Stadt. Seit 1992 ist hier das reichsstädtische Museum untergebracht.
  • Westlich der Kaiserpfalz in der Nähe des Rathauses befindet sich der Wormser Hof, ein etwa gleichzeitig mit der Kaiserpfalz und der Stadtkirche entstandener Verwaltungsbau der Bischöfe von Worms mit Zehntscheuer und Wirtschaftsgebäuden. Die rückwärtige Begrenzung des Wormser Hofes bildet gleichzeitig hier auch die Stadtmauer. Südliches Portal von 1566.
  • In der Klostergasse befinden sich das Stadthaus der Herren von Ehrenberg von 1451 sowie ein mittelalterliches Badehaus von 1534, das auf einen älteren Vorgängerbau zurückgeht.
  • Das Riesenhaus in der Langgasse ist ein siebenstöckiger Fachwerkbau von 1532, in dem sich Teile der mittelalterlichen Ausstattung erhalten haben.
  • Das Haus Feyerabend in der Salzgasse weist einen Renaissance-Erker auf.
  • Im ehemaligen Gasthaus Rappen am Marktplatz soll Tilly vor der Schlacht bei Wimpfen 1622 gewohnt haben. Das Gebäude wurde 1779 barock erneuert.
  • Das Bürgermeister-Elsässer-Haus unterhalb des Blauen Turms wurde 1717 erbaut und nachträglich mit einem Barock-Erker versehen.
  • Das Nürnberger Türmchen beim Roten Turm wurde zum Dank für die Hilfe der Stadt Nürnberg bei der Wiederherstellung der stark beschädigten Stadtmauern nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtet.
  • In der gesamten Altstadt befinden sich darüber hinaus unzählige weitere historische Gebäude, darunter mehrere Fachwerkhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

Brunnen

  • Der Adlerbrunnen an der Hauptstraße wurde 1576 errichtet. Längs der Hauptstraße verlief einst ein Gewässer, aus dem der fließende Brunnen ursprünglich gespeist wurde, während es auf dem nahen Plateau der Pfalz und der Stadtkirche zunächst nur Ziehbrunnen gab. Der als Brunnenfigur zu sehende Adler mit Schlüssel ist das Wappen der Stadt.
  • Der Löwenbrunnen befindet sich ebenfalls an der Hauptstraße, ist ähnlichen Alters wie der Adlerbrunnen und zeigt als Brunnenfigur einen Löwen, der zwei Schilder mit den Stadtwappen hält.
  • Der Marktbrunnen am Marktplatz wurde 1870 errichtet.

Museen

Bürgerspital mit Museum

Das Museum im Steinhaus ist in einem romanischen Gebäude der ehemaligen Stauferpfalz untergebracht und zeigt Exponate zur Geschichte Bad Wimpfens und der Staufer. Ebenfalls der Wimpfener Geschichte widmet sich ein Reichsstädtische Museum im Alten Spital. Der Kirchengeschichte nimmt sich das Kirchenhistorische Museum in der Pfalzkapelle an.

Die Galerie der Stadt im Alten Spital und verschiedene private Galerien zeigen klassische und moderne Kunst.

Theater

Seit 2003 zeigen die Stauferpfalz-Festspiele Bad Wimpfen alle zwei Jahre Freilichttheater vor der historischen Kulisse der Altstadt.

Sport und Freizeit

In Bad Wimpfen gibt es ein Solebad und ein Mineral-Freibad. Unter den verschiedenen Sportvereinen ist der Ruderverein Bad Wimpfen als überregional erfolgreich zu nennen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Weit über Bad Wimpfen hinaus bekannt sind der Wimpfener Talmarkt, ein seit dem Jahr 965 jährlich veranstaltetes Volksfest, und der traditionsreiche, ebenfalls jährlich veranstaltete Altdeutsche Weihnachtsmarkt in Wimpfen am Berg. Im Laufe des Jahres finden weitere überregional beachtete Veranstaltungen statt, darunter der große Wimpfener Faschingsumzug, die seit 2004 veranstaltete Lange Kunstnacht und das hochsommerliche Montmartre Feeling (eine Freilicht-Gemäldeausstellung) in der Altstadt sowie der Zunftmarkt (früher Hafenmarkt), ein Handwerks- und Kunsthandwerksmarkt am letzten Augustwochenende.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Solvay Fluor GmbH ist einer der größten Betriebe in Bad Wimpfen

Einer der größten Arbeitgeber in Bad Wimpfen ist das Unternehmen Solvay Fluor GmbH, das hier mit über 350 Mitarbeitern verschiedene Produkte der Fluorchemie herstellt, u. a. Kältemittel und Treibgase.

Bahnhof Bad Wimpfen

Verkehr

Bad Wimpfen liegt an der Bahnstrecke Elsenztalbahn von Heilbronn nach Heidelberg und ist von der Anschlussstelle Heilbronn/Untereisesheim der A 6 weniger als 8 km entfernt.

Medien

Über das Geschehen in Bad Wimpfen berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe NM, Nord-Mitte, sowie der Wimpfener Heimat-Bote als städtisches Bekanntmachungsorgan.

Bildung

In Bad Wimpfen gibt es die Ludwig-Frohnhäuser-Schule, eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule mit insgesamt etwa 380 Schülern, und das Hohenstaufen-Gymnasium mit über 900 Schülern aus Bad Wimpfen und den angrenzenden Städten und Gemeinden nordwestlich von Heilbronn.

Gesundheit

Das von der SRH-Gruppe betriebene Gesundheitszentrum Bad Wimpfen (ehemalige Kurklinik) betreut mit über 200 Mitarbeitern im Jahr etwa 4800 Patienten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Ludwig Frohnhäuser: Geschichte der Reichsstadt Wimpfen, des Ritterstifts St. Peter zu Wimpfen im Thal, des Dominicanerklosters und des Hospitals zum hl. Geist zu Wimpfen am Berg. Darmstadt 1870, Nachdruck Verein Alt Wimpfen 1982.
  • A. von Lorent: Wimpfen am Neckar - geschichtlich und topographisch. Stuttgart 1870, Nachdruck Verein Alt Wimpfen 1982.
  • Fritz Arens, Reinhold Bührlen: Wimpfen – Geschichte und Kunstdenkmäler. Verein Alt Wimpfen, Bad Wimpfen 1954, 1991.
  • Rüdiger Jülch: Die Entwicklung des Wirtschaftsplatzes Wimpfen bis zum Ausgang des Mittelalters. W. Kohlhammer, Stuttgart 1961.
  • Franz Götzfried (Hrsg.): Salz und Sole in Wimpfen. Beiträge zur Wimpfener Stadt- und Salinengeschichte. Bad Wimpfen 2002.
  • Erich Scheible: Die Geschichte der hessischen Exklave Wimpfen. Band 1: 1802 bis 1836. Verein Alt Wimpfen, Bad Wimpfen 2004.
  • Friedrich Heinrich Heid: Die Geschichte der Stadt Wimpfen. Darmstadt 1836 (Google Books).

Weblinks

 Commons: Bad Wimpfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Quelle für den Abschnitt Stadtgliederung:
    Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 60–62
  3. Mitteilung der hessischen Staatskanzlei vom 21. Januar 2002 bei Jänsch (s. übernächster Einzelnachweis), S. 241
  4. Mitteilung der baden-württembergischen Staatskanzlei vom 21. Januar 2005 bei Jänsch (s. nächster Einzelnachweis), S. 242)
  5. Quellen für den Absatz Zwischen Hessen und Baden-Württemberg:
    Erich Schmied: Die staatsrechtliche Stellung der Stadt Bad Wimpfen. In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte. Jahrgang 31, 1972, Kohlhammer, Stuttgart 1973, ISSN 0044-3786, S. 346–357.
    Joachim Jänsch: Bad Wimpfen im Kreis Bergstraße? 60 Jahre getrennt von Hessen. In: Geschichtsblätter Kreis Bergstraße. Band 38, Laurissa, Lorsch 2005, ISSN 0720-1044, S. 222–246.
  6. Quellen für den Abschnitt Wappen und Flagge:
    Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 42
    Eberhard Gönner: Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). S. 154ff.
  7. Rudolf Landauer: Per Computer zur Bauhistorie. In: Heilbronner Stimme. 22. Dezember 2008 (bei stimme.de, abgerufen am 1. Februar 2009).
  8. Zur Kreuzreliquie und zur Wallfahrt: Kreuzwallfahrt mit Weihbischof Guballa. In: Mainzer Bistumsnachrichten, Nr. 16 vom 23. April 2008 (abgerufen am 13. Mai 2008)



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