- Deutzerhof
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Das Weingut Deutzerhof liegt im oberen Teil des Ahrtals, in Mayschoss. Auf den 9 ha des Gutes werden pro Jahr rund 60.000 Flaschen Wein, hauptsächlich Rotwein, erzeugt. Das Weingut ist Mitglied im Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter (kurz VDP) und im Deutschen Barrique Forum.
Inhaltsverzeichnis
Lagen
Der Deutzerhof bewirtschaftet neun Hektar Rebfläche in den teils sehr steilen Weinbergen an der Ahr (→ Steillagenweinbau). Insgesamt hat das Weingut Besitz in neun Lagen, wovon folgende mengenmäßig die bedeutendsten sind:
- Altenahrer Eck 1,4 Hektar
- Mayschosser Burgberg 1,1 Hektar
- Mayschosser Mönchberg 2,1 Hektar
- Heimersheimer Landskrone 1,3 Hektar
- Ahrweiler Daubhaus 1 Hektar
Rebsorten und Vinifikation
Die Rebflächen sind zu 75 % mit Spätburgunder bestockt. Der Rest entfällt auf die Rebsorten Riesling (7%), Frühburgunder (5%), Chardonnay (2%) und Blauer Portugieser (1%) sowie auf die Neuzüchtung Dornfelder (10%). Der Großteil der Weine wird in Barriquefässern ausgebaut. Die Weine werden nicht nur unter ihren Lagennamen vermarktet, sondern auch mit Eigennamen wie beispielsweise „Caspar C.“ (zu Ehren des Weingutsgründers), „Alpha & Omega“ (für einen Frühburgunder der im westlichsten und östlichsten Weinberg der Ahr wuchs) oder „Saumon de l‘Ahr“ (einen lachsfarbenen Roséwein). Winzer Wolfgang Hehle legt Wert auf eine naturgemäße Bewirtschaftung der Weinberge, deshalb arbeitet er seit 2005 nach biodynamischer Wirtschaftsweise (allerdings nicht zertifiziert). Alle Weine werden mit ihren eigenen Hefen vergoren. Bekannt sind die Deutzerhof-Weine für ihr großes Lagerpotential. Neben Weinen erzeigt das Weingut Deutzerhof auch Winzersekte, Brände und Essige.
Geschichte
1574 wurde zum ersten Mal in einer Schuldenrolle der Burg zu Are ein Vorfahre der heutigen Winzerfamilie erwähnt: Caspar Cossmann mit seiner Frau Catharina (als Weinbauer). Aus dieser Linie entstand das Weingut Cossmann. 1952 entschloss sich Alfred Cossmann seine Weine selbst zu vermarkten. Er bewirtschaftete damals ca. 3,5 ha. 1977 heiratete Alfred Cossmans Tochter den Steuerberater Wolfgang Hehle. Dieser ging bei seinem Schwiegervater in die Lehre. Als Fremdprüfling bestand er 1982 die Winzermeisterprüfung. Durch den Zukauf von Weinbergen vergrößerte sich der Betrieb beträchtlich, wodurch das Stammhaus in der Dorfstraße nicht mehr ausreichte. Deswegen entschied die Familie ein neues Weingut zu bauen, welches 1980 bezogen wurde. Es steht auf geschichtsträchtigem Grund und Boden. Früher fand sich hier eine Außenstelle des Klosters zu Deutz/Köln. Erst 1826 mussten die Weinbau betreibenden Mönche zurück ins Mutterhaus. Noch heute gibt es auf alten Karten den Vermerk „Deutzerberg“ für die ehemaligen Weinberge des Klosters. Einher mit dem Neubau ging ein Namenswechsel: aus dem Weingut Cosmann wurde das Weingut Deutzerhof. Heute ist neben Wolfgang und Hella Hehle auch Sohn Johann im Weingut tätig.
Besonderheiten
Der Deutzerhof ist im Besitz von sehr alten, wurzelechten Rebstöcken. So sind die Riesling-Rebstöcke des Gutes mehr als ein halbes Jahrhundert alt, die Portugieser-Rebstöcke stammen sogar aus dem Jahr 1927. In den Parzellen des Deutzerhofs findet sich zudem eine für die Steillagen an der Ahr seit Jahrhunderten typische - heute jedoch sehr seltene - kleintraubige Spätburgunder-Sorte namens "Kaasten". Das Weingut Deutzerhof hat in seinen Weinbergen einsturzgefährdete oder bereits eingefallene Weinbergsmauern restauriert und so die kleinen Terrassen wieder hergestellt. Die Arbeit in den extrem steilen Lagen wird heute durch eine Zahnradbahn erleichtert.
Auszeichnungen
Seit 1995 wird das Weingut Deutzerhof in der Liste der „100 besten deutschen Weingüter“ geführt. Im "Gault Millau WeinGuide 2009" erhielt das Gut 4 von 5 Trauben, im Internet-Weinführer Wein-Plus 4 von 5 Sternen. Der Deutzerhof ist zudem mehrfacher Gewinner des „Deutschen Rotweinpreises“.
Weblinks
50.5157.035Koordinaten: 50° 30′ 54″ N, 7° 2′ 6″ OKategorien:- Weingut (Ahr)
- Unternehmen (Landkreis Ahrweiler)
- Mayschoß
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